Religion* Macht Sex*. Geschlechterbilder in den Religionen

Abbildung:?Leonie Franke/ Emma Sandner
Wie bedingen sich Konzepte von Religion, Geschlechterbilder oder deren Konstrukte und Machtverh?ltnisse? Wie werden Geschlechterverh?ltnisse entworfen und welche Rolle spielen die jeweiligen religi?sen Traditionen dabei? Und was bedeutet die dekonstruktivistische Sicht auf Geschlecht als Kategorie für die Theologien? Diese und viele weitere Fragen werden in einer neuen Ringvorlesung an der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) mit internen und externen Expert:innen aus u.a. den Geschlechterstudien, Religionswissenschaften, Theologien, der Religionsphilosophie, Sprachwissenschaft, Genderlinguistik, Sexualwissenschaft, Politikwissenschaft diskutiert. Die Ringvorlesung findet ab dem 21. April 2021 w?chentlich jeweils am Mittwoch von 18-20 Uhr in digitaler Form statt.
Interreligi?ses und diskursives Format
Wohl alle religi?sen Sinnsysteme und Institutionen enthalten Vorstellungen und Normen, die bestimmte Geschlechterbilder befeuern und damit eine ?natürliche“ Geschlechterordnung zu forcieren suchen. Dabei sind gerade der in den Religionen symbolisch aufgeladene Geschlechterunterschied und darauf beruhende, vermeintlich verbindliche Geschlechterrollen in der rezenten Geschlechterforschung als h?chst problematisches und brüchiges Konstrukt herausgearbeitet worden.Die Ringvorlesung der AG Gender in den Theologien an der HU ist interreligi?s ausgerichtet, indem sie nicht nur islamische und christliche, sondern dezidiert auch jüdische und buddhistische Religionen umfasst. ?Die drei theologiebefassten F?cher der HU, katholische, evangelische und islamische Theologie, fragen gemeinsam danach, wie religi?se Traditionen und Machtverh?ltnisse Geschlechterrollen pr?gen und auch herausfordern“, beschreibt Prof. Dr. Christine Gerber, Professorin an der Theologischen Fakult?t, das Besondere dieser Veranstaltungsreihe.
Die Frage- und Problemfelder werden sowohl in Theorie als auch anhand von Beispielen aus der Hermeneutik, Ethik, Machtpolitik u.v.m. erarbeitet. Jede Sitzung bedient jeweils unterschiedliche Formate,um Studierende zur Beteiligung anzuregen und eine wissenschaftlich gestützte Diskurskultur zu f?rdern.
Die erste (Lehr-)Veranstaltung der AG ?Gender in den Theologien“
Als offene Kooperation von Personen aus allen Statusgruppen der Theologischen Fakult?t sowie der Zentralinstitute für Islamische und Katholische Theologie bietet die Arbeitsgemeinschaft ?Gender in den Theologien“ der HU eine einzigartige, interreligi?se Plattform für die Zusammenarbeit in Lehre und Forschung im komplexen Schnittbereich von Geschlechterstudien und Theologie.
?An dieser Ringvorlesung, der ersten (Lehr-)Veranstaltung unserer noch recht jungen AG, wird unmittelbar ersichtlich, was diesen offenen Zusammenschluss der drei Theologien im Bereich von Gender-und Geschlechterfragen ausmacht: wissenschaftliche Exzellenz, Interdisziplinarit?t, Diskursivit?t auf gleicher Augenh?he und innovative Formate“, erl?utert Prof. Dr. Katharina Pyschny, Juniorprofessorin am Institut für Katholische Theologie(IKT).
Die AG hat sich auch zum Ziel gesetzt, zu einer konstruktiven Vernetzung der Theologie beizutragen. ?In Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Sujets und Genderthematiken aus den Blickpunkten der Theologien m?chten wir sowohl akademische als auch zivilgesellschaftliche Diskurse mitgestalten“, erg?nzt Mona Feise-Nasr, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Institut für Islamische Theologie (BIT).
Das Zentrum für transdisziplin?re Geschlechterstudien (ZtG) der HU ist durch st?ndige Mitwirkung ein wichtiger Gespr?chs-und Kooperationspartner. Die Ringvorlesung ist auch curricular in das ZtG eingebunden.
Auch das Logo der AG, das zwei Studierende der Theologischen Fakult?t entworfen haben, zielt darauf ab, Pluralit?t und Diversit?t stark zu machen: ?Es war es unswichtig, die Zusammenarbeit zwischen den drei theologischen H?usern aufzuzeigen und gleichzeitig ihr Anliegen anzudeuten.
Das offene Buch steht als Symbol für die Buchreligionen, aus deren Vertreter:innen sich die AG zusammensetzt und mit denen die AG in 金贝棋牌 tritt. Die Lotusblume nimmt Bezug auf Religionen, die darüber hinausgehen und weist ein sehr weites Bedeutungsspektrum auf. Wir haben sie unter anderem ausgew?hlt, da sie Liebe, Wissen und (Selbst-)Erkenntnis darstellt – das sind 金贝棋牌, deren Deutung auf Grundlage von Religion in der AG aufblüht. Die Farben sollen die LGBTQIA+ Gemeinschaft, Vielfalt und Buntheit des Lebens darstellen“, beschreiben Leonie Frankeund Emma Sandner ihre Gedanken beim Entwerfen des Logos.
Termine und Anmeldung
Die digitale Ringvorlesungfindet ab dem 21. April 2021 jeden Mittwoch von 18-20 Uhr statt. Sie richtet sich an alle interessierten Angeh?rige der HU sowie ausw?rtige Teilnehmende. Studierende, die die Vorlesung im Kontext ihres Studiencurriculums belegen m?chten, k?nnen sich über AGNES anmelden.
Alle anderen Anmeldungen bitte per Mail an. Weitere 金贝棋牌 Den Flyer zur Ringvorlesungfinden Sie auf der Homepage der AG ?Gender in den Theologien“.
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Sara Binay
Referentin der Institutsleitung des BIT
E-Mail: gender-in-den-theologien@hu-berlin.de
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Cordula de Pous
Pressereferentin Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel: +49 30 2093-12714
E-Mail: cordula.de.pous@hu-berlin.de