Medaillen statt Seminararbeit
Für die meisten Studierenden stehen in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer Klausuren und Hausarbeiten auf der Tagesordnung. Nicht so für vier Sportlerinnen und Sportler der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU), die vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) als Teil der deutschen Nationalmannschaft der Universiade 2017 nominiert wurden. Die Universiade, ein Wortspiel aus Universit?t und Olympiade, findet dieses Jahr vom 19. bis zum 30. August 2017 in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, statt und bildet für die Zeit das Zentrum des studentischen Spitzensports. Nach den Olympischen Spielen ist die Universiade mit rund 13.000 Teilnehmenden aus über 150 Nationen die weltweit gr??te Multisportveranstaltung. Alle zwei Jahre beweisen studentische Sportlerinnen und Sportler ihr K?nnen. In Taipeh finden in 21 Sportarten knapp 300 Entscheidungen statt. Gepr?gt ist die Universiade durch ihr studentisches Flair, das ihr erhalten bleibt, obwohl sie den Spitzensport in den Mittelpunkt stellt.
Der adh entsendet insgesamt ein knapp 180-k?pfiges Team nach Taipeh, bestehend aus Studierenden sowie Betreuerinnen und Betreuern. Wir haben mit den vier HU-Studierenden gesprochen, die an der Universiade teilnehmen:
?Ich m?chte mich bei der HU für die Unterstützung bedanken“
Eric Skoeries, Foto: Paulinger
Eric Skoeries, 25 Jahre, studiert Sportwissenschaften und Geografie an der HU und nimmt an der Universiade in der Disziplin Bogenschie?en teil.
Herr Skoeries, was bedeutet es für Sie pers?nlich an der Universiade teilzunehmen?
Für mich pers?nlich bedeutet es eine gro?e Menge, aus dem Grund, der Universit?t etwas für ihre Unterstützung zurück zu geben. In den Jahren, die ich jetzt schon an der HU aktiv, bin habe ich bisher nur Positives in Bezug auf den Sport erlebt. Hierfür gebürt der Uni meinen Dank. Ich hoffe, dass ich mit meiner Teilnahme auch ein Stück zurückgeben kann.
Mit welchem Ansporn fahren Sie nach Taipeh?
Es ist für meine Entwicklung natürlich von immensem Wert an so einem Event teilzunehmen. Bei einer so gro?en Veranstaltung war ich bisher noch nie und das best?rkt mich natürlich auch für zukünftige Taten.
Wie haben Sie sich auf den Wettkampf vorbereitet?
Für diesen Wettkampf habe ich meinen Trainingsplan stark an den Wettkampf angepasst. H?ufige Drucksituationen und Training unter erschwerten Bedingungen wurden speziell für dieses Event angepasst. Dankbar bin ich auch für die extra Zeiten, die ich in individuellen Trainingslagern nutzen durfte.
Wie vereinbaren Sie Training und Studium miteinander?
Training und Uni lassen sich nur mit gutem Zeitmanagement und einem verst?ndnisvollen Umgang seitens der Uni bew?ltigen. Letzteres ist bisher tadellos vorhanden und so ist es mir bisher sehr gut gelungen, beide Seiten unter einen Hut zu bekommen. Hierfür nochmals ein gro?es Dankesch?n für die Unterstützung seitens der HU.
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?Ich freue mich sehr auf die ganzen neuen Eindrücke!“
Jana Lisa Rother, Foto: privat
Jana Lisa Rother, 19 Jahre, studiert Psychologie an der HU und nimmt an der Universiade in der Disziplin Wasserspringen teil.
Frau Rother, was bedeutet es für Sie pers?nlich an der Universiade teilzunehmen?
Mir pers?nlich bedeutet die Universiade in Taipeh sehr viel. Für mich ist dieser Wettkampf der Gr??te und Wichtigste in diesem Jahr. Ich freue mich besonders darauf, mich mit den besten studierenden Sportlern der Welt zu messen und auszutauschen. Au?erdem ist dieser Wettkampf eine gute M?glichkeit, ein wenig olympisches Flair zu erfahren und zu genie?en. Ich freue mich schon sehr auf die ganzen neuen Eindrücke!
Mit welchem Ansporn fahren Sie nach Taipeh?
Natürlich bin ich schon etwas nerv?s, aber ich freue und fokussiere mich trotzdem auf die spannenden und qualitativ hochwertigen Wettk?mpfe, die mich in Taipeh erwarten! Ich m?chte in den drei Disziplinen, in denen ich an den Start gehen werde (1m, 3m und mixed Synchronspringen), bestm?gliche Leistungen und Sprünge zeigen, um weit vorne mitspringen zu k?nnen. Die Universiade wird sicherlich eine tolle und sportlich sehr wertvolle Erfahrung!
Wie haben Sie sich auf den Wettkampf vorbereitet?
Sieben Wochen vor dem Abflug am 14. August habe ich mit meinem Trainer und mit meinen
Trainingskameraden aus Berlin, die ebenfalls an der Universiade teilnehmen, mit der intensiven
Wettkampfvorbereitung angefangen. Jeden Tag standen fünf bis sechs Stunden Training und w?chentlich
ein bis zweimal Physiotherapie im Olympiastützpunkt zur Regeneration auf dem Programm.
Die letzte Woche vor der Abreise nach Taipeh hatten wir einen Vorbereitungslehrgang in Berlin mit
allen deutschen Wasserspringern, die an der Universiade in diesem Jahr teilnehmen.
Bei diesem Lehrgang haben die verantwortlichen Trainer einen ?Jetlag“- Plan erstellt, um die sechs
Stunden Zeitverschiebung schnell zu verkraften und Top-Leistungen abrufen zu k?nnen.
Am 11. August haben wir die unmittelbare Wettkampfvorbereitung beendet und dann geht es auch schon
endlich los!
Wie vereinbaren Sie Training und Studium miteinander?
Die Vereinbarung von Leistungssport und Studium ist nicht immer leicht, aber da ich diese
Doppelbelastung in der Schulzeit bereits gemeistert habe und wei?, dass mit Flei? und Disziplin
vieles gut machbar ist, bekomme ich trotzdem beides unter einen Hut.
Morgens habe ich meist meine erste Trainingseinheit. Dann, in meiner Mittagspause, fahre ich mit der
Bahn direkt zur Uni. Nach der Uni geht es dann sofort wieder zurück zur Schwimm- und Sprunghalle und ich beginne mit der zweiten Trainingseinheit.
Wenn ich dann abends nach Hause komme, ein wenig gelernt und gegessen habe, falle ich ersch?pft ins Bett. Auch wenn dieser Alltag stressig sein kann, mag ich das Gefühl so viel geschafft zu haben. Au?erdem sehe ich das Studium als Ausgleich für den Sport und andersrum. Ich lebe für meinen Sport, aber m?chte trotzdem nebenbei meine akademische Ausbildung und Berufschancen für die Zukunft sichern und dem Interesse für meinen Studiengang (Psychologie) nachgehen. Dass die duale Karriere so gut funktioniert, habe ich aber natürlich auch unter anderem der besonderen Unterstützung meiner Familie und Freunde, der Flexibilit?t meines Trainers Igor Gulov und der gro?artigen Unterstützung für Spitzensportler der Humboldt-Universit?t zu Berlin zu verdanken!
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?Die Universiade ist für mich der sportliche H?hepunkt des Jahres“
Kieu Duong, Foto: privat
Kieu Duong, 22 Jahre, studiert Rehabilitationsp?dagogik an der HU und nimmt an der Universiade in der Disziplin Wasserspringen teil.
Frau Duong, was bedeutet es für Sie pers?nlich an der Universiade teilzunehmen?
Da die Universiade für mich sportlich gesehen der H?hepunkt des Jahres ist, bedeutet mir die Teilnahme sehr viel. Ich freue mich darauf, mich mit anderen Studenten weltweit messen zu k?nnen und auch Athleten aus anderen Sportarten kennenzulernen.
Mit welchem Ansporn fahren Sie nach Taipeh?
Mein Ansporn sind die Erz?hlungen und Eindrücke der Athleten, die bereits an einer Universiade teilgenommen haben. Ich bin gespannt auf das Feeling im Athletendorf und natürlich auch neugierig auf die taiwanesische Kultur. Ich sehe den Wettkampf als "Vorbereitung" auf die gro?en Spiele an. Die Disziplinen sind im Wasserspringen bei der Universiade gut besetzt, sodass ich in Taipeh sehen werde, wo in der Welt ich mich ungef?hr einordnen kann.
Wie haben Sie sich auf den Wettkampf vorbereitet?
Vorbereitet habe ich mich auf den Wettkampf eigentlich wie bei jedem anderen Wettkampf auch. Mein Trainer und ich haben versucht, die letzten Wochen an den technischen Details zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Training und Studium miteinander?
Das Training und das Studium unter einen Hut zu bekommen, gestaltet sich nicht gerade leicht. Ich gehe in meiner Mittagspause in die Uni, falls zeitlich passende Lehrveranstaltungen angeboten werden. Dadurch, dass ich durch das Training nicht so flexibel bin, kann ich nur recht wenige Seminare und Vorlesungen besuchen, wodurch sich das Studium etwas in die L?nge zieht. Dennoch fühle ich mich durch die HU gut unterstützt. Die Spitzensportf?rderung der HU hilft uns Sportlern bei allen kleinen und gro?en Problemen und steht uns für Fragen bezüglich der sportlichen und beruflichen Laufbahn stets zur Seite, sodass einem eine erfolgreiche duale Karriere erm?glicht wird.
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?Mein Ziel ist es, ins Finale der besten 12 Athletinnen zu kommen“
Jossie Marie-Joelle Graumann,
Foto: Jan-Gerrit Keil
Jossie Marie-Joelle Graumann, 23 Jahre, studiert Deutsch, Mathematik und Sportwissenschaften an der HU und nimmt an der Universiade in der Disziplin Leichtathletik (Hochsprung) teil.
Frau Graumann, was bedeutet es für Sie pers?nlich an der Universiade teilzunehmen?
Es ist mein erster Start bei einer Universiade überhaupt und ich freue mich darüber, in diesem Jahr Teil dieser Meisterschaft sein zu k?nnen. Bisher hat mich mein Lebensweg noch nicht nach Asien geführt, deshalb bin ich sehr darauf gespannt, was mich dort erwartet.
Mit welchem Ansporn fahren Sie nach Taipeh?
Ich habe eine stabile Form und stehe derzeit mit 1,92m an 21. Stelle in der Weltrangliste der Frauen im Hochsprung. Mein Ziel ist es, die Qualifikation zu überstehen und ins Finale der besten 12 Athletinnen zu kommen. Dort werden die Medaillen dann sicherlich zwischen 1,90m und 2,00m vergeben. Ich will in beiden Wettk?mpfen f?hig sein, meine Leistung abrufen zu k?nnen, und mit meiner an dem jeweiligen Tag bestm?glichen Leistung ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Wie haben Sie sich auf den Wettkampf vorbereitet?
Mein letzter Start war ein internationales Meeting im schwedischen Karlstad Ende Juli, seitdem befinde ich mich in der Wettkampfvorbereitung für Taipeh – was t?gliches Training bedeutet.
Wie vereinbaren Sie Training und Uni miteinander?
Ich habe die M?glichkeit, meinen Stundenplan in Eigenregie erstellen zu k?nnen, was mir erm?glicht, alle 金贝棋牌 bis sp?testens 16:00 Uhr zu besuchen, sodass ich im Anschluss zum Training gehen kann.
Da ich sowohl Praktika als auch Prüfungen an meine Trainingslager und Wettkampf-Fahrten anpassen kann, habe ich bis jetzt keine Probleme, das geforderte Pensum zu schaffen. Es war und ist mir immer schon sehr wichtig, neben dem Sport auch eine duale Karriere erfolgreich zu verfolgen, auch wenn es manchmal eine ganz sch?ne Doppelbelastung darstellt und ich durch das zus?tzliche Training oft erst sp?t ins Bett komme.
Wir drücken allen Teilnehmern?bei der Universiade 2017 die Daumen!
Sport und Studium an der HU
Die HU legt besonderen Wert darauf, die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport zu garantieren. Mithilfe individualisierter Betreuungs- und F?rderungskonzepte gibt es für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler die M?glichkeit, Trainings- und Wettkampfzeiten flexibel mit ben?tigten Studienleistungen zu koordinieren. Dabei geht es vor allem darum, den Studierenden die Organisation des Studiums und die soziale Integration ins Studienumfeld zu erleichtern. Studiendekane und -referenten, Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiter bilden als Mentoren das Kernstück des Betreuungssystems, indem sie für studienorganisatorische und fachspezifische Fragen zur Verfügung stehen. Fortgeschrittene Studierende übernehmen hierbei die Rolle von studentischen Mentoren für neu immatrikulierte Spitzensportlerinnen und Spitzensportler. Für diese sehr heterogene Studierendengruppe, bei der rund 30 verschiedene Sportarten auf mehr als 25 verschiedene Institute treffen, k?nnen durch das Betreuungssystem der HU konkrete Einzelfalll?sungen gefunden werden.
Weitere 金贝棋牌
- Hochschulsport an der HU
- Webseite des Allgemeinen Hochschulsportverbandes
- Offizielle Webseite der Universiade 2017 (englisch)
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Martina Rost
Leiterin Hochschulsport an der Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.:?+49 30 2093 20182
hochschulsport@hu-berlin.de