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Risikomanagement in der Landwirtschaft – Was kann der Staat tun?

Studie der HU untersucht Optionen staatlichen Engagements

Hitze und Dürre pr?gen das Bild der deutschen Landwirtschaft im Sommer 2018. Die Rufe nach Notfallpl?nen und staatlicher Unterstützung für die Landwirte und ihre Unternehmen werden lauter. Die Risiken für die Agrarwirtschaft sind in einem zunehmend von Klima- und Marktrisiken gekennzeichneten wirtschaftlichen Umfeld in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen.

Agrar?konomen der Humboldt-Universit?t zu Berlin aus Berlin und der Georg-August-Universit?t G?ttingen stellten jetzt in einer Studie fest, worin Ansatzstellen für staatliches Engagement im Bereich des Risikomanagements in der Landwirtschaft bestehen. Der Staat kann im Nachhinein, so wie z.B. im Dürrejahr 2003, Katastrophenhilfe leisten. Befragungen von Landwirten und von Experten der Versicherungswirtschaft zeigen allerdings, dass die Bedingungen, unter denen solche staatlichen Hilfen gew?hrt werden, klarer definiert werden müssen, damit sie berechenbar sind und den Charakter einer Versicherung aufweisen.

Die Autoren der Studie schlagen auch vorbeugende Ma?nahmen vor, mit denen der Staat das Risikomanagement in der Landwirtschaft unterstützen kann. Beispielsweise k?nnte sich der Staat an Entwicklungskosten für neuartige, innovative Versicherungsleistungen, etwa im Bereich der indexbasierten Versicherungen und der Nutzung von Satellitendaten beteiligen. Zwar verfügen Versicherungsunternehmen über eigene Forschungsabteilungen, allerdings mag das Marktpotenzial im Vergleich zu den Entwicklungskosten für lokale oder spezifische Produkte als zu gering eingesch?tzt werden, um eine Versicherungsl?sung zu testen und zur Marktreife zu bringen. Die Durchführung ?ffentlich finanzierter Pilotprojekte, die von Versicherern, Wissenschaftlern und potenziellen Nutzern getragen werden, k?nnten hier Abhilfe schaffen. Es k?nnte beispielsweise auch um die grunds?tzliche Datenbereitstellung von Risikobewertungen (Sturmkarten, Frostkarten) seitens des Staates gehen, um vorhandene Versicherungsprodukte attraktiver zu gestalten (sowohl index- als auch schadenbasiert). Auch im pflanzenbaulichen Versuchswesen zur Bewertung von Sch?den durch Wetter-extreme an (weniger bedeutenden) Kulturpflanzen k?nnte sich der Staat beteiligen.

Publikation

Die Studie wurde von der Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank gef?rdert.

Odening, M., Filler, G., Barnett, B., von Witzke, K., Mu?hoff, O., M?llmann, J., Michels, M. (2018): Agrarpolitische Optionen zur Reduzierung von Preis- und Ertragsrisiken. in: Landwirtschaftliche Rentenbank (Hrsg.): Innovative Agrarpolitik nach 2020. Schriftenreihe der Rentenbank Band 34: 43-72.

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Schriftenreihe der Rentenbank Band 34 (PDF)

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Dr. agr. Günther Filler

Albrecht Daniel Thaer-Institut für?Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-46846
guenther.filler@agrar.hu-berlin.de

Pressekontakt

Boris Nitzsche

Stellvertretender Pressesprecher
der Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-2945
boris.nitzsche@hu-berlin.de