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Viele Lebensbereiche haben sich im Laufe des historischen Wandels für ?ltere Menschen eher verbessert und nicht verschlechtert. Das zeigen insgesamt elf unabh?ngige Studien, die in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift ?Psychology and Aging“ ver?ffentlicht wurden. Es wird nicht alles schlechter im Alter: ?ltere Menschen zeigen heute im Durchschnitt Verbesserungen in verschiedenen zentralen Lebensbereichen im Vergleich zu Gleichaltrigen vor zehn oder 20 Jahren. Die in der Sonderausgabe gesammelten Ergebnisse zeigen beispielsweise, dass es zumindest für Menschen ab Mitte 40 keinen Hinweis auf die sogenannte Narzissmus-Epidemie gibt. Nach dieser These wird eine Gesellschaft von Generation zu Generation immer narzisstischer und ist zunehmend gepr?gt von Egoismus, Selbstdarstellung und Empathielosigkeit.

Doch dies l?sst sich kaum belegen. Vielmehr zeigen Erwachsene heutiger Generationen im Durchschnitt eher eine geringere Selbstgef?lligkeit. Auch zeigen gro?e Studien aus Deutschland, den Niederlanden und den USA keinerlei Hinweise darauf, dass heutige Generationen ?lterer Menschen einsamer als Gleichaltrige in früheren Zeiten sein würden. Die Wissenschaftler bringen dies mit einem Mehr an gesellschaftlichen Ressourcen in Verbindung wie etwa: h?herem Bildungsniveau, mehr 金贝棋牌 zu Freunden sowie verbesserter Gesundheit.

?Wir rechnen jedoch damit, dass die beobachteten positiven Effekte im Alter am Lebensende deutlich abnehmen“, erg?nzt Johanna Drewelies, Entwicklungspychologin an der Humboldt- Universit?t zu Berlin (HU). Nach einem Zuwachs an guten Lebensjahren sei nach wie vor mit einem schnellen und deutlichen Nachlassen zum Lebensende hin zu rechnen. Für dieses Bild sprechen aktuelle Studien, die die letzten Lebensjahre ?lterer Menschen in den Blick nehmen. An der Sonderausgabe beteiligten sich Wissenschaftler der HU sowie mehr als zehn verschiedene Forschergruppen aus Deutschland, Europa und den USA. Die Ver?ffentlichungen basieren auf den Daten von mehr als 20 L?ngsschnittstudien, die über viele Jahrzehnte hinweg Menschen im mittleren und h?heren Alter untersucht und begleitet haben (siehe ?Methodik“).

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Drewelies, J., Huxhold, O. & Gerstorf, D. (in press.). The role of historical change for adult development and aging. Psychology and Aging, doi: 10.1037/pag0000423

Methodik

Die Forscher nutzten Daten von Bürgerinnen und Bürgern aus den USA, den Niederlanden, Deutschland, und weiteren europ?ischen L?ndern, die im Rahmen einer Reihe von L?ngsschnittstudien über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg befragt und untersucht wurden. Hierbei verglichen sie Daten von früher geborenen Menschen im mittleren und h?heren Lebensalter wie etwa 75-J?hrige am Anfang der 1990er Jahren mit Gleichaltrigen heutzutage wie etwa 75-J?hrige in den sp?ten 2010er Jahre. Zus?tzlich sind Faktoren wie Bildung, k?rperliche Erkrankungen und soziale Einbettung bei den Auswertungen berücksichtigt worden.

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Dr. Johanna Drewelies
Institut für Psychologie Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-4917
johanna.drewelies@hu-berlin.de

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