Ein Brandenburger in Japan
Friedrich Wilhelm H?hn 1839-1892
Foto: H?hn-Teilnachlass in der Polizeihistorischen
Sammlung Berlin
Am 2. August 2018 zeigt die Mori-?gai-Gedenkst?tte der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) die Sonderausstellung ?Ein preu?ischer Polizeihauptmann in Japan. Friedrich Wilhelm H?hn. Eine Spurensuche 1885-91“. Im ausgehenden 19. Jahrhundert vollzog sich im Zuge der sogenannten Meiji-Restauration eine gewaltige Umgestaltung mit dem Ziel, Japan binnen weniger Jahrzehnte in einen modernen Nationalstaat zu verwandeln. Die Ausstellung macht auf die Rolle des 1839 im Oderbruch geborenen Berliner Polizeihauptmanns Friedrich Wilhelm H?hn bei der Reorganisation des Polizeisystems in Japan nach preu?ischem Muster aufmerksam. Von Zeitgenossen wurde dieser sogar als ?Vater der japanischen Polizei“ bezeichnet.
Im Tokyoter Mimeguri-Schrein erinnert noch heute ein 1894 errichteter drei Meter hoher Gedenkstein an den Einsatz H?hns als ausl?ndischer Lehrer und Berater. Laut Inschrift hat er an der Tokyoter Polizeischule im Dienste des japanischen Innenministeriums vier Jahrg?nge mit insgesamt 553 Schülern ausgebildet – h?here Polizeioffiziere aus verschiedensten Pr?fekturen. Seine Vorlesungen über das preu?ische Polizeiwesen, damals von sechs Dolmetschern übersetzt, liegen auf Japanisch in Buchform vor, wie auch die Aufzeichnungen seiner ausgedehnten Inspektionsreisen durch ganz Japan.
70 Jahre lang galt der Nachlass H?hns als verschollen. Einige von H?hns Dokumenten konnten jetzt in der Polizeihistorischen Sammlung wiederentdeckt werden, wohin sie 1990 aus Privatbesitz gelangt waren. Neben Fotos der Japan-Zeit enth?lt der Fund drei Dienst-Reisetagebücher sowie Dokumente aus H?hns dortigem Alltag, zum Beispiel die Auflistung seiner in Japan zurückgelegten Kilometer und Rechnungen für aus Deutschland eingeführte Konserven und Würste, da H?hn das japanische Essen nicht bekam. Die Ausstellung macht mit dem Wirken und den Spuren dieses in der Geschichte deutsch-japanischer Beziehungen bislang kaum bekannten Berlin-Brandenburgers in Japan vertraut.
Gedenkstein für Friedrich Wilhelm H?hn im Mimeguri-Schrein
in Tokio (Foto des Eingangs mit wei?en Torii).
Foto: Beate Wonde
Die Ausstellung wird vom 2. August bis 20. Dezember 2018 in der Mori-?gai-Gedenkst?tte, ab Januar 2019 in der Polizeihistorischen Sammlung Berlin und ab Frühjahr 2019 als Wanderausstellung im Oderbruch gezeigt.
Adresse
Luisenstra?e 39, 10117 Berlin
?ffnungszeiten: montags bis freitags
10 - 14 Uhr
Telefon: +49-30-282-6097
Kuratiert von Beate Wonde. Eine Kooperation mit der Polizeihistorischen Sammlung Berlin
?ber die Mori-?gai-Gedenkst?tte
Die Mori-?gai-Gedenkst?tte ist dem japanischen Arzt, Wissenschaftler, Schriftsteller und ?bersetzer Mori ?gai (1862-1922) gewidmet, der 1887/88 in Berlin am Hygiene-Institut von Robert Koch studierte. Sie widmet sich dem An?denken und der Erforschung von Leben und Werk Mori ?gais sowie ?seiner Zeit“. In diesem Sinne z?hlen die wissenschaftlichen und die kulturellen Begegnungen zwischen Japan und Europa seit der zweiten H?lfte des 19. Jahrhunderts zu den Kernthemen des Hauses. Sie werden in wissenschaftlichen Projekten, Ausstellungen, Publikationen und 金贝棋牌 bearbeitet und vermittelt.
Die Einrichtung wurde 1984 an der HU gegründet. Die Gedenkst?tte befindet sich am Ort der ersten Unterkunft Moris in Berlin in der 1. Etage der Luisenstra?e 39.
Weitere 金贝棋牌
Webseite der Mori-?gai-Gedenkst?tte
金贝棋牌
Beate Wonde
Mori-?gai-Gedenkst?tte
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030 282-6097
mori-ogai-info@rz.hu-berlin.de