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Klimavorlesung: (K)eine gemeinsame Zukunft? Verschleppter Klimaschutz und Generationengerechtigkeit

Carl-Friedrich Schleu?ner informiert die Schülerproteste #FridaysForFuture mit einer spontanen Klimavorlesung diesen Freitag

Seit Monaten rufen weltweit Schülerinnen und Schüler die Politik zu einem besseren Klimaschutz auf. Auch in Berlin wird einmal pro Woche unter dem Motto #FridaysForFuture demonstriert. Am 22. M?rz um 14.30 Uhr l?dt der Klimaphysiker Carl-Friedrich Schleu?ner die Kinder und Jugendlichen direkt im Anschluss an die Demonstrationen an die Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) ein. Mit einer spontanen Klimavorlesung m?chte er die junge Generation informieren – denn seine Forschung belegt, wie viel für sie auf dem Spiel steht.

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"Ich kann gut verstehen, warum die jungen Leute auf die Stra?e gehen", erkl?rt der Wissenschaftler, der am Integrativen Forschungsinstitut zu Transformationen von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys) an der HU Berlin eine Nachwuchsgruppe leitet. ?Als Folge der aktuellen, unzureichenden Klimaschutzanstrengungen wird ein heute 16-J?hriger im Durchschnitt über die H?lfte seines Lebens in einer Welt mit mehr als 1,5 Grad Celsius Erderw?rmung zubringen, m?glicherweise sind es sogar mehr als zwei Grad Celsius. Das hei?t, die Kinder und Jugendlichen werden künftig mit Klimafolgen zu k?mpfen haben, die ein heute 60-j?hriger Entscheidungstr?ger kaum noch erleben wird." Dieser zentrale Unterschied zwischen den Generationen werde noch dadurch verst?rkt, dass der überwiegende Teil der CO2-Emissionen auf das Konto der ?lteren gehe. Da sei es nur verst?ndlich, dass die Jüngeren über die Zukunft mitbestimmen wollen, so Schleu?ner.

Schwerwiegende Klimafolgen zu erwarten

Für eine positive Zukunftsgestaltung ist die Zeit allerdings knapp. Die globale Mitteltemperatur ist seit Beginn der Industrialisierung bereits um rund 1 Grad Celsius gestiegen, Tendenz rasant steigend. "Wenn die Staatengemeinschaft nicht schnellstens handelt, k?nnten wir die 1,5 Grad-Marke schon gegen 2035 erreichen. Knappe zwanzig Jahre sp?ter w?ren zwei Grad Celsius überschritten, bis Ende des Jahrhunderts k?nnte sich die Erde sogar um drei Grad erw?rmt haben – mit schwerwiegenden Klimafolgen", sagt Schleu?ner unter Verweis auf die Analysen des Climate Action Trackers. Der Tracker verfolgt alle Schritte in Richtung des weltweit vereinbarten Klimaziels, die Erw?rmung deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten. 金贝棋牌en wird er unter anderen von Climate Analytics, einer non-profit-Einrichtung an der Schnittstelle von Klimaforschung und Politik, bei der der HU-Wissenschaftler ebenfalls t?tig ist. Die Daten zeigen, dass der Klimaschutz – genau wie bei den Schülerprotesten gefordert – dringend intensiviert werden muss.

Dürreperioden, Ernteausf?lle, ?berschwemmungen

"Der in diesem Zusammenhang v?llig unzureichende Vorschlag der deutschen Kohlekommission, bis 2038 weiterhin Kohle zu verstromen, sendet ein eindeutiges Signal an die jüngeren Generationen: Die Frage, wie das Problem zu l?sen ist, überlassen wir euch." Der HU-Wissenschaftler warnt deshalb vor einer Verschleppung der zwingend notwendigen Emissionssenkungen. Genauso sehe das auch der Weltklimarat. Der hat im vergangen Oktober in einem Sonderbericht auf die massiven Risiken hingewiesen, die sich bereits aus einer Temperaturerh?hungen von 1,5 Grad Celsius ergeben: noch mehr Dürreperioden und Ernteausf?lle, ein weiterer Anstieg des Meeresspiegels mit ?berschwemmungen und jede Menge Wetterextreme. Solche Klimafolgen treffen verst?rkt den Globalen Süden, aber auch vor Europa und Nordamerika macht der Klimawandel nicht Halt. Dass die Schülerstreiks weltweit stattfinden, ist für Carl-Friedrich Schleu?ner auch ein Zeichen für globale Solidarit?t. "Die Kinder und Jugendlichen von #FridayForFuture haben begriffen, dass wir jetzt handeln müssen, und ich hoffe, dass sie damit auch endlich zur Politik durchdringen. Ihr Anliegen ist sehr ernst und berechtigt."

Carl-Friedrich Schleussners Vorlesung "(K)eine gemeinsame Zukunft?" findet am 22. M?rz 2019 ab 14.30 Uhr im Hauptgeb?ude der Humboldt-Universit?t zu Berlin statt. Eingeladen sind sowohl Kinder, Jugendliche und Auszubildende als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Termin

(K)eine gemeinsame Zukunft? Verschleppter Klimaschutz und Generationengerechtigkeit

Freitag, 22. M?rz 2019, 14.30 bis 16.00 Uhr
Humboldt-Universit?t zu Berlin,
H?rsaal 2094
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Pressevertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen und darüber zu berichten.

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Dr. Carl-Friedrich Schleu?ner
IRI THESys
Humboldt-Universit?t zu Berlin
carl-friedrich.schleussner@hu-berlin.de

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Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030 2093-2946
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