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Deutschland hat Platz für Wisente

WWF-Studie untersucht Gebiete für Wiederansiedlung des Wisents

Wisent
Foto: Tobias Kümmerle

Deutschland hat ausreichend Platz für wildlebende Wisente. Das ist das Ergebnis einer vom WWF in Auftrag gegebenen Studie der Humboldt-Universit?t zu Berlin, die die Naturschutzorganisation am Freitag ver?ffentlicht hat. Prof. Dr. Tobias Kümmerle und Benjamin Bleyhl vom Institut für Geographie haben darin zehn potentielle Gebiete für eine Wiederansiedelung des Wisents in Deutschland identifiziert. Besonders vielversprechend sind demnach der Müritz-Nationalpark mit der Mecklenburgischen Seenplatte, die Region Cottbus-Spreewald-Guben, der Harz und der Pf?lzer Wald. Der Europ?ische Wisent ist der gr??te überlebende Pflanzenfresser in Europa und ein naher Verwandter des Amerikanischen Bisons.

?Unter ?kologischen Gesichtspunkten gibt es in Deutschland genügend Platz für den Wisent“, sagt Dr. Diana Pretzell, die Leiterin des WWF-Naturschutzes für Deutschland. ?Jetzt kommt es darauf an, ob die Bev?lkerung in den potentiellen Wisent-Regionen sowie die Politik eine Rückkehr der einst ausgerotteten Wildrinder wollen. Dass eine Ansiedelung gelingen kann, zeigen andere Projekte in Mittel- und Osteuropa.“

Spreewald, Müritz, Harz oder Pf?lzer Wald

Für Wiederansiedlungen kommen in Deutschland vor allem Lebensr?ume infrage, die dem Wisent genügend natürliche Rückzugsorte bieten. Faktoren wie die Entfernung des Gebietes zu Siedlungen und Stra?en und die Beschaffenheit der Umgebung spielen dabei eine Rolle. Neben den vier bereits genannten Regionen finden sich laut WWF im gesamten Bundesgebiet noch weitere gut geeignete Wisent-Habitate. Dazu z?hlen die Mittelgebirge Schwarzwald, Spessart, Bayerischer und Thüringer Wald, sowie die deutschen Alpen und die Region rund um Celle/Hermannsburg.

Mitte September war ein freilebendes Wisent von Polen aus nach Deutschland eingewandert und in Brandenburg bei Lebus (M?rkisch-Oderland) von einem J?ger erschossen worden. Der Lebuser Ordnungsamtsleiter hatte die Anordnung zu dem Abschuss erteilt. Der WWF erstattete Strafanzeige. Seit 2013 ist der Wisent auch freilebend im Rothaargebirge in Deutschland zu finden.

Hintergrund

Der europ?ische Wisent ist nach Ausrottung des Auerochsens der gr??te überlebende Pflanzenfresser in den europ?ischen Breitengraden. Der WWF beteiligt sich an zahlreichen Wiederansiedlungsprojekten. Um den Fortbestand der Wisente zu sichern, die von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als ?gef?hrdet“ eingestuft werden, muss die Anzahl und auch der Umfang der Herden vergr??ert werden. Das kann nur durch Ansiedlungen von Wisenten in neuen Lebensr?umen m?glich gemacht werden. Ende der 1920er Jahre war der wildlebende Bestand der Wisente vollst?ndig ausgerottet, lediglich 54 Tiere haben in Gefangenschaft überlebt. Heute gibt es in acht L?ndern wieder 40 Herden mit über 3200 wilden Wisenten.

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Pressemitteilung des WWF vom 24. November 2017

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Roland Gramling
Pressestelle WWF

Tel.: 030 311 777 425
Roland.Gramling@wwf.de