Hochdotierte Forschungsf?rderung der EU geht an Michael Brecht
Michael Brecht, Wissenschaftler am Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience und der Humboldt-Universit?t zu Berlin wurde mit dem "ERC Advanced Investigators Grant" des European Research Council ausgezeichnet. Mit einem F?rdervolumen von 2,5 Millionen Euro ist das Advanced Investigator Grant eine der h?chstdotierten F?rderma?nahmen in den Lebenswissenschaften und wurde in diesem Jahr in Deutschland an zehn innovativ arbeitende Wissenschaftler verliehen. Ziel der F?rderma?nahme ist es riskante, unkonventionelle und wegweisende Forschungsvorhaben zu f?rdern, die gute Chancen haben, in Zukunft die Wissenschaft über die Grenzen der verschiedenen Disziplinen hinaus zu pr?gen.
Jeder Gedanke, jedes Verhalten und jede Sinneswahrnehmung wird im Gehirn durch die elektrische Aktivit?t der Nervenzellen widergespiegelt. Wie aber verarbeitet das Gehirn 金贝棋牌, in welcher Form sind sie in der Aktivit?t der Zellen verschlüsselt? Mit hochentwickelten neuen Technologien will Michael Brecht diese grundlegenden Fragen der Hirnfunktion in seinem gef?rderten Projekt l?sen. Sein Forschungsvorhaben gliedert sich in drei Teilprojekte:
Etwa zwei Millionen Neurone (Nervenzellen) enth?lt die somatosensorische Hirnrinde der Ratte -- die Region des Gehirns, die taktile Wahrnehmungen verarbeitet. Wie bisherige Ergebnisse von Michael Brecht bereits zeigten, kann trotz dieser enormen Vielzahl die Aktivit?t eines einzigen Neurons eine Sinnesempfindung erzeugen oder die Bewegung der Tasthaare steuern. An diesem Beispiel l?sst sich die Sprache der Neurone -- der Zusammenhang zwischen neuronaler Aktivit?t und Empfindung oder Bewegung -- genauer untersuchen.
In Zellen hineinhorchen w?hrend sich ein Tier frei im Gehege bewegt, ist ein weiteres Forschungsziel Brechts. In bisherigen Experimenten wurde die Aktivit?t der Nervenzellen w?hrend des natürlichen Verhaltens von Tieren nur sehr indirekt gemessen. Mit einer miniaturisierten, hochkomplexen Messapparatur, steigert Brecht die Messgenauigkeit solcher Experimente. In derzeit laufenden Experimenten untersucht er mit dieser neuen Technologie das r?umliche Ged?chtnis.? Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel bei der Alzheimer'schen Krankheit ist der Orientierungssinn oft beeintr?chtigt, wenn das r?umliche Ged?chtnis nicht mehr ausreichend funktioniert.
Am Beispiel des kleinsten S?ugetiers der Welt, der Etruskischen Spitzmaus, strebt Brecht ein ganzheitliches Verst?ndnis des Gehirns an. Wegen seiner winzigen Gr??e eignet sich das Tier für moderne Mikroskopieverfahren, mit denen die Aktivit?t jeder einzelnen Nervenzelle im lebenden Tier beobachtet werden kann. Brechts Forschungsvorhaben ist es dabei, das Zusammenspiel der Aktivit?t aller Neurone im Gehirn dieses etwa 2 Gramm schweren Tieres zu messen.
Dr. Katrin Weigmann
Nationales Bernstein Netzwerk für Computational Neuroscience
Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
Tel.: +49 (0)551/ 5176 434
E-Mail: mail@k-weigmann.de