Zum Grunde des Eisbergs
Antrittsvorlesung des Alexander von Humboldt Chair in Sustainability Science der HU
Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung h?lt am Mittwoch den 6. Mai 2009 seine Antrittsvorlesung "Was ist der Kern der Nachhaltigkeitsproblematik?" an der Humboldt-Universit?t zu Berlin. Die Vorlesung ist zentraler Teil eines wissenschaftlichen Symposiums anl?sslich des 150. Todestages des Naturforschers Alexander von Humboldt. Die Bundesministerin für Ern?hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, wird sich mit ihrer Grundsatzrede "Nachhaltige Entwicklung als übergeordnetes Politikziel" am Symposium beteiligen.
"Der Klimawandel ist nur die Spitze des Eisbergs", sagt Wolfgang Lucht, der am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) den Forschungsbereich Klimawirkung und Vulnerabilit?t leitet. Die Menschheit stehe im 21. Jahrhundert am Beginn einer Nachhaltigkeitskrise, die weit über die mit der globalen Erw?rmung einhergehenden Probleme hinausgehe.
Die derzeitige Nutzung von Ressourcen, die Beanspruchung der Landoberfl?che der Erde und der Meere, k?nne bei einer Weltbev?lkerung von bald neun Milliarden Menschen nicht aufrecht erhalten werden, sagt Lucht. Wirtschaftliche Entwicklung, technologischer Fortschritt und Industrialisierung reichten ohne effektive Nachhaltigkeitsstrategie nicht als Konzepte zur Bew?ltigung der Nachhaltigkeitskrise aus. "Es gilt, grunds?tzliche Fragen erneut zu stellen und dringend ben?tigte Ans?tze zum Handeln zu finden", beschreibt Lucht die Ausrichtung seiner Professur.
Die Humboldt-Universit?t (HU) und das PIK besetzen mit der Einrichtung dieses eigenen Lehrstuhls für Nachhaltigkeit ein zentrales Zukunftsthema. Die Humboldt-Universit?t (HU) und das PIK verbinden bereits drei Sonder-Professuren. "Der erdsystemanalytische Ansatz des PIK und der kulturgeographische Fokus der HU erg?nzen sich perfekt, um Naturwissenschaften und Gesellschaftsdynamik für ein tiefer greifendes Problemverst?ndnis zusammenzuführen", sagt Lucht. ?konomische L?sungsans?tze und innovative Technologien seien unverzichtbare Beitr?ge zur nachhaltigen Entwicklung. Langfristig sei aber einer soziokulturelle Restrukturierung der menschlichen Gesellschaften mit dem Ziel Nachhaltigkeit unvermeidbar.
Der Physiker knüpft mit der neuen, zus?tzlichen Forschungs- und Lehrt?tigkeit direkt an den wissenschaftlichen Ansatz des Namenspatrons des Lehrstuhls, Alexander von Humboldt, an. "Die Sichtweise dieses Mitbegründers der Erdwissenschaften l?sst sich auf die aktuellen Fragen der Nachhaltigkeitsproblematik übertragen und liefert sehr konkrete, wegweisende Einsichten", sagt Lucht. Von Humboldt habe mit seiner Forschung den Weg für die Herausforderung "Global denken, lokal handeln" bereitet. "Die Nachhaltigkeitsforschung kann bis heute viel aus seiner integrierten Betrachtung des Menschen und seiner Umwelt sch?pfen", sagt Lucht.
Die Veranstaltung "Nachhaltigkeit im globalen Wandel" findet am 6. Mai ab 9.30 Uhr im Konferenzraum 0.119 des Erwin-Schr?dinger-Zentrums in der Rudower Chaussee 26 in 12489 Berlin-Adlershof statt. Die Ministerin spricht ab 14 Uhr, Wolfgang Luchts Vorlesung beginnt um 14.30 Uhr.
Ausführliches Programm:
http://www.geographie.hu-berlin.de/navigation/aktuelles/Nachhaltigkeit_2009-05-06.pdf/
Mehr im Internet:
Homepage Wolfgang Lucht
http://www.pik-potsdam.de/members/wlucht/
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
http://www.pik-potsdam.de/
Geographisches Institut der Humboldt Universit?t zu Berlin
http://www.geographie.hu-berlin.de/
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Dr. Katharina Henschen
Humboldt-Universit?t zu Berlin
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Patrick Eickemeier
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