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Globale Paniken in einem neuen, sozialen Europa

?konom Jeremy Rifkin und Soziologe Urs St?heli als G?ste der Mosse-Lecture

Mosse-Lecture

Dienstag, 23. Juni 2009, 19 Uhr c.t.
Jeremy Rifkin (?konom und Soziologe, Foundation on Economic Trends, Washington D.C.)
"Leading the Way to the Third Industrial Revolution and a New Social Europe in the 21st Century"

und

Mittwoch, 24. Juni 2009, 19 Uhr c.t.
Urs St?heli (Professor für soziologische Theorie, Wirtschafts- und Kultursoziologie, Basel)
"Globale Paniken: Zur affektiven Logik der Finanz?konomie"

im Hauptgeb?ude der Humboldt-Universit?t zu Berlin,
?Senatssaal, Unter den Linden 6



Jede Nation muss sich die zentrale Frage stellen, wie das Land, unser Land, in 25 Jahren aussehen soll. Die sogenannte dritte industrielle Revolution ist das ?Endspiel? für das auf Kohle- und Uranenergien basierende Zeitalter. Sie ist der Aufbruch in eine lebenswerte Zukunft der Menschheit ohne Schadstoffbelastungen und Umweltsch?den. Diese dritte industrielle Revolution wird im 21. Jahrhundert vor allem ein Neues Soziales Europa hervorbringen: die Attraktivit?t eines europ?ischen Traums von verbesserter Lebensqualit?t, sozialer Gerechtigkeit und Menschenrechten im Verh?ltnis zur Marktwirtschaft, mit neuen Ans?tzen zur weltweit friedlichen Kooperation. Durch die globalen Krisen von Energie, Umwelt und Finanzen ist dieser Traum extrem gef?hrdet. Umso wichtiger ist es, unter diesen Bedingungen und Voraussetzungen einen Fahrplan, wenn auch nur als ?gameplay?, für die n?chsten 50 Jahre der europ?ischen Integration zu entwerfen.
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Jeremy Rifkin, geb. 1943, ist Pr?sident und Gründer der Foundation on Economic Trends und lehrt u.a. an der Wharton School der Universit?t von Pennsylvania; er ist Berater mehrer Regierungen und auch der EU-Kommission. In zahlreichen Büchern, die zu Bestsellern wurden und in mehr als 20 Sprachen übersetzt sind, schrieb Rifkin über die Auswirkungen des wissenschaftlichen und technischen Wandels auf Arbeitswelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. In deutscher ?bersetzung liegen vor: Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft (1997). Das Verschwinden des Eigentums (2000), ausgezeichnet mit dem Arthur Andersen Business Book Award und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch, Die H_2 -Revolution (2000), Der europ?ische Traum (2004), in Deutschland ausgezeichnet mit dem internationalen Buchpreis ?Corine?.


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Das ?konomische bedarf kultureller Praktiken und Diskurse, um seine Grenzen bestimmen zu k?nnen und einen Raum des Sagbaren zu er?ffnen. Der Vortrag fragt danach, was es bedeutet, wenn ?konomische Krisen als Paniken beschrieben werden. Dazu werden zun?chst einige begriffsgeschichtliche Stationen der Paniksemantik skizziert (Mythologie und Massenpsychologie), um vor diesem Hintergrund die spezifischen Darstellungsweisen von Finanzpaniken zu diskutieren. Die Finanzpanik ist die ?Panik aller Paniken“, da sie panische Logiken der Ansteckung geradezu exemplarisch inszeniert. Es soll gezeigt werden, wie mit der Finanzpanik innerhalb des ?konomischen über das Scheitern der ?konomie gesprochen werden kann. Schlie?lich interessieren die politischen Konsequenzen der Paniksemantik: Die Art und Weise, in der eine Krise als Panik beschrieben wird, bestimmt auch die M?glichkeiten der Politik. Gerade an der Finanzpanik lassen sich die Konturen und Herausforderungen einer neuen ?politischen Epidemiologie“ festmachen.

Urs St?heli, Jg. 1966, ist Ordinarius für Soziologie an der Universit?t Basel. Promotion am Centre for Theoretical Studies and Sociel Sciences an der University of Essex (UK). 1998-2003 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universit?t Bielefeld. Gastprofessuren an der Stanford University, am Forschungskolleg ?Medien und kulturelle Kommunikation“ in K?ln und der Copenhagen Business School. Zu seinen Forschungsschwerpunkten z?hlen gegenw?rtige Sozial- und Kulturtheorien zwischen Poststrukturalismus und Systemtheorie, Kulturen der ?konomie und eine kommunikationstheoretische Analytik des Popul?ren. Wichtige Publikationen: Soziologie der Nachahmung und des Begehrens. Materialien zu Gabriel Tarde (Hg. mit Christian Borch/ 2009); Spektakul?re Spekulation. Das Popul?re der ?konomie (2007), Inclusion, Exclusion and Socio Cultural-Identities (Hg. m. R. Stichweh/ 2002), Sinnzusammenbrüche. Eine dekonstruktive Lektüre von Niklas Luhmanns Systemtheorie (2000), Poststrukturalistische Soziologien (2000).



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Dr. Elisabeth Wagner
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