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Was Konfliktforschung über Schulerfolge aussagen kann

DFG-Forschergruppe ?Konflikt als Signale“ am Institut für Psychologie in der zweiten F?rderrunde

Wer in der Langen Nacht der Wissenschaften das Institut für Psychologie in Adlershof besucht, kennt den Stroop-Test. Man sieht auf einer Leinwand W?rter, die Farben bezeichnen und selbst in Farbe gedruckt sind. Druckfarbe und Bedeutung des Wortes stimmen manchmal überein, sie k?nnen aber auch voneinander abweichen, dann ist das Wort rot beispielsweise in blau gedruckt. Die Aufgabe, die bei den Besuchern der Langen Nacht meist für viel Heiterkeit sorgt, besteht darin, die W?rter schnell hintereinander zu lesen. ?Man braucht viel mehr Zeit, wenn Farbe und Bedeutung nicht übereinstimmen, au?erdem ist die Fehlerquote gr??er“,? erkl?rt Dr. Birgit Stürmer, eine Sprecherin der DFG-Forschergruppe ?Konflikt als Signale in kognitiven Systemen“, die im vergangenen Jahr von der DFG auf weitere drei Jahre verl?ngert wurde und in welcher der Stroop-Test eine Rolle spielt.
Mit der Stroop-Aufgabe und der Analyse ?hnlicher Konfliktsituationen, die innerhalb des mentalen Systems einer Person entstehen, versuchen die 25 beteiligten Wissenschaftler in sieben Teilprojekten eine Reihe von Fragen zu kl?ren, die die drei Bereiche Konfliktentstehung, Konfliktmonitoring und Konfliktfolgen betreffen.

Eine Reihe von Projekten besch?ftigt sich mit der Frage, wie Situationen, in denen Konflikte auftreten k?nnen, überwacht und aktuelle Konflikte identifiziert und bewertet werden. Hier wollen die Wissenschaftler mehr über die Ursachen von Zwangserkrankungen erfahren. Ist die Handlungsüberwachung bei Zwangspatienten ver?ndert? Und wenn ja, wie? Eine Frage, die experimentell gekl?rt werden soll. Gelingt es den Forschern mehr darüber herauszufinden, ist es beispielweise einfacher Therapien für Patienten mit Zwangsst?rungen zu entwickeln.

Lieber zehn Euro als Aufwandsentsch?digung gleich mitnehmen oder 20 Euro ein halbes Jahr sp?ter als ?berweisung erhalten? Mit dieser und anderen Fragen dieser Art untersuchen die Forscher beispielsweise, wie viele Zinsen ein Mensch braucht, um auf die Auszahlung einer Summe zu warten. Sie nehmen an, dass sich daran auch Verlaufsformen für Schulerfolge vorhersagen lassen. Denn für bessere Schulausbildung und Berufschancen müssen Spiel und Spa? teilweise auf sp?ter verschoben werden. Die Forscher wollen individuelle Unterschiede abbilden und mit ?konomischen Begriffen formulieren.

In einem dritten Projekt geht es um die gro?e Frage, wie Bewusstsein entsteht. Die Annahme der Wissenschaftler ist, dass nur weniges unserer Umgebung in unser Bewusstsein dringt, und zwar dann, wenn es zu einem kognitiven Konflikt zwischen unserer Erwartungshaltung und den tats?chlich eintretenden Ereignissen kommt. Um ihre Annahme zu überprüfen, lassen die? Wissenschaftler Probanden beispielsweise leichte Aufgaben am Computer bearbeiten, hinter denen sich Regelhaftigkeiten verbergen, die an einer Stelle mit neuen Fragestellungen durchbrochen werden. Es wird untersucht, welche Ereignisse auftreten müssen, damit die Regelhaftigkeiten erkannt und auch gelernt werden.

An der Forschergruppe ?Konflikt als Signale“ sind nicht nur Wissenschaftler der HU beteiligt, sondern auch zwei psychologische Forschergruppen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Die DFG-Forschergruppe ist Teil des interdisziplin?ren Wolfgang-K?hler-Zentrums zur Erforschung von Konflikten in intelligenten Systemen.

金贝棋牌 unter: www2.psychologie.hu-berlin.de/konflikte


WEITERE INFORMATIONEN
Ljiljana Nikolic
Humboldt-Universit?t zu Berlin
PR-Referentin Naturwissenschaften
Referat ?ffentlichkeitsarbeit, Marketing und Fundraising
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