Die Poesie der Zeichensetzung
Eine Ringvorlesung über die Entstehung, Entwicklung und Durchsetzung von Satzzeichen
Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch spielen die Zeichen, die zwischen den W?rtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der Marquise von O.… abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei gro?en Autoren der deutschen Literatur beobachten l?sst, nicht immer eine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden.
In der Ringvorlesung ?Die Poesie der Zeichensetzung“ wird es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch textlinguistische Rekonstruktion der Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und -wahrnehmung gehen. Angeschlossen wird hier sowohl an die Rekonstruktionen der Entstehung, Entwicklung und Durchsetzung von Satzzeichen (?Seit wann gibt es den Gedankenstrich?“) als auch an neuere medienhistorische Untersuchungen der typographischen Umsetzung von Literatur im gedruckten Buch. Aus systematischer Perspektive interessiert die differentielle Beschreibung der Verwendung von Satzzeichen in den Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Str?mungen und Autoren.
"Die Poesie der Zeichensetzung"
Ringvorlesung des Instituts für deutsche Literatur der Humboldt-Universit?t zu Berlin
im Sommersemester 2011, dienstags von 18 bis 20 Uhr, Raum 1.101
Universit?tsgeb?ude am Hegelplatz, Dorotheenstra?e 24, 10117 Berlin
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Ringvorlesung des Instituts für deutsche Literatur der Humboldt-Universit?t zu Berlin
im Sommersemester 2011, dienstags von 18 bis 20 Uhr, Raum 1.101
Universit?tsgeb?ude am Hegelplatz, Dorotheenstra?e 24, 10117 Berlin
19. April 2011
Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza:
Asterisken und Oberbeistrichlein. ?ber Fehlanzeigen in Herders und Goethes Volkspoesie
26. April 2011
PD Dr. Ralf Klausnitzer:
Zeichensetzung bei Kleist
3. Mai 2011
Prof. Dr. Ernst Osterkamp:
Doppelpunkt und Dreifachpunkt
10. Mai 2011
Prof. Dr. Joachim Rickes:
(Anstands-)Striche bei Heinrich Heine
17. Mai 2011
Prof. Dr. Joseph Vogl:
Der Gedankenstrich bei Stifter
24. Mai 2011
Prof. Dr. Steffen Martus:
Punkte bei Stefan George
31. Mai 2011
Prof. Dr. Michael K?mper-van den Boogaart:
Nachgelesen: Adornos Essay über "Satzzeichen"
7. Juni 2011
Prof. Dr. Ulrike Vedder:
Gedankenstriche in der Lyrik von Ingeborg Bachmann, Paul Celan und Nelly Sachs
14. Juni 2011
Prof. Dr. Erhard Schütz:
Zeichensetzung bei Arno Schmidt
21. Juni 2011
Prof. Dr. Roland Berbig:
Zeichensetzung bei Johnson und Jirgl
28. Juni 2011
Prof. Dr. Sabine Berthold:
Graphische Erz?hlstrategien in Graphic Novels
5. Juli 2011
Prof. Dr. Norbert Fries:
Spatien oder die Bedeutung des Nichts
12. Juli 2011
Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheuer:
"Tüpfflin" oder "strichlin". Interpunktion in Handschrift und Druck
Das Programm unter:
http://www.literatur.hu-berlin.de/aktuelles/poeszeich
WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Alexander Nebrig und Dr. Carlos Spoerhase
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für deutsche Literatur
Tel. 030 2093-9707
E-Mail: alexander.nebrig@hu-berlin.de oder
carlos.spoerhase@hu-berlin.de