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Selbstorganisierende Netzwerke fürs Katastrophenmanagement

Das Graduiertenkolleg Metrik geht in die zweite F?rderperiode und stellt seine Pl?ne am 20. Mai vor

Das interdisziplin?r ausgerichtete Graduiertenkolleg Metrik - ?Modellbasierte Entwicklung von Technologien für selbstorganisierende dezentrale Informationssysteme – zur Anwendung im Katastrophenmanagement“ geht in die zweite F?rderrunde. In Metrik werden neuartige Kommunikationsinfrastrukturen für Monitoring-, Informations- und Alarmierungssysteme erforscht, die sich von traditionellen drahtgebundenen und drahtlosen IT-Infrastrukturen unterscheiden. ?Wir arbeiten an drahtlosen Sensornetzwerken, die ohne aufw?ndige zentrale Verwaltung und Leitungstechnik auskommen, kostengünstig im Bau wie im Stromverbrauch sind und auf dem Prinzip der Selbstorganisation funktionieren“, erkl?rt Joachim Fischer, Professor am Institut für Informatik und Sprecher des Graduiertenkollegs.

In der ersten Phase des Graduiertenkollegs konnten eine Reihe der entwickelten Metrik-Technologien zusammen mit dem Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam in prototypischen Monitoring-Systemen umgesetzt werden. Eine der Anwendungen war die modellbasierte Entwicklung eines ferngesteuerten Erdbebenfrühwarnsystems für die stark von seismischen Aktivit?ten bedrohte Region Istanbul.

In der zweiten Phase sollen die Metrik-Technologien erweitert und verbessert werden. ?Die Systeme, die wir erforschen, k?nnten beispielsweise einer Gro?stadt dazu dienen, Daten wie Temperatur, Luftfeuchte, Verschmutzung, Verkehrsdichte, Energiebedarf oder auch radioaktiver Belastung zu erfassen und mit anderen geospezifischen Daten zu vergleichen“, erl?utert Fischer m?gliche Anwendungsbereiche.

Zu Testzwecken ist auf den D?chern des Technologiestandorts Adlershof ein aus 120 Knotenpunkten bestehendes Sensornetzwerk installiert worden. ?Dieses wollen wir mit einem ?hnlichen Netzwerk der Freien Universit?t zusammenarbeiten lassen.“ Dazu soll auch der Einsatz drahtlos kommunizierender Flugroboter getestet werden. Anderes Beispiel: ?Die EU m?chte Regelungen schaffen, mit denen mehr Funkfrequenzen für die Internet-Kommunikation bereitgestellt werden k?nnen. Wir wollen erforschen, wie mit unserer Technik vergebene Frequenzbereiche in Zeiten der Nicht-Auslastung geortet und anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden k?nnen.“

In Metrik arbeiten Professorinnen und Professoren des Instituts für Informatik und des Geographischen Instituts der HU, der Freien Universit?t, des Fraunhofer Instituts First, des Konrad-Zuse-Zentrums Berlin, des Leibniz-Institutes für innovative Mikroelektronik (IHP Frankfurt) und des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ Potsdam) zusammen. Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gef?rdert.

Am 20.5.2011 stellt das Graduiertenkolleg Metrik im Rahmen eines feierlichen Kolloquiums seine Pl?ne am Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Adlershof vor. Rudower Chaussee 17, Bunsensaal, ab 10 c.t. Uhr.


WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Joachim Fischer
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Informatik
Tel.: 030 2093-3109
E-Mail: fischer@informatik.hu-berlin.de