Arch?ologischer Grabungsplatz der Humboldt-Universit?t zum UNESCO-Weltkulturerbe erkl?rt
In seiner 35. Sitzung vom 19. bis 29. Juni 2011 hat das Welterbekomitee der UNESCO 25 neue Orte in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Zu ihnen geh?rt der Antikenplatz von Musawwarat es-Sufra im Sudan, auf dem Arch?ologen der Humboldt-Universit?t zu Berlin seit vielen Jahren forschend und restaurierend t?tig sind. Musawwarat war Teil des Gruppenantrags "Island of Meroe", der mit Meroe und Naqa noch zwei weitere Fundpl?tze der Region umfasste.
Musawwarat es-Sufra ist einer der bedeutendsten Fundpl?tze des meroitischen Reichs, dessen K?nige von ca. 300 v. Chr. bis 350 n. Chr. über das mittlere Niltal südlich von ?gypten herrschten. Der Ort liegt 180 km n?rdlich der sudanesischen Hauptstadt Khartoum und 35 km ?stlich des Nil in der semiariden Landschaft der Keraba, die vom Nil im Westen und dem Fluss Atbara im Osten eingefasst wird und von antiken Schriftstellern als "Insel Meroe" bezeichnet wurde. In dem mehrere Kilometer breiten Talkessel von Musawwarat etablierten die meroitischen K?nige vermutlich im 3. Jahrhundert v. Chr. einen einzigartigen Sakralplatz. Sein Zentrum ist die sogenannte Gro?e Anlage. Auf einer Grundfl?che von mehr als 42.000 Quadratmetern vereint sie drei Tempel, die zum Teil auf künstlichen Terrassen errichtet sind, durch G?nge und Rampen miteinander verbunden und von riesigen Hofarealen umgeben sind. Die Sandsteinmauern der Gro?en Anlage tragen tausende Graffiti antiker Besucher, darunter auch die südlichste weltweit bekannte lateinische Inschrift. Sowohl in ihren einzelnen Komponenten wie in der Gesamtstruktur ist die Gro?e Anlage singul?r in der Architektur des Niltals.
Arch?ologen der Humboldt-Universit?t zu Berlin arbeiteten bereits von 1960 bis 1970 in Musawwarat. Zum Abschluss dieser Grabungsperiode konnte der Tempel des L?wengottes Apedemak, der unweit der Gro?en Anlage freigelegt worden war, vollst?ndig wiedererrichtet werden. Sein reicher Reliefschmuck geh?rt zu den wichtigsten Zeugnissen frühmeroitischer Kunst und Religion. 1995 wurden die Grabungen vor Ort erneut aufgenommen. Seit 2005 forscht ein Team der Humboldt-Universit?t unter Leitung von Prof. Dr. Claudia N?ser vom Institut für Arch?ologie, Lehrbereich ?gyptologie und Arch?ologie Nordostafrikas an der Humboldt-Universit?t zu Berlin vor allem zum Dekor der Gro?en Anlage sowie zur Frage, warum ein so marginaler Ort wie Musawwarat zu einem der wichtigsten Heiligtümer seiner Epoche entwickelt wurde und wie er logistisch unterhalten werden konnte. ?Der Eintrag des Ortes in die UNESCO-Welterbeliste tr?gt sowohl seiner kulturhistorischen Bedeutung wie den Bemühungen um seine Erhaltung Rechnung“, sagt Prof. Claudia N?ser.
Jüngste Grabungen konzentrierten sich auf den Gro?en Hafir, ein künstliches Wasserreservoir, das mit 200 Metern Durchmesser das gr??te Bodendenkmal des Sudans ist. ?Da die Denkm?ler von Musawwarat durch die klimatischen Bedingungen – Hitze, Sandstürme und die Wasserfluten der Regenzeit – sowie durch den stark zunehmenden Tourismus akut von Zerst?rung bedroht sind, geh?ren auch umfangreiche Restaurierungsma?nahmen zum Arbeitsprogramm unseres Arch?ologen-Teams“, informiert Claudia N?ser.
Ausführliche 金贝棋牌 unter:
http://whc.unesco.org/en/news/771,%20http://whc.unesco.org/en/list/1336/
Claudia N?ser im Podcast:
http://www.hu-berlin.de/hu/humboldtianer/naeser
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WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Claudia N?serHumboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Arch?ologie
Lehrbereich ?gyptologie und Arch?ologie Nordostafrikas
Tel.: 030 2093-4750/ -2332
E-Mail: claudia.naeser@staff.hu-berlin.de
Web: http://www.archaeologie.hu-berlin.de/aegy_anoa