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Enteignen und entrechten. Verarmung und Staatsbürgerschaftsrechte im neoliberalen Indien

Shalini Randeria von der Universit?t Zürich spricht im Rahmen der Mosse-Lectures

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Die neue Konstellation von Global Governance umfasst neben dem Staat auch internationale Organisationen, multinationale Konzerne und zivilgesellschaftliche Akteure. Diese Vervielfachung von Akteuren und Arenen einer globalen Ordnungs- und Strukturpolitik hat ambivalente Auswirkungen auf die Bürgerrechte. Denn sie geht sowohl mit einer zunehmenden Transnationalisierung von Recht und Politik als auch mit einer Transformation des Staates selbst einher.

Die gegenw?rtig stattfindenden Prozesse der partiellen Transnationalisierung und Privatisierung des Staates verw?ssern die Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht des Staates gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern.
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Mosse-Lectures
Shalini Randeria
?Enteignen und entrechten. Verarmung und
Staatsbürgerschaftsrechte im neoliberalen Indien“

Donnerstag, 08. Dezember 2011, 19 Uhr c.t.
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Hegelplatz 2, H?rsaal 1.101

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Angeh?rige von Staaten, die von der Weltbank und dem Internationalen W?hrungsfonds Kredite empfangen haben, sind in besonderer Weise mit diesem Wandel demokratischer Partizipationsm?glichkeiten konfrontiert. Wenn m?chtige sub- und supranationale nicht-staatliche Akteure die Politik gestalten, verschiebt sich oft der ?ffentliche Protest von der politischen Bühne auf staatliche Gerichte und internationale Gremien, um Entscheidungen juristisch anzufechten mangels politischen Mitspracherechts.

Basierend auf langj?hriger? Forschung in Indien wird der Vortrag einigen dieser Verschiebungen zwischen ?ffentlich und privat, national und international, Politik und Recht nachgehen. Es werden sowohl ihre Folgen für demokratische Entscheidungsprozesse er?rtert als auch Probleme der überlappenden Souver?nit?ten und der Fragmentierung von Bürgerrechten thematisiert.


Shalini Randeria ist Professorin für Ethnologie an der Universit?t Zürich, z.Zt. Fellow am Lichtenberg Kolleg der Universit?t G?ttingen, Arbeiten zur Anthropologie von Recht, Staat, public policy und Bev?lkerungspolitik und zu sozialen Konflikten auf dem indischen Subkontinent; gemeinsam edierte Sammelb?nde u.a. Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften (2002); Worlds on the Move: Globalization, Migration and Cultural Security (2004); Konfigurationen der Moderne. Diskurse zu Indien (2004); Vom Imperialismus zum Empire. Nicht-westliche Perspektiven auf die Globalisierung (2009); Border Crossings. Grenzverschiebungen in einer globalisierten Welt (im Erscheinen).


Die Veranstaltung findet deutscher Sprache statt.


Die Mosse-Lectures sind eine Veranstaltungsreihe der Mosse Foundation, New York, und der Fritz Thyssen Stiftung. Veranstalter der Mosse-Lectures ist das Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universit?t zu Berlin.

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WEITERE INFORMATIONEN

Dr. Elisabeth Wagner
Koordination & Programm
Mosse Lectures
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Dorotheenstr. 24
10099 Berlin
Tel: 030 2093-9777
Fax: 030 2093-9607
E-Mail: elisabeth.wagner@rz.hu-berlin.de
Web: http://www.mosse-lectures.de
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