Profis schulen Azubis – wie man zum urbanen G?rtner wird
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Blumen auf Kreisverkehren, Beete auf Industriebrachen – urbanes G?rtnern, auch "Urban Gardening" genannt, erobert die St?dte. Immer mehr Bürger machen ihr Umfeld in Eigenregie grüner. In Berlin f?rdert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) nun mit rund 190.000 Euro den Aufbau eines Netzwerks, das den Wissensaustausch zwischen Fachleuten regionaler Garten- und Landwirtschaftsbetriebe sowie Berufsschülern und Berufsschullehrern durch gemeinsame Projektarbeit f?rdern soll. Für die Projektleitung und Koordination ist die Gesellschaft für berufsbildende Ma?nahmen e.V. zust?ndig. Die wissenschaftliche Begleitung wie die Evaluierung? des Projekts liegt in den H?nden des Lehr- und Forschungsgebiets Beratung und Fachdidaktik der Landwirtschaftlich-G?rtnerischen Fakult?t (LGF) der Humboldt-Universit?t zu Berlin.
Insgesamt zw?lf Berufsschulklassen und 30 Lehrer der Kreuzberger Peter-Lenné-Schule sowie 330 Mitglieder von "Urban Gardening"-Projekten und über 500 Fachleute wollen fünf verschiedene Begrünungsprojekte bis 2014 modellhaft umsetzen und so einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten. Im praktischen Miteinander und durch das Einbinden st?dtischer Hobbyg?rtner lernen die Auszubildenden, wie sich Brachfl?chen nachhaltig begrünen lassen. Speziell konzipierte Schulungen sollen den Azubis berufliche Zusatzqualifikationen vermitteln und eine Karriere in der "Grünen Branche" attraktiver machen. Die LGF erstellt eine Wissenslandkarte zum Urban Gardening in Berlin und verbindet die einzelnen Lerneinheiten zu einem integrierten Konzept.
"Die Urban Gardening Bewegung ist gelebte Integration: Menschen unterschiedlicher Sozialisierung, Kulturen und Bildung verbindet das gemeinsame Interesse am G?rtnern? in seinen verschiedensten Formen", unterstreicht Dr. Thomas Aenis, Leiter des Lehr- und Forschungsgebiets Beratung und Fachdidaktik an der LGF. "Gerade in Berlin w?chst das Interesse am st?dtischen G?rtnern rapide und gleichzeitig nimmt das Interesse an grünen Berufen ebenso rapide ab. Wir versuchen beides zu verbinden."
Auf dem Gel?nde des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll im Rahmen des Projekts zusammen mit Anwohnern, Nachbarn und Aktionsgruppen eine 5.000 Quadratmeter gro?e Brache in einen Nutzgarten verwandelt werden. Dort k?nnen Bürger aus der Nachbarschaft einen Teil ihrer Lebensmittel künftig selbst anbauen.
In den "Prinzessinneng?rten" in Kreuzberg untersuchen die Auszubildenden, wie sich die st?dtische Bodenqualit?t durch den Einsatz von Biomasse verbessern l?sst. Zusammen mit der Nachbarschaft soll ein Kompostsammelsystem entwickelt werden, das in Privathaushalten und Schulen sowie im Kleingewerbe eingesetzt werden kann.
Schüler der Peter-Lenné-Schule werden modellhaft für den Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld und den Prinzessinnengarten ein Beratungs- und Umsetzungskonzept zum Wassermanagement auf Stadtbrachen in urbanen G?rten entwickeln und umsetzen.
Auf der innerst?dtischen Agrarfl?che des Biolandbetriebes Wendelin k?nnen die Auszubildenden und interessierte Familien lernen, wie sich Biogemüse in Stadtgebieten anbauen l?sst.
Am Standort der Bildungsst?tte Lasker H?fe soll eine artenreiche Wildobst-Geh?lzecke angelegt und von Anwohnern und jungen Leuten aus benachbarten Jugendclubs langfristig gepflegt werden.
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WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Thomas Aenis
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Landwirtschaftlich-G?rtnerische Fakult?t
Lehr- und Forschungsgebiet Beratung und Fachdidaktik
Tel.: 030 2093-6511
E-Mail: thomas.aenis@agrar.hu-berlin.de
Web: www.agrar.hu-berlin.de/wisola/fg/bk