"School is out?!" – Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien in der Schule
Das Zentrum für transdisziplin?re Geschlechterstudien der Humboldt-Universit?t zu Berlin hat die Ergebnisse der internationalen Studie "School is out?! - Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien" in der Schule und aus dieser entwickelte Unterrichtsmaterialen ver?ffentlicht.
Die vergleichende Studie – durchgeführt in Deutschland, Schweden und Slowenien – hat sich mit der Frage befasst, ob Kinder, die mit Eltern aufwachsen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell und trans (LGBT) identifizieren, Diskriminierungen in der Schule erleben und welche Strategien sie im Umgang damit entwickeln. Die Ergebnisse der Interviews mit Kindern und Eltern zeigen auf Deutschland bezogen, dass – wie bereits frühere Forschungen belegen (vgl. Rupp 2009) – die Kinder in der Regel gut integriert sind und selten direkte Formen von Gewalt erleben. Sie berichten allerdings, dass sie erleben bzw. befürchten, dass ihre Familienform von anderen – Gleichaltrigen wie auch P?dagoginnen und P?dagogen – als Abweichung von einer Hetero-Normalit?t gesehen und tendenziell eher negativ bewertet wird.
"Um diese Form der De-Normalisierung zu umgehen, versuchen viele Kinder, sich und ihre Familien als so normal wie m?glich darzustellen bzw. sie w?hlen, um sich selbst zu schützen, die Strategie des Nicht-Ver?ffentlichens. Andere entscheiden sich für eine offensivere Strategie und erz?hlen selbstbewusst und stolz in ihrem schulischen Umfeld von ihrer Familie. Ein Effekt davon ist, dass auf diese Weise auch das Besondere und Andere dieser Familienform in den Alltagsdiskurs in der Schule eingeht", sagt Uli Streib-Brzi?, Mitautorin der Studie.
Die Studie resümiert, dass genau dies in allen drei L?ndern viel zu wenig passiert. Stattdessen werden immer noch viele Vorurteile gegenüber LGBT-Eltern reproduziert und auch P?dagoginnen und P?dagogen fehlt es h?ufig an Wissen und Offenheit für das Thema. Insgesamt wird die Vielfalt an Familienformen in der Schule kaum vermittelt, Regenbogenfamilien bleiben sowohl in Unterrichtsmaterialien als auch im Unterrichtsgespr?ch unerw?hnt.
Initiiert wurde die Forschung vom Zentrum für transdisziplin?re Geschlechterstudien (ZtG) der Humboldt-Universit?t unter der Leitung von den Soziologinnen Uli Streib-Brzi? und Christiane Quadflieg. Beteiligt waren als Partnerinstitutionen die Universit?t Ljubljana/Slowenien (Fakult?t für Soziale Arbeit) und das Zentrum für Gender Studies der Universit?t Lund. Das Forschungsprojekt wurde mit der F?rderung des EU Programms Daphne III realisiert.
P?dagogisches Material, das von den drei Universit?ten auf der Basis der Studienergebnisse entwickelt wurde, enth?lt Vorschl?ge, wie das Thema Regenbogenfamilien besprochen werden kann.
Die Studie und die p?dagogischen Materialien sowie eine Dokumentation der Internationalen Konferenz stehen unter:
http://www.gender.hu-berlin.de/rainbowchildren/downloads
(Auf Anfrage sind auch Printversionen erh?ltlich).
Bei Rückfragen sowie Interviewanfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Uli Streib-Brzi?
E-Mail: uli.streibbrzic@gender.hu-berlin.de
Christiane Quadflieg
E-Mail: christiane.quadflieg@gender.hu-berlin.de
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WEITERE INFORMATIONEN
Uli Streib-Brzi?
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Zentrum für transdisziplin?re Geschlechterstudien
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Tel. 030 2093-46200
E-Mail: uli.streibbrzic@gender.hu-berlin.de
http://www.gender.hu-berlin.de