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Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg er?ffnet

In Anwesenheit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, wurde heute in Berlin feierlich das neue Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS) er?ffnet. Das ZJS ist ein Kooperationsprojekt der Humboldt-Universit?t zu Berlin, der Freien Universit?t Berlin, der Technischen Universit?t Berlin, der Universit?t Potsdam, des Abraham Geiger Kollegs und des Moses Mendelssohn Zentrums für europ?isch-jüdische Studien. Es wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden fünf Jahren mit 6,9 Millionen Euro für die F?rderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Forschung auf allen Gebieten der Jüdischen Studien unterstützt. Sitz des ZJS ist an der Humboldt-Universit?t zu Berlin in Mitte, Sophienstra?e 22a, nahe dem Hackeschen Markt.

Das ZJS erm?glicht den Ausbau der Vernetzung von trans- und interdisziplin?ren Ans?tzen in Geschichte, Philosophie, Judaistik, Theologie, Literatur- und Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Antikengeschichte und unterstützt die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der im Bereich der jüdischen Studien, des jüdisch-christlichen bzw. des islamisch-jüdisch-christlichen Austausches sowie der Museen- und Gedenkst?ttenarbeit t?tig ist. Au?erdem wird das Zentrum auch einen Beitrag zur akademischen Ausbildung von Rabbinern und Kantoren leisten.

Im ZJS werden wissenschaftliche Aktivit?ten auf diesem Gebiet in 金贝棋牌 gebündelt und vernetzt. Damit greift das Zentrum die Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen 金贝棋牌n des Wissenschaftsrats von 2010 auf.

"Zu den zukünftigen Forschungsschwerpunkten z?hlen die Geschichte der Entstehung der Wissenschaft des Judentums und Berlin als Ort der jüdischen Emanzipation, der Trialog zwischen Judentum, Christentum und Islam – das sogenannte monotheistische Dreieck – sowie Erinnerungskulturen, vor allem die Zeugenschaft und Memorialkultur zur Shoah", informiert Christina von Braun, Kulturtheoretikerin an der Humboldt-Universit?t und akademische Leiterin des Zentrums.

Bei den Kooperationspartnern der Region Berlin/Potsdam sind beste Voraussetzungen für eine gelingende interdisziplin?re Zusammenarbeit und einen Dialog der Kulturen und Religionen gegeben – von spezifischen, theologischen und historischen Untersuchungsfeldern der Judaistik und der christlichen Theologien (Humboldt-Universit?t und Freie Universit?t Berlin), über die Kulturen des Islam (Technische Universit?t Berlin und Freie Universit?t Berlin), der ethnologischen und kulturwissenschaftlichen Forschung (Humboldt-Universit?t und Freie Universit?t Berlin), bis hin zu den religionswissenschaftlichen Schwerpunkten und der Jüdischen Theologie im Rahmen der akademischen Rabbinerausbildung (Universit?t Potsdam).

Kern des Zentrums wird die F?rderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in der Promotions- und Postdoc-Phase sein. Es werden drei Juniorprofessuren (an der Freien Universit?t Berlin, der Humboldt-Universit?t und der Universit?t Potsdam) sowie fünf PostDoc-Stellen und neun Doktorandenstellen eingerichtet. Zugleich wird durch Gastprofessuren und Fellows der internationale Austausch und die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, insbesondere aus den USA, Israel, Gro?britannien, Frankreich und den GUS-L?ndern, verst?rkt. Vorgesehen ist die Gründung einer gemeinsamen, universit?ts- und disziplinenübergreifenden Graduiertenschule mit PhD-Abschluss.

Die gemeinsam von der Universit?t Potsdam und dem Abraham Geiger Kolleg getragene Rabbinerausbildung wird künftig um eine Professur für Jüdische Bibelexegese erg?nzt und durch eine Professur für Jüdische Musik mit einem Schwerpunkt Synagogalmusik und Kantorenausbildung an der 金贝棋牌 für Musik Franz Liszt Weimar unterstüzt.

Christina von Braun: "Damit befinden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am ZJS wissenschaftshistorisch und im Weltvergleich im Trend, Religion einerseits konfessionell, andererseits aber auch als eine Kulturform neben anderen zu verstehen. In dem Zentrum soll der wissenschaftliche Blick von Au?en mit religionswissenschaftlicher Selbstreflexion und theologischer Ausbildung eine Verbindung eingehen."



STATEMENTS

Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung:
"Das europ?ische Judentum spielt in der Geschichte Europas eine zentrale Rolle. In Berlin und Brandenburg gab und gibt es die gr??te Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland. Deshalb unterstützen wir das Zentrum, an dem die entsprechenden Fachbereiche der drei gro?en Berliner Universit?ten, der Universit?t Potsdam, des Moses Mendelssohn Zentrums und des Abraham Geiger Kollegs beteiligt sind. Das Zentrum wird der Ausbildung von Kantoren, Rabbinern und Wissenschaftlern einen wichtigen Schub geben und international Ausstrahlung entfalten."

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Pr?sident der Humboldt-Universit?t zu Berlin:
"Ich begrü?e das Projekt sehr, denn es ist für die wissenschaftliche Besch?ftigung mit dem Judentum nicht nur aus historischer und theologischer, sondern auch aus geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Sicht ein bedeutsames und interessantes Thema. Die Option, diesen Forschungsgegenstand - der in erster Linie nach Wissen und Aufkl?rung verlangt - interdisziplin?r zu behandeln, wird durch den neuen wissenschaftlichen Kooperationsverbund verwirklicht. Au?erdem erhoffe ich mir einen intensiven Transfer von Ergebnissen, beispielsweise in die Praxis unserer Schulen, in die Medien und in das ?ffentliche Leben."

Prof. Dr. Peter-André Alt, Pr?sident der Freien Universit?t Berlin:
"Das neue Zentrum führt die sehr unterschiedlichen Schwerpunkte jüdischer Studien in Berlin und Brandenburg zusammen. Die Freie Universit?t Berlin setzt durch ihre Beteiligung am Zentrum ihre eigene Tradition der F?rderung der judaistischen Forschung fort, die 1952 mit den regelm??igen Vorlesungen zur jüdischen Geschichte und Literatur begann und 1963 mit der Gründung des ersten Instituts für Judaistik an einer deutschen Universit?t fest verankert wurde. Mit seiner starken Konzentration auf Nachwuchsf?rderung stellt das Zentrum die Weichen für die Ausbildung einer neuen Forschergeneration, die den jüdischen Studien in Deutschland internationale Strahlkraft verleihen soll."

Prof. Dr.-Ing. J?rg Steinbach, Pr?sident der Technischen Universit?t Berlin:
"Die TU Berlin freut sich sehr, mit ihrem Zentrum für Antisemitismusforschung am neugegründeten Zentrum Jüdische Studien vertreten zu sein. Dabei ist allen Beteiligten bewusst, dass die Antisemitismusforschung im Kern ein Thema der Mehrheitsgesellschaft ist und bleibt und die Jüdischen Studien nur am Rande berührt. Die Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, Frau Prof. Dr. Schüler-Springorum, ist seit mehr als 15 Jahren eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der deutsch-jüdischen Geschichte und vereint in ihrer Person beide Aspekte. Damit wird die historische Zunft am interdisziplin?r ausgerichtetem neuen Zentrum prominent vertreten sein."

Prof. Oliver Günther, Ph.D., Pr?sident der Universit?t Potsdam:
"Mit dem Zentrum entsteht im Zusammenschluss wissenschaftlicher Institutionen in Berlin und Potsdam ein national einzigartiger interdisziplin?rer Forschungscluster. Die kluge Bündelung der in der Region vorhandenen nicht-konfessionellen und theologischen Auspr?gungen der Jüdischen Studien verspricht bereichernde Impulse für Wissenschaft und Forschung. Mit mehreren Juniorprofessuren und einer strukturierten Doktorandenausbildung werden ideale Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen. Das Zentrum wird schnell zu einer eigenen Identit?t finden und international sichtbar werden."

Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kollegs:
"Das Zentrum Jüdische Studien ist eine bedeutende S?ule für die Institutionalisierung Jüdischer Theologie in Deutschland und wird das gemeinsame Studium konservativer und liberaler Rabbiner und Kantoren erm?glichen. Damit bekommt das ZJS eine europ?ische Perspektive für die Renaissance jüdischen Lebens nach der Schoa."

Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums Potsdam:
"Mit dem ZJS wird es einfacher, sich auf dem Gebiet der Jüdischen Studien komplex zu bilden, und es wird noch spannender, auf diesem Gebiet zu forschen. Das macht Berlin-Brandenburg für in- und ausl?ndische Studenten und Wissenschaftler noch attraktiver."




WEITERE INFORMATIONEN?
Prof. Dr. Christina von Braun
Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Sophienstra?e 22a
10178 Berlin
Fax: 030 2093-66325
E-Mail:?zentrum-juedische-studien@hu-berlin.de?
www.zentrum-juedische-studien.de

Constanze Haase
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Pressesprecherin
Tel. 030 2093-2332
E-Mail: constanze.haase@hu-berlin.de