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"Einen international sichtbaren Ort der Lebenswissenschaften schaffen"

Integratives Forschungsinstitut für Lebenswissenschaften gegründet

Die Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) hat am Nachmittag des 7. M?rz 2013 in Kooperation mit der Charité – Universit?tsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in einem Festakt das neue Integrative Forschungsinstitut (IRI) für Lebenswissenschaften gegründet. Ziel des IRI ist es, den Campus Nord der HU zu einem ma?gebenden Wissenschaftspark im Herzen Berlins weiterzuentwickeln, um die gemeinsame Grundlagenforschung in den Bereichen Systembiologie und Theoretische Biologie, den Neurowissenschaften sowie der Infektionsbiologie und Immunologie voranzutreiben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Disziplinen forschen im IRI Hand in Hand und decken das Wissen um das Leben von der molekularen bis zur komplexen organismischen Ebene ab, um den Fokus für Pr?vention, Diagnostik und Therapie im klinischen Alltag zu st?rken.

Nobelpreistr?ger Aaron Ciechanover bei seinem Gastvortrag. Foto: Bernd Prusowski
Nobelpreistr?ger Aaron Ciechanover
bei seinem Gastvortrag zum Festakt
Foto: Bernd Prusowski

??In engem Schulterschluss mit unseren Kooperationspartnern wollen wir diesen einzigartigen Campus in der Mitte Berlins zu einem international sichtbaren Ort der lebenswissenschaftlichen Spitzenforschung machen. Die überregionale Bedeutung der Berliner Lebenswissenschaften zeigt sich aktuell auch an der Entwicklung des vom Bund gef?rderten Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) des MDC und der Charité, in das die Berliner Universit?ten ihre lebenswissenschaftliche Forschung gerne st?rker einbringen m?chten. Das IRI für Lebenswissenschaften setzt durch seine wissenschaftliche Ausrichtung einen komplement?ren Schwerpunkt zu den patientenorientierten Forschungsthemen des BIG“, sagt HU-Pr?sident Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz.

Der Campus Nord der HU hat sich in den vergangenen Jahren zu einem lebendigen Ort der Spitzenforschung in der Biologie, der Medizin und den Neurowissenschaften entwickelt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Biologie der HU, der Charité - Universit?tsmedizin Berlin, des Bernstein Zentrums für Computational Neuroscience (BCCN) Berlin, des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie und des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin arbeiten hier bereits eng zusammen. Diese erfolgreiche Konstellation wird bis 2018 durch die Ansiedlung des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) des MDC sowie einen Forschungsneubau für die HU-Biologie erg?nzt.

"Die Humboldt-Universit?t schafft im IRI für Lebenswissenschaften mit der Charité und dem MDC als au?eruniversit?rer Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft einen Rahmen für exzellente Forschung, die im internationalen Wettbewerb an der Spitze mitspielt. Das MDC wird vor Ort mit dem BIMBS vertreten sein. Im BIMSB kooperieren MDC-Wissenschaftler schon seit langem erfolgreich mit der Humboldt-Universit?t. Das ist der Weg, der in die Zukunft führt. Wir sind zuversichtlich, dass heute der Grundstein für die F?rderung der Spitzenforschung auf diesem lebenswissenschaftlichen Campus gelegt wird. Sie wird im Rahmen künftiger Initiativen des Bundes und der L?nder umfassend Entfaltung finden“,? sagt Prof. Dr. Walter Rosenthal, Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des MDC.

Ausgehend von aktuellen Schwerpunkten der biomedizinischen Forschung wird das IRI für Lebenswissenschaften gleicherma?en die Verbindung zwischen experimentellen und theoretischen Methoden sowie klinischen Anwendungsgebieten st?rken. Dies betrifft die ?berg?nge zu Erkrankungen des Nervensystems mit dem Exzellenzcluster NeuroCure und dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin, der Krebsforschung mit der Graduiertenschule Berlin School of Integrative Oncology sowie der regenerativen Medizin, vertreten durch das Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien und die Berlin-Brandenburger Schule für Regenerative Therapien.

Die kooperative Nutzung wegweisender Technologie- und Infrastrukturen, eine frühe Nachwuchsf?rderung und Gemeinschaftsprofessuren setzen dabei in den gemeinsamen Forschungsprojekten Synergien frei, die ihren Niederschlag beispielsweise auf den Gebieten der Regenerativen Therapien und der Krebstherapie finden. ?Die Gründung des IRI für Lebenswissenschaften ist somit auch ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung Berlins zu einem zentralen, international sichtbaren Standort der lebenswissenschaftlichen Forschung in Deutschland“, erkl?rt Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité – Universit?tsmedizin Berlin.

Aktuelle Forschungsprojekte

Aktuell forschen die Kooperationspartner im IRI Lebenswissenschaften beispielsweise im vom BMBF gef?rderten Verbundprojekt ?ViroSign – Systemvirologie von Influenza – Molekulare Signatur der permissiven Virusinfektion“ nach Faktoren, die über eine erfolgreiche Influenzainfektion bestimmen. Ziel ist es, die charakteristischen Proteinsignaturen (Proteom) einer Wirtszelle und das m?glichst vollst?ndige Netzwerk aller Virus-Wirtszell-Interaktionen nach einer Infektion durch Influenzaviren in seiner zeitlichen Dynamik zu charakterisieren. Das interdisziplin?re Netzwerk erm?glicht es, einen gro?en Bogen der angewendeten Methoden und Techniken zu spannen, der von der globalen Analyse des zellul?ren Proteoms bis zu einer einzelnen infizierten Zelle reicht. ?Das IRI erm?glicht es uns, effektiver über die F?chergrenzen hinweg zu forschen, um hier einen Grundstein für die gezielte Bek?mpfung von Infektionen zu legen. Forschungsergebnisse k?nnen so zum Wohle der Patienten schneller angewandt werden“, erl?utert Prof. Dr. Andreas Herrmann, Professor für Molekulare Biophysik an der Humboldt-Universit?t zu Berlin und Sprecher des IRI für Lebenswissenschaften.

So werden etwa im Projekt OncoPATH am Beispiel eines b?sartigen Darmtumors die qualitativen und quantitativen Auswirkungen h?ufiger genetischer und epigenetischer Ver?nderungen auf die Signalwege und Netzwerke der Tumorzellen zu analysieren. Hierzu werden experimentelle Modelle erstellt, in denen die in Tumoren h?ufig vorkommenden genetischen Mutationen induziert werden k?nnen. Die Auswirkungen dieser Ver?nderungen auf die Signalwegaktivierung, einen regulierten Zelltod (Apoptoseinduktion), Zellwachstum und Therapieresistenz werden getestet, funktionell analysiert und in ein mathematisches Modell integriert. Das Modell kann dann eingesetzt werden, um therapeutische Interferenzen zu simulieren und neue, therapeutische M?glichkeiten vorherzusagen.

Das IRI für Lebenswissenschaften ist eines der drei Integrativen Forschungsinstitute der Humboldt Universit?t. Die Integrativen Forschungsinstitute sind fakult?tsübergreifende Institute. Sie unterstützen forschungsstarke inneruniversit?re Kooperationen und tragen entscheidend zur Profilbildung der Universit?t bei. Darüber hinaus ?ffnen sie die Universit?ten für die l?ngst überf?llige, auch strukturelle Vernetzung von universit?rer und au?eruniversit?rer Forschung.

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Constanze Haase
Pressesprecherin
Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-2332
constanze.haase@hu-berlin.de

IRI für die Lebenswissenschaften?
Prof. Dr. Andreas Herrmann (Sprecher)
?Dipl.-Ing. Uta Kaufhold (Kommiss. Gesch?ftsführerin)

?Tel.: 030 2093-8327
iri-lifesciences@hu-berlin.de
www.iri-lifesciences.de