Presseportal

Wenn du trinkst, dann trink ich auch

Alkoholpr?vention im Jugendfu?ball: Zwischenergebnisse im Programm TrainerPlus zeigen: Sportvereine müssen gesellschaftlicher Verantwortung nachkommen und früh Vorbilder schaffen

Ob Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren regelm??ig Alkohol konsumieren, ist neben der Unterstützung aus dem Elternhaus vor allem vom Trainingsstil in Sportvereinen und den damit verbundenen Einstellungen zum Alkoholkonsum im Umfeld der Jugendlichen sowie den Erwartungen zu Folgen des Alkoholkonsums der jungen Sportler selbst abh?ngig.

Dies machen die Zwischenergebnisse des Programms TrainerPLUS zur Alkoholpr?vention im Jugendfu?ball deutlich. Programm und Pr?ventionsprojekt wurden vom Lehrstuhl für P?dagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie der Humboldt-Universit?t zu Berlin entwickelt und umgesetzt, gef?rdert aus Mitteln der Wolfenbütteler Mast-J?germeister SE. Ziel ist es, Trainer und Vereine für den Umgang mit Alkohol und ihre damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung zu sensibilisieren. ?Den Alkoholkonsum von Jugendlichen ganz zu vermeiden wird uns nicht gelingen. Ihn hinauszuz?gern w?re schon ein riesiger Erfolg. Denn Studien zeigen, je sp?ter junge Menschen mit Alkohol in 金贝棋牌 kommen, desto weniger anf?llig sind sie sp?ter für Missbrauch oder gar eine Sucht“, erkl?rt Projektleiter Prof. Dr. Matthias Jerusalem.

Zum Start des TrainerPLUS-Projekts 2011 tranken 48 Prozent der jugendlichen Spieler in den teilnehmenden Vereinen regelm??ig Alkohol. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines Interventionsprogramms im Jugendfu?ball. In drei aufeinander aufbauenden Workshops wurden bundesweit Jugendtrainer aus 400 Fu?ballvereinen durch einstellungs- und verhaltens?ndernde Ma?nahmen zu Pr?ventionsvermittlern für ihre 12- bis 16-j?hrigen Spieler ausgebildet. Zus?tzlich wurden 金贝棋牌 und Praxistipps auf der projekteigenen Webseite bereitgestellt und in regelm??igen Newslettern an die teilnehmenden Vereine versandt. In Phase zwei wurden m?gliche Einstellungs?nderungen besprochen sowie ?bungen und Methoden für die praktische Trainingsarbeit vorgestellt. ?Bei den Trainern zeigte sich schnell ein deutlicher Zuwachs von Wissen über Alkohol, die psychischen und physischen Folgen von Alkoholkonsum und eine Zunahme der Kommunikation mit den jugendlichen Spielern über Alkohol sowie ein verst?rktes Engagement Pr?ventionsma?nahmen im Verein durchzuführen und dabei auch strukturelle Bedingungen anzusprechen und zu hinterfragen“, sagt Matthias Jerusalem.

Bei den jugendlichen Fu?ballern dokumentieren die Zwischenergebnisse vor allem verzerrte Einsch?tzungen der Jugendlichen zum Alkoholkonsum in der eigenen Altersgruppe. ?Der Anteil der trinkenden Gleichaltrigen wird meist als zu hoch eingesch?tzt. Die erlebte Verbreitung und Normalit?t zu trinken weckt den Wunsch dazuzugeh?ren und kann einen Druck erzeugen, selbst auch trinken zu müssen“, so Erziehungswissenschaftler Jerusalem. In der TrainerPLUS-Stichprobe konnte diese Tendenz best?tigt werden. Diese ?bersch?tzung ist besonders ausgepr?gt in der Altersgruppe der 13- bis 14-J?hrigen, in der der Einstieg in den Alkoholkonsum erfolgt.

Vor allem besteht ein starker Zusammenhang des jugendlichen Trinkverhaltens mit dem der beiden besten Freunde. Ein früher und h?ufiger Konsum zeigt sich nur in den Gruppen, in denen jeweils die beiden besten Freunde Alkohol trinken. ?Es ist also besonders wichtig, im Jugendalter akzeptierte Vorbilder zu finden, die keinen Alkohol trinken“, fügt der Projektleiter an.?

Einflussfaktoren auf die H?ufigkeit des Alkoholkonsums

Zusammenfassend l?sst sich feststellen, dass hohe soziale Normen, die Alkoholkonsum ablehnen, im Umfeld eines Jugendlichen am st?rksten mit geringem Trinkverhalten verbunden sind. Den zweitst?rksten Einfluss auf den Alkoholkonsum hat ein aufgabenorientiertes Trainingsklima im Sportverein. Je besser es einem Trainer gelingt, den Schwerpunkt im Training auf die individuelle Verbesserung der F?higkeiten einzelner Spieler zu legen und weniger auf den Wettbewerb untereinander, desto geringer ist der Alkoholkonsum unter Jugendlichen. Substantielle Bedeutung hat dabei die Kompetenzeinsch?tzung jedes Spielers, mit den Anforderungen im Training und Fu?ballspiel zurechtkommen zu k?nnen. Je h?her die Kompetenzeinsch?tzung ist, desto seltener wird Alkohol getrunken. Schlie?lich sind auch die Erwartungen an Folgen des Alkoholkonsums relevant. Wer mit zunehmendem Alkoholkonsum positive Erwartungen, wie Druck- oder Stressabbau und Abgekl?rtheit verbindet, f?rdert die eigene Trinkh?ufigkeit. ?Nun ist es an uns, gemeinsam mit den Vereinen in der letzten Phase des Projekts gezielt auf Verhaltens?nderungen der Jugendlichen hinzuarbeiten“, sagt Matthias Jerusalem.

Weitere 金贝棋牌

Das Programm TrainerPLUS

金贝棋牌

Prof. Dr. Matthias Jerusalem
Lehrstuhl P?dagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie
Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-4054
trainerplus@hu-berlin.de