Sp?tere Generationen bauen vor dem Tod kognitiv st?rker ab
?ber das vergangene Jahrhundert wurden in der Bev?lkerung mehrerer industrialisierter L?nder gro?e Zuw?chse in der kognitiven Leistungsf?higkeit berichtet. Es wurde beobachtet, dass sp?ter geborene Generationen auch im hohen Alter einen Leistungsvorteil gegenüber früheren Generationen besitzen, dass sie also verglichen über das gleiche Alter kognitiv fitter sind. Dieser Trend wurde mit Entwicklungen in Ern?hrung, Bildung und medizinischer Versorgung in Verbindung gebracht.
Wissenschaftler des Instituts für Psychologie haben nun in einer Studie festgestellt, dass dieser Vorteil? in den letzten Lebensjahren nicht mehr vorhanden ist. ?Die Leistungsvorteile zugunsten sp?terer Generationen sind im sehr hohen Alter beziehungsweise in den letzten Lebensjahren nicht mehr existent und? k?nnen sogar ins Gegenteil umschlagen“, fasst? Gizem Hülür die Ergebnisse zusammen.
Bereits 2011 hat ein Team um HU-Professor Denis Gerstorf? den altersbedingten Verlauf kognitiver F?higkeiten anhand von Geburtsjahrg?ngen untersucht, und dabei festgestellt, dass sp?ter geborene Generationen über den gleichen Altersbereich hinweg kognitive Leistungsvorteile aufweisen. Diese Vorteile existieren aber in den letzten Lebensjahren vor dem Tod nicht mehr und sp?ter geborene Generationen bauen vor dem Tod st?rker kognitiv ab.
?Um uns den Einfluss der Lebensumst?nde in den letzten Jahren vor dem Tod noch genauer anzuschauen, haben wir in der neu ver?ffentlichten Studie Gruppen von Personen im hohen Alter verglichen, die in den 1990er und 2000er Jahren verstorben sind. Die sp?ter verstorbene Gruppe wies negativere Verl?ufe der Ged?chtnisleistung auf, sowohl über den gleichen Altersbereich, als auch in den letzten Lebensjahren“, so Gizem Hülür.
Die Wissenschaftler haben dafür die Studie Asset and Health Dynamics Among the Oldest Old (AHEAD) verwendet. ?Mithilfe eines statistischen Verfahrens, Propensity Score Matching, haben wir solche Personen aus beiden Gruppen ausgew?hlt, die hinsichtlich ihrer Bildungsdauer und ihres Todesalters m?glichst vergleichbar waren, um den Einfluss dieser Variablen zu minimieren.“
Zu erforschen bleibt, welche Lebensumst?nde genau in den letzten Lebensjahren? eine Rolle für den Kognitionsverfall spielen k?nnten. ?Es gibt mehrere m?gliche Erkl?rungen,? wie beispielsweise künstliches ?berleben: Aufgrund technischer und medizinischer Fortschritte wird die Lebensdauer verl?ngert, jedoch zulasten der kognitiven (und k?rperlichen) Leistungsf?higkeit und Lebensqualit?t.“
Weitere 金贝棋牌
Hülür, G., Infurna, F. J., Ram, N., & Gerstorf, D. (2013). Cohorts based on decade of death: No evidence for secular trends favoring later cohorts in cognitive aging and terminal decline in the AHEAD study. Psychology and Aging, 28, 115-127.
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Dr. Gizem Hülür
Institut für Psychologie
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030 2093-9421
gizem.hueluer@hu-berlin.de
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