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Stellungnahme

Humboldt-Universit?t zu Medienberichten über historische Bücher in der Juristischen Fakult?t

Stellungnahme vom 18. November 2014

Die Leitung der Humboldt-Universit?t zu Berlin hat am Montag, den 17. November 2014 beschlossen, den gesamten historischen Buchbestand unter dem Dach der Juristischen Fakult?t zu erhalten und auf dem Campus Berlin-Adlershof in trockenen R?umen zwischenzulagern. Es werden alle Bücher umgelagert und nicht vernichtet.

Nach genauer Z?hlung steht nun fest, dass der Bestand des Magazins unter dem Dach der Fakult?t 25.489 Bücher hat. Davon wurden ca. 2450 (oder 70 laufende Meter) bereits von Schimmel befreit. Die Mittel dafür in H?he von 5.000 Euro stellte die Universit?tsleitung im Mai 2014 zur Verfügung, nachdem bekannt geworden war, dass durch die starken Niederschl?ge im Frühjahr Wasser in die Bibliothek gedrungen war und Bücher mit Schimmel befallen waren. Die verbleibenden ca. 23.000 Bücher sollen nun alle untersucht und – soweit mit Schimmel befallen – dekontaminiert werden. Anschlie?end k?nnen die dekontaminierten Bücher in Adlershof vollst?ndig austrocknen.

Nach dem Umzug der betroffenen Bücher nach Adlershof werden Fakult?t und Universit?tsbibliothek den Bestand gemeinsam erneut sichten und entscheiden, welche Bücher nicht mehr gebraucht werden und welche im Bestand verbleiben sollen. ?ber den Umgang mit Büchern, die sowohl aus juristischer wie aus bibliothekarischer Sicht nicht mehr ben?tigt werden, wird voraussichtlich frühestens im Frühjahr 2015 entschieden. Sie sollen dann je nach Bedarf anderen Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden. Die ?ffentlichkeit wird darüber informiert.

Die Universit?tsleitung verwahrt sich erneut gegen Parallelen zur Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten 1933 in Berlin.

Stellungnahme vom 14. November 2014

Die Humboldt-Universit?t zu den Artikeln "Regen, der auf Bücher f?llt" und "Unterm Dach, da wo die teuren Bücher schimmeln" in DIE WELT vom 13. November 2014.

Ein Teil des Magazins der Bibliothek der Rechtswissenschaftlichen Fakult?t der Humboldt-Universit?t (HU) zu Berlin wird seit 1995 unter dem Dach des Geb?udes der Fakult?t gelagert. Diese Lagerung galt schon in den vergangenen Jahren als suboptimal, aber vertretbar. Inzwischen hat sich jedoch – nach den starken Regenf?llen des Frühjahrs – der Zustand des Daches dramatisch verschlechtert. Der Dachboden ist für die Lagerung von Büchern nicht mehr geeignet. Fakult?tsleitung, Universit?tsbibliothek (Grimm-Zentrum), Technische Abteilung sowie das Pr?sidium der HU bemühen sich seitdem, das Problem zu l?sen.

Ein Teil des Bücherbestandes ist seit kurzem mit Schimmel befallen. Deshalb hat das Pr?sidium im Mai 2014 eine Summe von zun?chst 5000 Euro bewilligt, um den kontaminierten Buchbestand ?Spezielle juristische Literatur zum r?mischen Recht und zur r?mischen Rechtsgeschichte“ zu entschimmeln. Es handelt sich dabei um 70 laufende Meter, die in Abstimmung mit der Fakult?tsleitung für die Behandlung ausgew?hlt wurden, da diese Literatur in der Bibliothek nur in jeweils einem Exemplar vorhanden ist. Des Weiteren wurden Mittel einer privaten Stiftung in Aussicht gestellt, um diejenigen Bücher zu dekontaminieren, die unikal sind. Die Bibliothek hat sechs laufende Meter identifiziert, die nicht oder nur ein weiteres Mal in Deutschland nachgewiesen sind. Weitere Mittel wurden durch den Dekan der Juristischen Fakult?t avisiert, um Bücher zu behandeln, die unbedingt erhalten werden sollten.

Die übrigen rund 30.000 B?nde sind sogenannte Dubletten, die in Berlin mindestens auch noch einmal in der Staatsbibliothek zu Berlin oder im Grimm-Zentrum vorhanden sind. Dabei geht es um insgesamt 430 laufende Meter juristische Fachliteratur zu den Hauptgebieten des Rechts (Bürgerliches Recht, Strafrecht und ?ffentliches Recht) sowie 171 laufende Meter Rechtsliteratur der DDR. Unter dem Dach des Geb?udes der Juristischen Fakult?t lagern also heute nur noch Bücher, die nicht zwingend zum Fachbestand der Zweigbibliothek geh?ren. In kurzer Reichweite zur Fakult?t sind sie mehrfach vorhanden; so auch die Urteilssammlung des Reichsoberhandelsgerichtes (ROHG). Sie ist im Grimm-Zentrum noch zwei Mal komplett und einmal unvollst?ndig verfügbar. Aktuell wird jetzt der Bestand erneut gesichtet, um eventuell dort noch lagernde wertvolle Literatur zu separieren und zu sichern.

Für die Erneuerung des Daches der Fakult?t und seinen lagerungsf?higen Ausbau als Magazin w?re eine Summe von rund fünf Millionen Euro n?tig (inklusive Brandschutz und Belüftung). Einen Betrag in dieser H?he aufzubringen, ist für die Universit?t leider unm?glich. Das Beispiel zeigt erneut, dass die Ressourcen für den Bauunterhalt der zahlreichen wertvollen Geb?ude der Humboldt-Universit?t bei weitem nicht ausreichen. Der Sanierungsstau an der Universit?t betr?gt derzeit fast 400 Mio. Euro.

Die Leitung der HU verwahrt sich gegen Parallelen zur Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933. Es handelt sich hier nicht um die Vernichtung von Büchern aus ideologischen Gründen, sondern um einen Schaden, der intern durch rechtzeitige Kommunikation, extern aber vor allem durch Mittel für eine rechtzeitige Geb?udesanierung h?tte vermieden werden k?nnen. Leider gilt die beschriebene Situation für eine Vielzahl wertvoller und traditionsreicher Universit?tsgeb?ude in Berlin.

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Hans-Christoph Keller
Sprecher der Humboldt-Universit?t zu Berlin
Leiter Stabsstelle Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit

Tel.: 030 2093-2677
hans-christoph.keller@hu-berlin.de