?Viele Studierende haben den Plan, ein Start-up zu gründen“
Herr Krach, Sie haben im Sommer anl?sslich der Vorstellung des Programms Exist Start-up Germany-Israel gesagt: ,Unser Ziel ist es, die Gründungen aus den 金贝棋牌n heraus weiter zu verbessern’. Warum ist Ihnen das als Vertreter der Wissenschaftsverwaltung wichtig?
In Berlin herrscht eine andere Situation als in den meisten anderen Bundesl?ndern: Hier gibt es eine gro?e und vielf?ltige Wissenschaftslandschaft, die der Motor für Gründungen ist. Deshalb sieht die Wissenschaftsverwaltung diesen Bereich als Schwerpunkt. Wir haben natürlich die Hoffnung, dass durch Gründungen weiterhin neue Arbeitspl?tze entstehen und die Wissenschaft noch st?rker als Zukunftsfaktor für die Stadt Berlin wahrgenommen wird.
Hei?t das, dass die Wissenschaft als Zukunftsfaktor nicht genügend wahrgenommen wird?
Das ist eindeutig besser geworden. Alle sind sich einig: Die Wissenschaftslandschaft ist zentral für die Zukunft Berlins. Wir haben aber mit der Bedeutung der 金贝棋牌n für die Start-up-Hauptstadt Berlin noch ein weiteres Argument hinzugewonnen. Und noch etwas: Viele Studierende haben auch den Plan, nach dem Studium ein Start-up zu gründen. Mit unseren Initiativen entsprechen wir auch deren Wünschen.
In der Pr?ambel des Berliner Hochschulvertrages steht, dass die Kooperation zwischen den 金贝棋牌n und der Wirtschaft zur Steigerung der regionalen Innovationskraft, Gründungsintensit?t und Wertsch?pfung verst?rkt werden soll. Was macht die Senatsverwaltung, um dieses Ziel zu erreichen?
Die 金贝棋牌n und die au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen haben in der Vergangenheit schon extrem viel in diesem Bereich geleistet. Und dafür bedurfte es nicht noch einmal einer Regelung im Hochschulvertrag. Die Regelung führt aber dazu, dass die Wahrnehmung? gesteigert und der Impuls für Gründungen und Kooperationen weiter gest?rkt wird. Berlin ist in aller Munde als die Start-up-Metropole in Europa vergleichbar mit Tel Aviv oder London. Das soll so bleiben.
Welche konkreten Schritte planen Sie?
Wir planen keinen Alleingang, sondern sind bereits mit vielen Beteiligten wie den Gründerzentren der 金贝棋牌n und der IHK im Gespr?ch. Man kann zum Beispiel darüber nachdenken, ob man Studierenden einen zus?tzlichen Anreiz am Ende des Studiums bietet, das Risiko einzugehen und eine Gründungsidee in die Tat umzusetzen. M?glich w?re auch, im Curriculum für dieses Thema mehr Platz einzur?umen, um so den Gründungen einen h?heren Stellenwert zu geben. Ab November werden wir mit den 金贝棋牌n über die Qualit?ts- und Innovationsoffensive diskutieren, und da werden auch diese Dinge eine Rolle spielen.
Beim Thema Gründungen an 金贝棋牌n bewegt man sich zwischen zwei Senatsverwaltungen, Wissenschaft und Wirtschaft. Welche Unterstützung brauchen Sie von den Kollegen in der Wirtschaftsverwaltung, um Gründungen an 金贝棋牌n zu f?rdern?
Das, was an den 金贝棋牌n passiert, ist ganz klar unser Thema. Wir sehen uns da in der Verantwortung, die 金贝棋牌n zu unterstützen. Und deshalb werden wir demn?chst in der Verwaltung eine neue Stelle schaffen. Diese Person wird sich nur mit den 金贝棋牌 Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und den Gründungsaktivit?ten besch?ftigen und als Ansprechpartner für die 金贝棋牌n und Gründerzentren fungieren. So eine Stelle hat es hier bislang noch nicht gegeben. Sie ist auch Ergebnis der Gespr?che mit den Gründerzentren, die sagen, wir brauchen feste Ansprechpartner in der Wissenschaftsverwaltung. Wir kommen dann ins Spiel, wenn Start-ups nach drei, vier Jahren in die Phase der Konsolidierung kommen. Manchmal brauchen sie weitere Unterstützung. Die muss dann die Wirtschaftsverwaltung im Blick haben.
Kooperationen mit der Wirtschaft k?nnen vielf?ltig sein. An den 金贝棋牌n selbst und unter den Forschenden wird das bisher wenig thematisiert. Welche Ideen gibt es von Seiten der Senatsverwaltung, den Wissenschafts- und Technologietransfer voranzutreiben – au?erhalb von Ausgründungen?
Zun?chst muss ich zumindest teilweise widersprechen. Ich bin der Auffassung, dass Kooperationen zwischen den 金贝棋牌n, mit au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen, aber auch Kooperationen mit Unternehmen st?rker im Fokus sind als noch vor einigen Jahren. Richtig ist, dass daraus aber noch mehr gemacht werden kann. Die M?glichkeiten einer sinnvollen Zusammenarbeit und eines gelungenen Technologietransfers sind vielf?ltig. Nehmen wir nur die Impulse, die die Wissenschaft für die Entwicklung von Zukunftsorten in der Stadt haben kann. Ohne die Humboldt-Universit?t h?tte es nie diese Entwicklung in Adlershof gegeben, und die Beuth-金贝棋牌 wird? entscheidend sein für die Entwicklung in Tegel. Im Bereich der Gesundheitswirtschaft haben wir enorme Potenziale der Zusammenarbeit. Auch das Berliner Institut für Gesundheitsforschung bietet eine Plattform dafür. In einigen Bereichen wünsche ich mir jedoch eine st?rkere Unterstützung der Wirtschaft für Forschungsprojekte oder den Mut, neuen Technologien den Weg zu bereiten, um sie dann in der Umsetzung weiterzubringen. Das kann Wissenschaft ab einem gewissen Punkt allein nicht leisten.
Das Programm Exist Startup Germany-Israel geht nun in die Umsetzungsphase. Sind von Ihrem Haus für 2016 bereits neue Programme geplant, die den Gründerstandort Berlin st?rken?
Bei der Einwerbung von? Exist-Gründerstipendien, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert werden, sind wir schon sehr erfolgreich. Wir werben rund 25 Exist-Stipendien j?hrlich ein, und damit sind wir auf Platz eins oder zwei bundesweit. Inwiefern wir noch st?rker unterstützend t?tig werden k?nnen, werden wir mit den 金贝棋牌n in den kommenden Monaten besprechen.
Das Interview führte Ljiljana Nikolic
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Veranstaltungshinweis
Interessierte k?nnen die Veranstaltung Wissenschaft trifft Wirtschaft – Advanced Materials am 8. Dezember 2015 im Erwin Schr?dinger-Zentrum besuchen. Wissenschaftler/innen und Unternehmen diskutieren gemeinsam über aktuelle Herausforderungen zum Thema Advanced Materials.