?Wir wollen signalisieren, ihr seid nicht allein“
Abbildung: Matthias Heyde
Die zwei neuen Projekte der Studienabteilung, Dropout und Crossover, besch?ftigen sich mit zwei speziellen Zielgruppen: Studienabbrecher und Studierende ohne Hochschulzugangsberechtigung sollen erreicht werden. Wir sprachen? mit dem Leiter der Allgemeinen Studienberatung und -information, Jochen O. Ley, über Ziele und Vorgehensweise.?
Herr Ley, ab 9. M?rz startet die w?chentliche ?Perspektivenberatung Studienausstieg“. Wen m?chten Sie mit dem neuen Angebot erreichen?
Wir m?chten potenzielle Studienabbrecher erreichen und mit ihnen in einer offenen Sprechstunde die Situation genau anschauen. Gibt es zwingende Gründe für einen Abbruch? Oder spricht nur der erste Blick dafür? L?sst sich vielleicht mit einem Fachwechsel, finanzieller Entlastung oder anderen Ma?nahmen die Situation kl?ren? Wir beraten die Studierenden aber auch, was sie nach einem Studienabbruch machen k?nnen. Unsere Beraterin ist auf diese Fragen spezialisiert. Uns ist dabei besonders wichtig, dass wir den Studierenden signalisieren: Ihr seid nicht allein und auch kein Einzelfall! Es gibt laut Studien im Schnitt 33 Prozent Studienabbrecher in den Bachelorstudieng?ngen an bundesdeutschen Universit?ten. Wir m?chten das Thema aus der negativen Ecke herausholen. Studienabbruch klingt nach Scheitern, nach 'es ist viel schief gelaufen'. Das kann natürlich sein, muss aber nicht.? ?
Die Sprechstunde ist Teil des Projekts Dropout, was beinhaltet es au?er der Sprechstunde? Wir m?chten mit dem Projekt erfolgreiche Studienabschlüsse f?rdern und die Dropout-Rate an der Humboldt-Universit?t reduzieren. Wir werden qualitativ und quantitativ untersuchen, welche Faktoren das Risiko eines Studienabbruchs an der HU erh?hen, Motive und Ursachen erforschen. Wir wollen uns dabei einzelne F?cher und Zielgruppen wie Bildungsausl?nder und Studierende ohne Abitur anschauen. Neben der Sprechstunde sind im Sommersemester 2016 au?erdem vier Informationsveranstaltungen geplant.
Was wei? man über die Gründe für Studienabbruch?
Jochen O. Ley
Abbildung: Ben Gross
Die Gründe die h?ufig genannt werden, sind, dass im Laufe des Studiums Studierende h?ufig mit ?berlastung, Frustration, privaten, finanziellen oder anderen Herausforderungen konfrontiert sind, was zum Studienabbruch führen kann. Was h?ufig au?er Acht gelassen wird, sind die universit?tsspezifischen Rahmenbedingungen. Wie komme ich mit den Professoren klar? Fühle ich mich wohl mit meinen Kommilitonen? Gef?llt mir der Studienort? Wenn das Setting nicht stimmt, kann das auch dazu beitragen, dass ein Studium abgebrochen wird. ?ber diese Faktoren werden wir mehr durch die offene Sprechstunde, die 金贝棋牌 und unsere Gespr?che mit Studienfachberatern erfahren.
Neben Dropout ist in diesem Wintersemester das Projekt Crossover gestartet, wen wollen Sie damit ansprechen?
Das Projekt richtet sich an Studierende ohne Hochschulzugangsberechtigung, aber auch an Studierende mit nichtakademischem Hintergrund, die wir vor der Studienentscheidung bis hin zum zweiten, dritten Fachsemester begleiten wollen. Beratung, Betreuung, Immatrikulation und Zulassung erfolgt aus in einer Hand. Wir wollen Studierenden das Ankommen und Wohlfühlen an der Universit?t erleichtern. Gleichzeitig wollen wir auch hier herausfinden, womit die hohen Studienabbruchquoten zu tun haben. Au?erdem geht es auch hier darum, ein Signal zu setzen: Wir sind eine diverse Universit?t und offen für nichttypische Lebensl?ufe.
Das Thema Studienabbruch ist ein Berührungspunkt der beiden Projekte.
Ja, die Mitarbeiterin von Dropout geht zur Handwerkskammer oder Industrie und Handelskammer, um zu schauen, was die Leute nach einem Studienabbruch drau?en anfangen k?nnen. Die Crossover-Mitarbeiterinnen sind auch dort unterwegs, um unter Berufsqualifizierten für ein Studium ohne Abitur zu werben. Hier schlie?t sich der Kreislauf wunderbar.
Das Interview führte Ljiljana Nikolic.
Die ?Perspektivenberatung Studienausstieg“ findet jeweils mittwochs von 13 bis 16 Uhr als offene Sprechstunde im Studierenden-Service-Center statt.
Die Beratung zum Studium ohne Abitur findet jeweils mittwochs von 9 bis 11 Uhr als offene Sprechstunde im Studierenden-Service-Center statt.
Infoveranstaltungen
- 12. April: 14 bis 16 Uhr ?Erfolgreich studieren – aber wie?“ in der Ersti-Woche, Raum 3119 (mit Compass-Tutor)
- 18. Mai: 12 bis 13 Uhr Tag der offenen Tür ?Erfolgreich studieren – aber wie?“ (mit Compass-Tutor)
- 19. Mai: 13 bis 14 Uhr Tag der offenen Tür ?Erfolgreich studieren – aber wie?“ (mit Compass-Tutor)
- 22. Juni: 16 bis 17 Uhr Studium 2016 ?Studienausstieg. Perspektiven und M?glichkeiten“
Weitere 金贝棋牌
Crossover - Zentrum für beruflich Qualifizierte
Studienabbruch