Presseportal

Wie k?nnen Probleme der alternden Gesellschaft gel?st werden?

HU-Sozialwissenschaftlerin forscht mit ihrer Kollegin aus Singapur über Alter und Globalisierung

Konferenz an der Humboldt-Universit?t
Als Auftakt der Kooperation fand eine Konferenz an der
Humboldt-Universit?t statt. Abbildung: privat

Magdalena Nowicka hat auf besonderem Wege von der Strategischen Partnerschaft mit der National University of Singapore (NUS) erfahren. ?Meine Kooperationspartnerin Brenda Yeoh kannte ich schon vor meiner Zeit an der HU. Wir haben uns auf einer Konferenz wiedergetroffen und sie erz?hlte mir, dass beide Universit?ten gerade planen, eine Partnerschaft abzuschlie?en, und dass sie daran sehr interessiert sei.“

Die HU-Sozialwissenschaftlerin und die Dekanin der Fakult?t für Geistes- und Sozialwissenschaften der NUS haben schnell ein erstes gemeinsames Thema gefunden. Als Auftakt der Kooperation planten sie eine Konferenz mit dem Titel ?Diversity Encounters“, die auch mit finanzieller Unterstützung der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakult?t im Mai 2016 an der HU stattgefunden hat.

Es ging dabei um die kritische Auseinandersetzung mit der Diversit?tsforschung. Die Leitfrage war: Wie leben Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Rassen vor allem in st?dtischen Kontexten auf verschiedenen Kontinenten zusammen, wie wird das Miteinander durch die Politik reguliert? ?Dank der Netzwerke der Kolleginnen und Kollegen aus Singapur konnten wir auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Australien, Indien und Neuseeland leichter gewinnen, die sonst eher selten in Europa anzutreffen sind.“

Neues Forschungsprojekt: ?Ageing and Migration“

Mittlerweile arbeiten die zwei Sozialwissenschaftlerinnen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an einem zweiten Thema. Unter dem Titel ?Ageing and Migration“ m?chten sie die Zusammenh?nge von Alterungsprozessen, Migration und Globalisierung untersuchen. Nicht nur in Deutschland stagnieren die Geburtenraten und altert die Gesellschaft, ?vor diesem Problem stehen asiatische Staaten wie Singapur, Japan, Thailand oder Malaysia schon heute noch st?rker als wir, und wir k?nnen von ihren Erfahrungen lernen.“ Ein Workshop dazu wird im Januar 2017 in Singapur stattfinden.

Campusimpressionen in Singapur
Campusimpressionen in Singapur
Abbildung: National University of Singapore

?Migration wird immer wieder als L?sung für das Problem der Alterung unserer Gesellschaft diskutiert“, sagt Nowicka. Man müsse jedoch beachten, dass, global betrachtet, der ?Import“ junger? Pflegekr?fte keine nachhaltige L?sung sei. ?Heute vergleichbar junge Gesellschaften in Asien altern schneller als unsere. Wenn wir deren Arbeitskraft entziehen, führt das zum ,Braindrain’ und zur Beschleunigung der Alterung der Gesellschaft dort.“ Das wird auch Thema des Workshops in Singapur sein. Die Interessen beider Wissenschaftlerinnen umfassen aber auch die Auswirkungen der Migration auf die Vorstellung vom glücklichen, erfüllten Leben auf Seiten der Pflegekr?fte wie auf der alter Menschen. ?Eine frühere Studie unseres Mitarbeiters zeigte, dass Migranten und Migrantinnen aus Polen, die auf Island arbeiten, sich das Modell der institutionellen Pflege für ihre eigenen Eltern wünschen würden, auch wenn in Polen eher das Modell der h?uslichen Pflege vorherrscht.“ Die Untersuchung zeigte auch, dass sie ihre Eltern zu mehr Sport, Ausgehen, moderner Kleidung motivieren. ?M?glicherweise übernehmen die Pflegenden bestimmte Vorstellungen über ,gute’ oder ,richtige’ Pflege und das Leben im hohen Alter aus dem Gastland und zirkulieren diese global“, sagt die Sozialwissenschaftlerin.

Noch ist das Projekt nicht bewilligt, ein Antrag bei einer Stiftung l?uft gerade. Den wichtigen Ansto? dazu gab die Finanzierung aus den Mitteln der Strategischen Partnerschaft. Gr??ere Forschungsprojekte müssen jedoch durch weitere Drittmittel gesichert werden. Was passiert, wenn der Antrag nicht erfolgreich ist? ?Wir werden im Januar w?hrend des Vernetzungstreffens auch an Plan B arbeiten.“ Der wird voraussichtlich vorsehen, dass jeder der Partner regional weiterforscht. Die Vernetzung der Ergebnisse wird die Strategische Partnerschaft der HU und der NUS erm?glichen.?

Autorin: Ljiljana Nikolic

Weitere 金贝棋牌

Schwerpunktthema "Strategische Partnerschaften" in der Humboldt-Zeitung (PDF-Format)

金贝棋牌

Dr. David Glowsky (für National University of Singapore)
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Stabsstelle Internationalisierung

Tel.: +49 30 2093-20081
david.glowsky@hu-berlin.de