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Dambudzo-Marechera-Archiv an der Humboldt-Universit?t

Das Werk des legend?ren simbabwischen Schriftstellers ist analog und digital verfügbar

Flora Veit-Wild and Dambudzo Marechera
Flora Veit-Wild und Dambudzo Marechera
im Garten des Anwesens der Wilds, Harare
(August 1985) Abbildung: Lourdes Mugica Arruti

Ein umfassendes Archiv zu Leben und Werk des legend?ren simbabwischen Schriftstellers Dambudzo Marechera (1952-1987) ist in den Bestand der Zweigbibliothek Asien- und Afrikawissenschaften der Universit?tsbibliothek übergegangen. Gleichzeitig wurde am Computer- und Medienservice der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) eine digitale Version des Archivs eingerichtet, das einen Gro?teil der Materialien umfasst und online weltweit zug?nglich ist.

Die Sammlung besteht aus dem gesamten literarischen Nachlass sowie einer gro?en Fülle an Materialien zur Biografie und Wirkungsgeschichte des Autors. Das Archiv wurde von Marecheras Nachlassverwalterin und Biographin Flora Veit-Wild, von 1994 bis 2012 Professorin für Afrikanische Literaturen und Kulturen am IAAW der HU, aufgebaut und bis dato verwaltet. Alle Materialien der Sammlung k?nnen im Online-Katalog der Universit?tsbibliothek unter dem Stichwort ?Dambudzo Marechera Archive“ gesucht und, auf Anfrage, in der Zweigbibliothek eingesehen werden.

Die vollst?ndige Sammlung aller Ausgaben von Marecheras ver?ffentlichten Werken (zu Lebzeiten und posthum) sowie aller literaturkritischen Werke, die sich im Freihandbestand der Zweigbibliothek befinden, ist weltweit einzigartig. Zur Sammlung geh?ren au?erdem ?bersetzungen ins Deutsche, Holl?ndische, Franz?sische, Spanische und Schwedische sowie die fünf verschiedenen Ausgaben seines Erstwerkes The House of Hunger von 1978, das vom avantgardistischen Experimentaltext zu einem Klassiker der afrikanischen Literaturen avanciert ist.

?ber Dambudzo Marechera

Gedicht
Gedicht von Dambudzo Marechera:
I have eaten the stars and become clay
Abbildung: Dambudzo Marechera Trust

Zu Lebzeiten genoss Dambudzo Marechera, der radikal mit vorherrschenden Konventionen brach und als einer der Ersten Elemente postmoderner und postkolonialer Schreibstile in die afrikanische Literatur einführte, eine begrenzte internationale Bekanntheit. Im eigenen Land wurde er weitgehend wegen seines vermeintlich ?westlich dekadenten“ Schreibstils und seines rebellischen Auftretens als ?Verrückter“ oder ?Unruhestifter“ abgetan. Nach seinem frühen Tod mit 35 Jahren jedoch wuchs sein Ruhm. Er wurde zu einer gro?en künstlerischen Inspiration für nachfolgende Generationen in Simbabwe und anderen afrikanischen L?ndern, eine Kultfigur der Rebellion gegen überkommene Ansichten und Autorit?ten.

Das Dambudzo-Marechera-Archiv in materialer und digitaler Form zusammen mit dem vollst?ndigen Bücherbestand stellen einen einmaligen zusammenh?ngenden literarischen Fundus dar. Dies wird die Humboldt-Universit?t zu einem besonderen Anziehungspunkt für die internationale Forschung machen, zumal in den Jahren nach der Jahrtausendwende das wissenschaftliche Interesse am Werk Marecheras spürbar gewachsen ist.

Im Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universit?t zu Berlin, Invalidenstr. 118, gibt es in der Vitrine im 4. Stock eine tempor?re Ausstellung, die das Archiv vorstellt.

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Prof. Dr. Susanne Gehrmann

Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Tel.: 030 2093-66022
susanne.gehrmann@rz.hu-berlin.de