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Zwei neue Forschergruppen an der HU eingerichtet

Einrichtung der Forschergruppen ?Recht – Geschlecht – Kollektivit?t: Prozesse der Normierung, Kategorisierung und Solidarisierung“ und ?Agricultural Land Markets –Efficiency and Regulation“

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in seiner Sommersitzung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung in Halle (Saale) sieben neue Forschergruppen und eine neue Klinische Forschergruppe eingerichtet. Zwei davon werden an der Humboldt-Universit?t zu Berlin eingerichtet.

Gesellschaftspolitische Bedeutung von Kollektivit?t

Die Forschergruppe ?Recht – Geschlecht – Kollektivit?t: Prozesse der Normierung, Kategorisierung und Solidarisierung“ – in der die Professorin für Geschlechterstudien und Europ?ische Ethnologie an der HU Beate Binder, die Sprecherin ist – lotet unterschiedliche Formen von Kollektivit?t aus, von eher losen sozialen Bewegungen über manifeste soziale Gruppen wie Hausgemeinschaften und Wohnkollektive bis hin zu Vereinen und (politischen) Organisationen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Soziologie, Rechtswissenschaften, Europ?ische Ethnologie und Geschichtswissenschaft untersuchen, wie in verschiedenen Kollektiven alltagsweltliche, institutionelle und rechtliche Praktiken aufeinandertreffen und welche Wechselwirkungen und Ambiguit?ten dort entstehen. Sie nehmen dabei insbesondere auch genderspezifische und -politische Dynamiken in den Blick.

In sechs Teilprojekten werden Kollektive, Vorstellungen von Kollektivit?t und Prozesse der Kollektivierung in ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung analysiert und dabei unterschiedliche Dynamiken der Ko-Evolution von Recht, Geschlecht und Kollektivit?t herausgearbeitet. Mit der Perspektive auf Kollektive einer mittleren Ebene lotet die Forschungsgruppe unterschiedliche Aggregatzust?nde und Intensit?ten von Kollektivit?t aus. Damit zielt die Forschungsgruppe erstens auf einen theoretischen Mehrwert für die empirische Rechtsforschung sowie die Geschlechterforschung und will zweitens einen eigenst?ndigen Beitrag zum Verst?ndnis der Bedeutung von Kollektivit?t in sp?tmodernen Gesellschaften im transnationalen Zusammenhang leisten.

?konomie landwirtschaftlicher Fl?chen

Wie lassen sich ?konomische Konzepte zur Beurteilung von Markteffizienz auf landwirtschaftliche Bodenm?rkte übertragen und anpassen? In welchem Verh?ltnis stehen Kauf- und Pachtm?rkte zueinander? Gibt es Unterschiede zwischen Eigentümern und P?chtern in Bezug auf die Nutzungsintensit?t und die Nachhaltigkeit der Landbewirtschaftung? In welchem Zusammenhang stehen Bodenm?rkte und Agrarstrukturwandel? Welchen moralischen Prinzipien sollten die Ergebnisse von Bodenm?rkten genügen? Die Forschergruppe zum Thema ?Agricultural Land Markets –Efficiency and Regulation“ (FORLand) an der HU m?chte mit ?Forscherinnen und Forschern aus Berlin, Bonn, G?ttingen, Halle und Wien diesen Fragen nachgehen.

Die Preise für landwirtschaftliche Fl?chen sind weltweit in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dieser Anstieg wird neben vielen anderen Faktoren auf eine wachsende Nachfrage durch nichtlandwirtschaftliche Investoren zurückgeführt. Vor diesem Hintergrund findet in vielen L?ndern der Europ?ischen Union eine politische Debatte darüber statt, ob bestehende Regulierungen landwirtschaftlicher Bodenm?rkte ausreichend sind oder ob sie zum Schutz einer nachhaltigen Landwirtschaft versch?rft werden sollen. In diesem Zusammenhang stellen sich eine Reihe wissenschaftlicher Fragen, die im Rahmen der Forschergruppe FORLand beantwortet werden sollen. Zum einen geht es darum, die Funktionsweise und die Effizienz landwirtschaftlicher Bodenm?rkte zu verstehen, zu bewerten und darauf aufbauend den Bedarf an staatlichen Eingriffen in diese M?rkte abzuleiten. Zum anderen sollen existierende und vorgeschlagene Instrumente zur Bodenmarktregulierung einer Wirkungsanalyse und einer Bewertung unterzogen werden. Dabei sind nicht nur unmittelbare Auswirkungen, wie Preise und deren zeitlich-r?umliche Entwicklung, sondern auch indirekte Auswirkungen, insbesondere umweltrelevante Aspekte, zu berücksichtigen. Die Forschergruppe FORLand besteht aus 7 Teilprojekten, hat eine Laufzeit von zun?chst drei Jahren und wird am Department für Agrar?konomie der Lebenswissenschaftlichen Fakult?t der HU koordiniert ?Die Sprecherschaft übernimmt Prof. Martin Odening, Professor für Allgemeine 金贝棋牌slehre des Landbaus.

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Prof. Dr. Beate Binder

Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093 70845

beate.binder@rz.hu-berlin.de

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Prof. Dr. Martin Odening

Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030 2093-46840

m.odening@agrar.hu-berlin.de