Berliner Hochschul-Start-ups schaffen 62.600 Arbeitspl?tze und erwirtschaften einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro in 2019
Gemeinsame Medieninformation der Beuth ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Technik Berlin, der Fachhochschule Potsdam, der ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Technik und Wirtschaft Berlin, der ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Wirtschaft und Recht Berlin, der Humboldt-Universit?t zu Berlin, der Freien Universit?t Berlin, der Universit?t der K¨¹nste Berlin, der Universit?t Potsdam, der ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Schauspielkunst Ernst Busch sowie der Technischen Universit?t Berlin.
Hochschulausgr¨¹ndungen haben eine immense wirtschaftliche Bedeutung f¨¹r die Metropolregion Berlin. Im Jahr 2019 besch?ftigten Unternehmen, die aus ½ð±´ÆåÅÆn heraus gegr¨¹ndet wurden, im Durchschnitt 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschafteten einen durchschnittlichen Umsatz von 2,37 Mio. Euro. 71 Prozent der an der Umfrage beteiligten Gr¨¹ndungen haben bereits die Gewinnzone erreicht. 80 Prozent der befragten Unternehmen gr¨¹ndeten in Berlin-Brandenburg. Ein Blick auf die Branchen zeigt: In 61 Prozent der erfassten Gr¨¹ndungen stehen wissensintensive Beratung, kreative sowie IKT-Dienstleistungen im Fokus.
Mit der Online-Erhebung wurden insgesamt 5.120 Unternehmen und Selbstst?ndige erreicht, von denen sich 750 Unternehmen an der Umfrage beteiligt haben. Die Anzahl der erreichten Unternehmen kann als Indikator f¨¹r die Anzahl von Gr¨¹ndungen im Umfeld der zehn beteiligten ½ð±´ÆåÅÆn insgesamt herangezogen werden. Ausgehend von der Gesamtanzahl an Gr¨¹ndungsunternehmen und den Angaben der Teilnehmer*innen kann der gesamtwirtschaftliche Impact auf 62.600 Mitarbeitende und einen Umsatz von 8,43 Mrd. Euro im Jahr 2019 gesch?tzt werden. Bezogen auf den Umsatz entspricht dies mehr als einer Vervierfachung der Landesfinanzierung f¨¹r die Berliner ½ð±´ÆåÅÆn: im Jahr 2019 lag der Hochschul-Etat im Berliner Haushalt bei rund 1,9 Mrd. Euro. Diese Ergebnisse belegen die Wirtschaftskraft der Wissenschaft f¨¹r die Region.
Berlins Regierender B¨¹rgermeister und Wissenschaftssenator Michael M¨¹ller betont: ?Jeder in Wissenschaft und Forschung investierte Euro ist gut f¨¹r ganz Berlin. Unsere ½ð±´ÆåÅÆn haben sich zu richtigen Ideenschmieden entwickelt, mit kreativen K?pfen aus der ganzen Welt. Sie erzeugen ein Innovationsumfeld, das zahlreiche Start-ups hervorbringt und auch auf etablierte Unternehmen eine regelrechte Sogwirkung entfaltet. Das ist wichtig f¨¹r neue Arbeitspl?tze und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in unserer Stadt.¡°
?Die ½ð±´ÆåÅÆn nehmen eine bedeutende Rolle in der Start-up-Hauptstadt Berlin ein. In den vergangenen 15 Jahren engagierten sie sich mit Unterst¨¹tzung des Landes Berlin und des Bundes verst?rkt f¨¹r das Thema Gr¨¹ndungsf?rderung. Die Erfolge dieser Arbeit lassen sich mit den Zahlen der Gr¨¹ndungsumfrage 2020 belegen: Die Gr¨¹ndungsf?rderung an ½ð±´ÆåÅÆn bringt innovative und nachhaltige Effekte f¨¹r die Metropolregion Berlin¡°, sagte Ramona Pop, Senatorin f¨¹r Wirtschaft, Energie und ½ð±´ÆåÅÆe, bei der Pr?sentation der Studie im Rahmen einer Video-Pressekonferenz am 17. August 2020.
Trendthemen Internationalisierung, Nachhaltigkeit und KI
- Internationalisierung: Bei rund einem Viertel der Gr¨¹ndungen sind bereits zum Zeitpunkt der Gr¨¹ndung internationale Teammitglieder beteiligt. 29 Prozent der befragten Unternehmen erzielen ihren Umsatz haupts?chlich auf internationalen M?rkten. Dabei sind adressierte bzw. geplante Absatzm?rkte der teilnehmenden Unternehmen vor allem die DACH-Region (64 Prozent) und Europa (61 Prozent). Au?erhalb von Europa sind Nordamerika (30 Prozent) und Asien (23 Prozent) bedeutsam. Als Erfolgsfaktoren f¨¹r die Internationalisierung wurden dabei die Adaption an lokale Gegebenheiten, gute Marktkenntnisse, der Aufbau von ½ð±´ÆåÅÆen und Kundenn?he, Messen als Marketingtool sowie das Vorhandensein eines Nischenproduktes/qualitativ f¨¹hrenden Produktes identifiziert. Als H¨¹rden werden dagegen die B¨¹rokratie, Zoll-/Visabestimmungen, Handelsbarrieren sowie fehlende Ressourcen wie z.B. Kapital, Zeit und Personal und fehlende Marktkenntnisse genannt.
- Nachhaltigkeit: Erstmals konnte mit der Umfrage belegt werden, dass akademische Gr¨¹ndungen aus den ½ð±´ÆåÅÆn aus ihrer Sicht wesentlich zur Erf¨¹llung der Sustainable Development Goals (SDG) der United Nations beitragen. Dabei wurden vor allem die SDG 8 (Menschenw¨¹rdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), SDG 4 (Hochwertige Bildung), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) sowie SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) genannt. Laut Sustainable Development Goals Report 2019 hat Deutschland vor allem in den Bereichen Industrie, Innovation und Infrastruktur als auch Nachhaltiger Konsum/Produktion noch einen Aufholbedarf, um die Ziele im Jahr 2030 zu erreichen. Zudem spielen f¨¹r die Unternehmensf¨¹hrung der befragten Unternehmen ?konomische, soziale als auch ?kologische Gesichtspunkte mehrheitlich eine wesentliche Rolle. 92 Prozent der Unternehmen geben an, dass ?konomische Aspekte f¨¹r die Unternehmensf¨¹hrung (bedeutend, sehr bedeutend) wesentlich sind. Gefolgt von sozialen Aspekten, die f¨¹r 79 Prozent der Befragten als relevant eingestuft wurden. ?kologische Aspekte haben mit 67 Prozent weniger Relevanz f¨¹r die Unternehmensf¨¹hrung, auch wenn diese mehrheitlich als wichtig eingestuft wurde. Die Bedeutung von sozialer und ?kologischer Nachhaltigkeit bei der Unternehmensf¨¹hrung ist bei den jungen Gr¨¹nder*innen (Gr¨¹ndungen der letzten drei Jahre) am st?rksten ausgepr?gt.
- K¨¹nstliche Intelligenz (KI): 15 Prozent der beteiligten Unternehmen sind im Bereich KI angesiedelt. Die Anwendungsfelder liegen vor allem im Bereich Business Intelligence/Prozessmanagement, Health Intelligence sowie Mobility. Als unterst¨¹tzend f¨¹r die Startphase von KI-Start-ups wurden Netzwerkkontakte, Kapital (z.B. f¨¹r Cloud-Zugang und Online Rechenleistung), Coaching, Mentoren, Know-how und Schulungen sowie Zugang zu Datenquellen genannt.
Trendthemen Finanzierung und F?rderung
- Finanzierung: 23 Prozent der befragten Unternehmen geben an, Beteiligungskapital genutzt zu haben. Im Durchschnitt haben die Unternehmen Beteiligungskapital in H?he von 250.000 Euro bis 2 Mio. Euro aufgenommen. Das Beteiligungskapital stammt in erster Linie von Business Angeln, sonstigen privaten Investoren sowie unabh?ngigen Venture Capital Gesellschaften.
- F?rderung: 49 Prozent der teilnehmenden Unternehmen hat im Gr¨¹ndungsprozess wertvolle Unterst¨¹tzung durch die ½ð±´ÆåÅÆn erhalten. 41 Prozent gaben an, f¨¹r ihre Unternehmensgr¨¹ndung F?rdermittel erhalten zu haben. Bei den F?rdermitteln wurden insbesondere das EXIST-Gr¨¹nderstipendium des BMWi, Programme der Investitionsbank Berlin Brandenburg, das Berliner Startup Stipendium des Landes Berlin/Europ?ischer Sozialfonds sowie der Agentur f¨¹r Arbeit genannt.
Unterst¨¹tzung an der ½ð±´ÆåÅÆ: Die Bedeutung von Hochschulinkubatoren
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch die Rolle der Hochschulinkubatoren auf:
72 Prozent der Unternehmen wurden in den vergangenen zehn Jahren gegr¨¹ndet, davon 35 Prozent alleine seit 2017. Seit den letzten f¨¹nfzehn Jahren engagieren sich die ½ð±´ÆåÅÆn verst?rkt f¨¹r die Entstehung einer Gr¨¹ndungskultur und unterst¨¹tzen Start-ups mit verschiedenen Formaten bei der Gr¨¹ndung eines Unternehmens. Die unterst¨¹tzten Start-ups, die in den letzten zehn Jahren gegr¨¹ndet wurden, sch?tzen die Relevanz der Gr¨¹ndungsunterst¨¹tzung an den ½ð±´ÆåÅÆn als sehr hoch ein: So geben 96 Prozent an, dass die genutzten F?rderprogramme ?sehr bedeutend¡° und ?bedeutsam¡° f¨¹r ihre Gr¨¹ndung waren. 87 Prozent geben an, dass die M?glichkeit der Nutzung von R?umlichkeiten, Laboren und Prototypenwerkst?tten eine wesentliche Rolle f¨¹r ihre Gr¨¹ndung gespielt hat. Zudem wird die Unterst¨¹tzung bei der Suche einer Anschlussfinanzierung von 86 Prozent als relevant eingesch?tzt.
- 70 Prozent der gegr¨¹ndeten Unternehmen pflegen weiterhin ½ð±´ÆåÅÆ zu ihrer Alma Mater oder kooperieren mit dieser
- 76 Prozent der befragten Start-ups m?chten gerne ihre Erfahrungen an die junge Gr¨¹nder*innengeneration weitergeben, z.B. in Form von Mentoring, Unterst¨¹tzung bei der Gesch?ftsmodellentwicklung oder als Investor*in.
Die Umfrage: 10 ½ð±´ÆåÅÆn, 750 Unternehmen
Bereits zum dritten Mal wurden die Ausgr¨¹ndungsaktivit?ten von insgesamt zehn ½ð±´ÆåÅÆn systematisch und einheitlich im Rahmen einer hochschul¨¹bergreifenden Initiative erfasst. An der Gr¨¹ndungsbefragung beteiligten sich Anfang des Jahres 2020 zehn ½ð±´ÆåÅÆn aus Berlin und Brandenburg: Die Beuth ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Technik Berlin, die Fachhochschule Potsdam, die ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Technik und Wirtschaft Berlin, die ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Wirtschaft und Recht Berlin, die Humboldt-Universit?t zu Berlin, die Freie Universit?t Berlin, die Universit?t der K¨¹nste Berlin, die Universit?t Potsdam, die ½ð±´ÆåÅÆ f¨¹r Schauspielkunst Ernst Busch sowie die Technische Universit?t Berlin.
Mit einem einheitlichen Fragebogen wurden die relevanten Kennzahlen der aus den ½ð±´ÆåÅÆn heraus gegr¨¹ndeten Unternehmen erhoben und ausgewertet. Die Erhebung fand vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt und bezieht sich auf die Unternehmenszahlen aus dem Jahr 2019. Die Erhebung und Auswertung wurde am Centre for Entrepreneurship der Technischen Universit?t Berlin koordiniert.
Mit einem einheitlichen Fragebogen wurden die relevanten Kennzahlen der aus den ½ð±´ÆåÅÆn heraus gegr¨¹ndeten Unternehmen erhoben und ausgewertet. Die Erhebung fand vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt und bezieht sich auf die Unternehmenszahlen aus dem Jahr 2019. Die Erhebung und Auswertung wurde am Centre for Entrepreneurship der Technischen Universit?t Berlin koordiniert.
Unterst¨¹tzt wurde die Umfrage durch Mittel der Senatsverwaltung f¨¹r Wirtschaft, Energie und ½ð±´ÆåÅÆe Berlin, Projekt Zukunft als auch der IHK Berlin.
Weitere ½ð±´ÆåÅÆ
Info-Grafik und weitere ½ð±´ÆåÅÆ zur Umfrage
½ð±´ÆåÅÆe
Susanne Cholodnicki
TU Berlin, Leitung Team Kommunikation/Presse
Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Karin Kricheldorff
TU Berlin, Leiterin Centre for Entrepreneurship