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Handelssanktionen k?nnen Kooperation zum Klimaschutz schaden

Handelssanktionen zur Etablierung eines Klimaclubs mehrerer L?nder mit ambitionierten Zielen k?nnen kontraproduktiv wirken. Das zeigt eine neue Studie.

Ein erfolgversprechender Ansatz in der internationalen Klimapolitik? ist die Bildung eines sogenannten Klimaclubs. Diese Idee wird auch im Zusammenhang des Green Deal der Europ?ischen Kommission diskutiert. Angesto?en wurde sie durch eine vielbeachtete Studie des Nobelpreistr?gers William Nordhaus. Danach w?re eine Koalition von L?ndern mit ambitionierten Klimapolitiken als Klimaclub in der Lage andere L?nder durch die Androhung von Handelssanktionen in Form von Importsteuern zum Eintritt in diesen Club und damit zu einem st?rkeren Engagement in diesem Politikbereich zu bewegen. Dieses Ergebnis basiert allerdings auf der Annahme, dass die betroffenen L?nder keine Gegenma?nahmen ergreifen.

In der nun ver?ffentlichten Studie zeigen die Klima?konomen Achim Hagen und Jan Schneider, dass derartige Sanktionen für die Entwicklung internationaler Kooperation zum Klimaschutz durchaus abtr?glich sein k?nnen, wenn die M?glichkeit besteht, dass Handelspartner auf die Einführung von Handelssanktionen mit Gegenma?nahmen in Form von eigenen Importsteuern reagieren.

In diesem Fall ergeben sich die erwünschten positiven Effekte auf die Kooperation nur, wenn der Klimaclub schon vor der Einführung der Handelssanktionen ausreichend gro? ist. Ist der Klimaclub zu klein, so ist es für Nichtmitglieder attraktiver, Gegenma?nahmen zu ergreifen als dem Klimaclub beizutreten. Insbesondere Europa und die USA sind für die erfolgreiche Einführung von Handelssanktionen unverzichtbare Mitglieder eines Klimaclubs: auf Grund ihrer wirtschaftlichen Gr??e sind ihre Handelssanktionen besonders wirksam.

Im besten Fall führt die Androhung von Handelssanktionen zur Kooperation aller L?nder, so dass de facto keine Sanktionen eingeführt werden. Kommen hingegen Handelssanktionen sowie Gegenma?nahmen tats?chlich zum Tragen kann es durch Verzerrungen des internationalen Handels zu erheblichen Wohlfahrtsverlusten der Handelspartner kommen.

Die Studie mit dem Titel Trade sanctions and the stability of climate coalitions wurde in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Environmental Economics and Management ver?ffentlicht und ist?auf der Webseite frei zug?nglich.

Originalpublikation

Hagen, A., & Schneider, J. (2021). Trade sanctions and the stability of climate coalitions. Journal of Environmental Economics and Management, 102504. https://doi.org/10.1016/j.jeem.2021.102504.

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Dr. Achim Hagen
Resource Economics Group, Humboldt-Universit?t zu Berlin

achim.hagen@hu-berlin.de

Dr. Jan Schneider
Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Universit?t Oldenburg

jan.schneider@uol.de