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Humboldt-Universit?t verurteilt mediale Verunglimpfung von Wissenschaftlern

Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen BILD-Zeitung eingereicht.

Das Pr?sidium der Humboldt-Universit?t zu Berlin verurteilt die Berichterstattung der BILD-Zeitung vom 4. Dezember 2021. Darin werden die drei Wissenschaftler Dirk Brockmann (HU), Viola Priesemann (MPI für Dynamik und Selbstorganisation) und Michael Meyer-Herrmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung?als ?Lockdown-Macher“ bezeichnet.?Den Leser:innen wird auf diese Weise suggeriert, Wissenschaftler:innen seien verantwortlich für Entscheidungen der Politik.

Diese Art der journalistischen Darstellung ist in den Debatten um den Zusammenhalt der Gesellschaft in Pandemie-Zeiten gef?hrlich und verantwortungslos. Wissenschaftler:innen werden auf diese Weise markiert. Anh?nger von Verschw?rungstheorien erhalten dadurch mediale Unterstützung für ihre Ansicht, die Wissenschaft sei ein Treiber politischer Entscheidungen. Dies ist nicht der Fall.?

Das Pr?sidium der Humboldt-Universit?t verwahrt sich vor solchen Falsch-Behauptungen und stellt sich schützend vor jedes seiner Mitglieder, das auf diese Weise verleumdet wird. Zudem erkl?rt sich das Pr?sidium der HU solidarisch mit allen, die sich gegen derartige bewusste Falschaussagen zur Wehr setzen. Diese Art der Berichterstattung ist weit entfernt von jeder journalistischen Redlichkeit. Die Humboldt-Universit?t hat daher Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen diesen Beitrag der BILD-Zeitung und besonders dessen ?berschrift eingelegt, mit der Dirk Brockmann als Professor der HU als ?Lockdown-Macher“ bezeichnet wird.?

Die HU steht für Freiheit und Toleranz auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und Anerkennung. Das bedeutet, konkurrierende Ansichten auszuhalten und Differenzen in argumentativen Streit zu überführen. Unsere Universit?t ist und bleibt ein Ort des freien und unabh?ngigen Austauschs - und auch ein Ort der Politikberatung. Die Voraussetzung dafür ist, dass jedes Mitglied der HU ohne Angst wissenschaftliche Auffassungen ?u?ern und zur Diskussion stellen kann. Wenn dies durch das ?ffentliche mediale Brandmarken von Wissenschaftler:innen nicht m?glich ist, werden diese aus Angst davor zurückschrecken, die Politik nach bestem Wissen und Gewissen und zum Wohl der Gesellschaft zu beraten. Das bedeutet, dass Politik auf sich allein gestellt und ohne Expertise entscheidet.

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Pressekontakt

Hans-Christoph Keller
Pressesprecher Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: 030?2093-12710
pr@hu-berlin.de