Stellungnahme zu den Vorwürfen auf indymedia.org wegen sexualisierter ?bergriffe
Liebe Studierende, liebe Mitarbeitende,
In der vergangenen Woche sind auf der Plattform indymedia.org anonym Vorwürfe wegen verbaler und k?rperlicher sexualisierter ?bergriffe gegenüber einem Mitglied unserer Universit?t erhoben worden. Diese Ver?ffentlichung ist bereits von verschiedenen Medien aufgegriffen worden. Auch in der Vergangenheit sind bereits Vorwürfe wegen verbaler sexualisierter ?bergriffe durch diesen Mitarbeiter bekannt geworden. Diesen wurde in jedem Einzelfall nachgegangen.?
Nach Bekanntwerden der zuletzt in diesem Jahr angezeigten mutma?lichen ?bergriffe hat die Universit?tsleitung gemeinsam mit der Institutsleitung alle M?glichkeiten zur umfassenden Aufkl?rung der Sachverhalte und zum Schutz der Betroffenen ergriffen. Unter anderem wurden Sofortma?nahmen verh?ngt. Dazu z?hlt die Auflage, dass der betreffende Mitarbeiter Gespr?che mit Studierenden und studentischen Besch?ftigten nur noch online und in Gegenwart der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Fakult?t führen darf. ?ber diese Ma?nahme haben wir Mitarbeitende und Studierende der Fakult?t Mitte Mai 2023 auf der Institutswebsite informiert.
Unsere Haltung ist klar: Die Humboldt-Universit?t verurteilt Machtmissbrauch und sexualisierte ?bergriffe und ahndet solche Verhaltensweisen. Dazu geh?rt, dass wir ?bergriffen und Diskriminierungen aufgrund von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder kulturellem Hintergrund mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nachgehen und konsequent gegen sie vorgehen. Die Universit?t wird weiterhin Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeitende besonders für die Probleme sensibilisieren, die durch asymmetrische Machtverh?ltnisse erzeugt werden.
Für die Universit?tsleitung hat der Schutz der Betroffenen und die Aufkl?rung der Vorwürfe oberste Priorit?t. Die Universit?t will einen geschützten Raum bieten, in dem diskriminierungsfreies Lernen und Arbeiten stattfindet. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (FGB) der HU sind zugleich Frauenvertreterinnen nach dem Landesgleichstellungsgesetz (LGG) sowie Beratungs- und Beschwerdestellen für alle F?lle von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt. Dementsprechend werden betroffene Personen von der zentralen wie den dezentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragen umfassend beraten und bei einem Beschwerdeverfahren begleitet. In einem vertraulichen Beratungsgespr?ch werden die Erfahrungen der Betroffenen den Leitlinien des LGG entsprechend erfasst und die Weiterverfolgung eines Vorwurfs geprüft. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten respektieren in jedem Stadium des Verfahrens den Wunsch von Beschwerdeführenden nach Vermittlung und Moderation, genauso wie nach Anonymit?t oder nach der Einleitung rechtlicher Verfahren wegen schwerer ?bergriffe.
Sollte es weitere, uns bisher unbekannte Sachverhalte geben, bitten wir alle Betroffenen, sich an die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten oder direkt an die Hochschulleitung oder auch an die Studierendenvertretungen zu wenden. Nur gemeinsam k?nnen wir die Universit?t als einen diskriminierungsfreien Ort des Lernens und Forschens gestalten.
Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Pr?sidentin der Humboldt-Universit?t zu Berlin
Niels Helle-Meyer, Vizepr?sident für Haushalt, Personal und Technik
Dr.in Ursula Fuhrich-Grubert, Zentrale Frauenbeauftragte