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Stromspeicher statt Netzausbau?

Studie der HU zeigt wie Speicher und Netze zusammenwirken

Erstmals untersucht eine wissenschaftliche Studie systematisch das Potenzial von Stromspeichern Engp?sse im Stromnetz abzumildern oder gar zu verhindern. Diese werden h?ufig als Argument gegen einen beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien, wie er für einen vollst?ndigen und schnellen Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom ben?tigt wird, ins Feld geführt. Die Studie Electricity storage and transmission: Complements or substitutes? ist in Energy Economics, der führenden internationalen Fachzeitschrift zu ?konomischen Fragen im Energiebereich erschienen.

Nachdem bisher weitgehend angenommen wurde, dass eine zus?tzliche Speichernutzung die Stromnetze entlasten würde, definiert die Studie nun erstmals typische Situationen, in denen dies der Fall ist. Weiterhin zeigt die Wissenschaftlerin Anna Pechan von der Carl von Ossietzky Universit?t Oldenburg, sowie die Wissenschafter Paul Neetzow und? Klaus Eisenack von der Humboldt-Universit?t zu Berlin, dass allerdings auch Situationen auftreten k?nnen, in denen zus?tzliche Speicher den Netzbedarf erh?hen. Für Deutschland kann dies zum Beispiel der Fall sein, wenn Speicher im Süden mit günstigem Windstrom aus dem Norden geladen werden sollen. Dabei k?nnen die Nord-Süd-?bertragungsleitungen durch den Speichereinsatz zus?tzlich belastet werden. Umgekehrt verringern Speicher im Norden, die den Strom aus Winderzeugung aufnehmen k?nnen, den Druck auf die Netze.

Das extra für die Studie entwickelte ?konomische Modell ist nicht auf Deutschland beschr?nkt, sondern ist auf Energiesysteme weltweit anwendbar, was die Forschenden am Beispiel Italien demonstrieren. Sie argumentieren, dass die Studie zu einer effektiveren zukünftigen Planung von Stromsystemen beitragen kann.

Studie

Neetzow, P., Pechan, A. & Eisenack, K. (2018): Electricity storage and transmission: Complements or substitutes? Energy Economics. DOI: 10.1016/j.eneco.2018.10.021

Link zur Studie

Frei-verfügbare Vorversion der Studie (PDF)

Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik an der HU

Prof. Dr. Klaus Eisenack ist Leiter der Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik an der Humboldt-Universit?t zu Berlin, in der Paul Neetzow, Mitautor der Studie, als Wissenschaftler arbeitet. Die Arbeitsgruppe betreibt ?konomische Forschung zu Energie, Klimawandel und Wassernutzung. Sie erforscht, wie seit Jahrzehnten bekannte, aber nicht erfolgreiche Politikinstrumente und Institutionen besser ausgestaltet werden k?nnen. Mit Archetypenanalyse und Spielen werden Ans?tze aus Mikro?konomik, Institutionen?konomik und interdisziplin?rer Nachhaltigkeitsforschung integriert.

Weitere Information

Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik

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Prof. Dr. Klaus Eisenack / Paul Neetzow

Albrecht Daniel Thaer - Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Arbeitsgruppe Ressourcen?konomie

Tel.: 030 2093-46360 / -46368
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Stellvertretender Pressesprecher der Humboldt-Universit?t zu Berlin

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