Presseportal

Im Chat zum neuen Studienfach

Die Studienberatung baut ihren Online-Service aus. Zukünftig sollen Studieninteressierte und Studierende auch au?erhalb der Universit?t beraten werden – über den Bildschirm

Mit ihren digitalen Angeboten will die HU ihre Zielgruppe noch besser erreichen. Foto: Matthias Heyde

Wer Fragen oder Sorgen rund ums Studium hat, geht zur Studienberatung – ist doch klar, oder? Doch so selbstverst?ndlich ist dieser Weg nicht für alle. Studierende mit anderer Bedürfnislage k?nnen eben nicht ?einfach so“ vorbeikommen. Vielleicht weil sie einen Angeh?rigen pflegen oder eine Behinderung haben, die sie einschr?nkt. In solchen Situationen ist ein Angebot, das sich leicht vom Computer zu Hause nutzen l?sst, eine gute M?glichkeit, Probleme zu kl?ren. Hedda Zechner ist Studienberaterin und kennt noch weitere Gründe, warum eine Onlineberatung manchmal passender ist als ein pers?nliches Gespr?ch.

?In der Anonymit?t des Internets traut sich manch Ratsuchender, ganz offen zu fragen“, erz?hlt sie. ?Man kann nicht durch vermeintlich dumme Fragen auffallen. Die Onlineberatung ist niedrigschwelliger als der Gang in die Sprechstunde.“ Nicht nur simple Anliegen k?nnen frank und frei angesprochen werden, sondern auch prek?re 金贝棋牌. Etwa wenn Studierende über einen Studienabbruch nachdenken und diese Gründe erst einmal niederschreiben wollen. Solche Gedanken lassen sich in einer E-Mail oft leichter ausdrücken als in einer Gespr?chssituation.

Die Zielgruppen sollen besser erreicht werden

Einen intensiveren Dialog bietet indes die pers?nliche Beratung. ?Ein Gespr?ch ist natürlich vielseitiger als ein Austausch per E-Mail, Chat oder Messenger“, unterstreicht Hedda Zechner,?gerade in Momenten, die durchaus emotional sind. Wenn es um Krisen im Studium geht, kann die Beraterin Trost spenden oder ein Taschentuch reichen, die pers?nlichen Umst?nde des Studierenden eben einfach viel besser erfassen.“ Andererseits sparen Ratsuchende durch ein Onlineangebot Zeit: In einer Stadt wie Berlin sind die Wege manchmal weit, vor Ort k?nnen Wartezeiten zus?tzlich aufhalten. Diese Nachteile fallen bei einer Onlineberatung weg. Ebenfalls ein wichtiger Vorteil: die Nachhaltigkeit. Ohne gro?e Zettelberge und Papierverschwendung werden Fakten schnell online bereitgestellt, die die Beratungsstellen ansonsten als Flyer oder Ausdrucke weitergeben oder zum Mitnehmen auslegen.

Man kann zudem den Gespr?chsverlauf am Bildschirm bequem noch einmal nachlesen. So geht nichts verloren, etwa weil man in der Beratungssituation etwas vergisst, was erz?hlt wurde. Allerdings wird dadurch auch Vertrauliches niedergeschrieben – umso wichtiger ist der Schutz dieser Daten im Rahmen der Onlineberatung. ?Wir wollen mit allen digitalen Angeboten der Humboldt-Universit?t die Zielgruppe besser erreichen“, sagt Hedda Zechner. Die Generation, die selbstverst?ndlich die meisten Dinge des Alltags am Smartphone regelt, erwartet diesen Service auch von ihrer Universit?t.

Das best?tigt Mira Evertz. Die 30-J?hrige studiert Erziehungswissenschaften an der Westf?lischen Wilhelms- Universit?t in Münster und kennt die Arbeit der Studienberatung der HU durch ein Praktikum vor Ort. ?Ich sehe den Vorteil vor allem darin, dass Onlineberatung über ein Medium funktioniert, das st?rker von Studierenden genutzt wird“, unterstreicht sie. ?Ein Onlineangebot funktioniert in meinen Augen aber stets nur als Erg?nzung.“ Unterschiedliche Angebote würden unterschiedliche Typen von Ratsuchenden ansprechen. ?Gerade in der Beratung gilt es, m?glichst viele Menschen zu erreichen und die Barrieren niedrig zu halten“, sagt sie.

Neue Ideen in der Onlineberatung

Um m?glichst niedrigschwellig zu arbeiten, will die Humboldt-Universit?t verst?rkt neue Ideen in der Onlineberatung wagen. ?Wir erarbeiten und testen seit ein paar Monaten Konzepte, etwa Beratungen per Chat oder Videotelefonie“, verr?t Zechner. Hier müssen die datenschutzrechtlichen Bedingungen genau geprüft werden: Gerade bei Chatverl?ufen muss sichergestellt sein, über welche Server gearbeitet wird, ob und wo die Chats gespeichert werden. Angedacht ist auch ein Forum für Studierende, in dem diese sich austauschen k?nnen. Oft werden 金贝棋牌, die viele betreffen, in einem Thread zusammengefasst und geteilt. Auch stille Mitleser erhalten wichtige Infos und Tipps.

Auch durch Desktop-Sharing k?nnen die Beraterinnen und Berater zukünftig direkt auf den Bildschirm des Ratsuchenden blicken und diesen zu den richtigen 金贝棋牌 lenken oder Hilfestellungen geben. Und mit der Videoberatung wird das pers?nliche Gespr?ch ins eigene Arbeitszimmer verlagert. Hierbei werden durch Mimik und Tonfall genau die Emotionen mittransportiert, die in Chat oder E-Mail fehlen. Mehr dazu wird es im Verlauf des n?chsten Jahres geben, wenn die Studienberatung der Humboldt-Universit?t diese neuen digitalen Wege einschl?gt.

Autorin: Michaela Drenovakovic

Der Artikel erschien zuerst in der Tagesspiegel-Beilage der HU.

Weitere 金贝棋牌

Allgemeine Studienberatung

Compass – die zentrale Information

Beratung bei Studienzweifeln und Studienabbruch