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Das Institut zur Qualit?tsentwicklung im Bildungswesen feiert 20-j?hriges Bestehen

Das IQB wurde im Jahr 2004 von der Kultusministerkonferenz (KMK) ins Leben gerufen. Dies geschah als Reaktion auf den ?PISA-Schock“ zur Jahrtausendwende, Deutschlands unbefriedigende Ergebnisse in internationalen Schulleistungsstudien.

Am 6. Dezember feiert das Institut zur Qualit?tsentwicklung im Bildungswesen (IQB), ein An-Institut der HU, sein 20-j?hriges Bestehen.?Das IQB hat die Aufgabe, die Bildungsstandards der KMK weiterzuentwickeln und regelm??ig zu überprüfen, inwieweit die damit definierten Kompetenzziele in deutschen Schulen erreicht werden. Au?erdem unterstützt das IQB die L?nder darin, die Bildungsstandards, die als zentraler Orientierungsrahmen für alle Akteur*innen im Bildungssystem dienen sollen, umzusetzen. Bezogen auf seine Kernaufgaben führt das IQB vielf?ltige Forschungsvorhaben durch und geh?rt zu den wichtigsten Instituten der Bildungsforschung in Deutschland.

Das Institut mit Sitz an der Luisenstra?e 56?wird von den 16 Bundesl?ndern getragen. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Petra Stanat, w?hrend Dr. Anne Jostkleigrewe-Paulus für die kaufm?nnische Leitung verantwortlich ist. Dr. Lars Hoffmann ist Referent der wissenschaftlichen Leitung. Im Interview berichtet er über aktuelle Entwicklungen am IQB.

Herr Hoffmann, welche 金贝棋牌 besch?ftigen Sie aktuell besonders am IQB?

Derzeit befassen wir uns mit der Modernisierung der IQB-Testinstrumente für die Bildungstrends und die Vergleichsarbeiten VERA. Die neuen Tests basieren auf den kürzlich weiterentwickelten Bildungsstandards der KMK und werden nicht mehr mit Papier und Bleistift durchgeführt, sondern an Computern bzw. Tablets. Dadurch k?nnen innovative Aufgabenformate eingesetzt werden und Kompetenzen erfasst werden, die sich mit Papier und Bleistift nicht überprüfen lassen. Die VERA-Tests, die in der 3. und 8. Jahrgangsstufe bundesweit verpflichtend durchzuführen sind, werden von dieser Neuerung in mehrfacher Hinsicht profitieren: Für Lehrkr?fte wird die zeitintensive manuelle Auswertung und Eingabe der Antworten ihrer Schüler*innen entfallen und sie werden die Rückmeldung der Ergebnisse deutlich schneller erhalten. Dadurch dürfte sich auch die Akzeptanz der Vergleichsarbeiten erh?hen. Ein weiteres wichtiges Projekt, an dem wir aktuell arbeiten, ist das vom IQB entwickelte Programm ?StarS – Stark in die Grundschule starten“. Es zielt darauf ab, den ?bergang in die Grundschule auch für Kinder, die mit eher schwierigen Ausgangsbedingungen in die Schule kommen, bestm?glich zu gestalten.

Worum geht es bei dem Projekt StarS genau??

Im Projekt ?StarS“ werden den Grundschulen ab dem Jahr 2027 Instrumente zur Erfassung wichtiger Lernvoraussetzungen in den Bereichen Sprache, Mathematik sowie Selbstregulation und Lernmotivation bereitgestellt, die zu Beginn der ersten und zweiten Klasse zum Einsatz kommen sollen. Dadurch erhalten Lehrkr?fte frühzeitig ein pr?zises Bild vom individuellen Lernstand der Schulanf?nger*innen und k?nnen ihren Unterricht gezielter und passgenauer gestalten. Hierzu entwickeln wir auch Fortbildungs- und F?rdermaterial. So soll StarS dazu beitragen, die Bildungschancen von Schüler*innen, die ihre Schullaufbahn mit gering ausgepr?gten basalen Kompetenzen beginnen, nachhaltig zu verbessern.?

20 Jahre IQB. Sie werden auf der Jubil?umsveranstaltung am 6. Dezember über Vergangenes, Erreichtes und Zukünftiges diskutieren. Sagen Sie uns bitte in Kürze, was hat das IQB erreicht?

In den Anfangsjahren des Instituts wurden die VERA-Tests zum Teil noch recht skeptisch betrachtet. ?hnliches war auch bei den Abituraufgabenpools der Fall, deren Entwicklung das IQB seit 2013 koordiniert. Inzwischen hat sich die Wahrnehmung jedoch grundlegend gewandelt: Die Arbeit des IQB wird heute akzeptiert und als unverzichtbar angesehen. Der Erfolg des IQB spiegelt sich auch in den Ergebnissen seiner wissenschaftlichen Arbeit wider: Das IQB kann auf über 1000 wissenschaftliche Publikationen, 40 abgeschlossene Promotionen, zwei Habilitationen und neun Berufungen zurückblicken.?

2022 gab es wieder einen ?PISA-Schock“, deutsche Schüler*innen haben in dem internationalen Leistungsvergleich das bisher schlechteste Ergebnis erzielt. Fallen solche negativen Ergebnisse auf das IQB zurück?

Ja, solche Ergebnisse besch?ftigen uns natürlich, wobei wir 2022 ja durchaus auch positive Resultate zu berichten hatten: Im Fach Englisch sind die Kompetenzen der Schüler*innen in Deutschland signifikant besser geworden. Auf der Grundlage der Ergebnisse der IQB-Bildungstrends analysieren wir zum Beispiel, welche Faktoren zu den Leistungsentwicklungen beigetragen haben k?nnten. Auch Vorhaben wie StarS oder das Startchancen-Programm, an dem auch das IQB beteiligt ist, oder der Ruf nach einer st?rker datengestützten Qualit?tsentwicklung im Bildungswesen sind Reaktionen auf Entwicklungen, die wir in unseren Bildungstrends sehen. Für die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen des Bildungsmonitorings zu ziehen sind, ist die Einrichtung der St?ndigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) im Jahr 2020 wichtig, einem unabh?ngigen Beratungsgremium der KMK. Die SWK besteht aus 16 renommierten Bildungsforscher*innen verschiedener Fachrichtungen, darunter auch Petra Stanat. Die Aufgabe der SWK ist es, die L?nder bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens zu unterstützen, Probleme zu identifizieren und evidenzbasierte Empfehlungen zu geben, um Verbesserungen zu erzielen.?

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des IQB??

Mein Wunsch ist, dass wir unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen und künftig noch st?rker als verl?sslicher Partner der Bundesl?nder, Schulen und Lehrkr?fte wahrgenommen werden. Au?erdem wünsche ich mir, dass wir unseren wissenschaftlichen Nachwuchs noch besser beim Erreichen ihrer Qualifikationsziele unterstützen und auch unseren wissenschaftlichen Publikationsoutput weiter steigern. Um die Sichtbarkeit der Arbeit des IQB weiter zu erh?hen, haben wir unser Team kürzlich um eine Kollegin erweitert, die sich um die ?ffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation kümmert. Wir sind dabei, unserer Corporate Design zu modernisieren und unsere vielf?ltigen Zielgruppen besser zu erreichen. Im Oktober nahm das IQB beispielsweise am j?hrlichen ?Türen auf mit der Maus“-Tag teil. Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren konnten an vier Stationen spielerisch Einblicke in den Forschungsalltag am IQB gewinnen. Das war ein sehr erfolgreiches Event, bei dem alle gelernt haben und Spa? hatten.

Interview: Ljiljana Nikolic

Jubil?umsveranstaltung

Die Jubil?umsveranstaltung am 6. Dezember wurde per Livestream übertragen.

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