FAIRmat: Zukunftsorientierte Infrastruktur für eine Schatzkiste an Materialdaten

V.l.n.r.: Matthias Scheffler (Fritz-Haber-Institut
der Max-Planck-Gesellschaft), Co-Sprecher von
FAIRmat, Claudia Draxl (HU Berlin), FAIRmat-Leiterin
und Peter Frensch, Vizepr?sident für Forschung der
HU Berlin,?Foto: Christina F?rber
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Das FAIRmat-Konsortium unter der Leitung von Humboldt-Universit?t Professorin Claudia Draxl?ist eines der Projekte, die heute von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) in einem mehrstufigen Wettbewerb zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ausgew?hlt wurden. Das Projekt erh?lt damit?F?rdermittel für den Aufbau einer Infrastruktur, die es erm?glicht, materialwissenschaftliche Daten FAIR zu machen: auffindbar (Findable), zug?nglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Re-purposable). Damit wird es Forschenden in Deutschland und darüber hinaus erm?glicht, Daten langfristig zu speichern, zu teilen, zu finden und zu analysieren. W?hrend der Laufzeit von fünf Jahren werden insgesamt 60 Projektleiter:innen aus 34 deutschen Institutionen gemeinsam im FAIRmat-Konsortium arbeiten.?
Die Erkenntnisse aus der Physik der kondensierten Materie, der Chemie und den Materialwissenschaften bestimmen ma?geblich den Wohlstand und Lebensstil unserer Gesellschaft: Neue Produkte und Erzeugnisse in den Bereichen Energie, Umwelt, Gesundheit, Mobilit?t und IT sind auf verbesserte oder gar neuartige Materialien angewiesen.??Die enormen Mengen an Forschungsdaten, die in diesen Wissenschaftsbereichen t?glich produziert werden, sind daher ein Schatz des 21. Jahrhunderts. Dieser Schatz ist jedoch wenig wert, wenn die Daten nicht umfassend beschrieben und verfügbar gemacht werden. Wie k?nnen wir dieses Rohmaterial veredeln, also die Daten in Wissen und Wert verwandeln? Dafür ist eine FAIRe Dateninfrastruktur ein Muss.
Die Schatzkiste an Materialdaten heben
Hier setzt FAIRmat ("FAIR Data Infrastructure for Condensed-Matter Physics and the Chemical Physics of Solids") an, ein Konsortium unter der Leitung von HU-Professorin und IRIS Adlershof Mitglied Claudia Draxl. Mit dem Aufbau einer FAIRen Forschungsdateninfrastruktur für die genannten Gebiete will das Konsortium den Materialdatenschatz bergen und damit zu einem grundlegenden Wandel in Wissenschaft und Forschung beitragen. Neben der HU Berlin sind auch das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ), das Max Planck Institute for Chemical Energy Conversion (MPI CEC), das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI), die?Technische Universit?t München?(TUM), das Karlsruher Institut für Technology (KIT) und der FAIR-DI e.V. an dem Projekt beteiligt.?
FAIRmats stellvertretender Sprecher Matthias Scheffler vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft erkl?rt: "Wir interpretieren das Akronym FAIR zukunftsorientiert: Forschungsdaten sollten auffindbar (Findable) und für Künstliche Intelligenz bereit (Artificial-Intelligence?Ready) sein. Diese neue Perspektive wird die wissenschaftliche Kultur und Praxis voranbringen."?
Zukunftsorientierte Infrastruktur für Forschungsdaten
Das FAIRmat-Konsortium ist Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Die NFDI ist ein bundesweites Netzwerk, das derzeit aufgebaut und von 2019 bis 2028 mit bis zu 90 Millionen Euro pro Jahr von Bund und L?ndern gef?rdert wird, um Forschungsdaten systematisch zu verwalten. Dass die Humboldt-Universit?t beim Aufbau dieser bedeutenden Infrastruktur eine führende Rolle einnimmt, freut Peter Frensch, Vizepr?sident für Forschung der Humboldt-Universit?t Berlin: ?Mit dem NOMAD HUB - dem NOMAD Data Center at HU Berlin - bereiten wir hier in Berlin bereits das Hauptquartier für den Bereich der NFDI-Infrastruktur vor, der sich mit materialwissenschaftlicher Grundlagenforschung besch?ftigt."
FAIRmat deckt ein breites Spektrum an Forschungsgebieten in der Physik und verwandten Bereichen ab. Dementsprechend vielf?ltig und heterogen sind Grundkonzepte und Messtechniken, Arbeitsweisen und Forschungsdaten. Hier ist der Bedarf an einer FAIRen Dateninfrastruktur ?u?erst dringlich. FAIRmat f?rdert die effiziente gemeinsame Nutzung von Forschungsdaten und deren Aufbereitung für die Wiederverwendung und Analyse durch Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz (KI). Dadurch erm?glicht FAIRmat ein neues Niveau und eine neue Qualit?t der Wissenschaft.
Dabei verfolgt das Konsortium einen Bottom-up-Ansatz, der sich an den Bedürfnissen der Wissenschaftler*innen orientiert und bereits jetzt gro?e Unterstützung aus der Community erf?hrt. So ist FAIRmat in die Sektion Kondensierte Materie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ebenso gut eingebunden wie in die Max-Planck-Gesellschaft (z.B. Big-Data-Netzwerk, CPTS), in eine Vielzahl von Universit?ten und Instituten sowie in verschiedene internationale Aktivit?ten (z.B. RDA, GO FAIR, EOSC). FAIRmat basiert auf den umfassenden Erfahrungen von Sprecherin Claudia Draxl und Co-Sprecher Matthias Scheffler mit der weltweit gr??ten Dateninfrastruktur der computergestützten Materialwissenschaften, dem Novel Materials Discovery (NOMAD) Laboratory, das seit 2014 online ist.
"Natürlich suchen wir jetzt hochmotivierte Wissenschaftler:innen aus den Dom?nenwissenschaften und der IT, die unsere Begeisterung für einen Paradigmenwechsel in der grundlegenden Materialwissenschaft teilen, um unser Team zu verst?rken und die FAIRmat-Prinzipien gemeinsam zu realisieren", sagt Claudia Draxl. Das?Begrü?ungsvideo k?nnen Sie sich auf der FAIRmat-Webseite?ansehen.
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Prof. Dr. Claudia Draxl
Institut für Physik / IRIS Adlershof
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030?2093-66363
claudia.draxl@physik.hu-berlin.de