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Folgen des Klimawandels: Müssen Infrastrukturen künftig wirklich robuster gestaltet werden?

Eine neue Studie der Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik an der Humboldt-Universit?t zeigt, dass es kostengünstiger sein kann, sich im Klimawandel für verletzlichere Infrastrukturen zu entscheiden

Die Folgen des Klimawandels wie h?ufigere Hitzewellen, Dürren und Starkregen betreffen beispielweise Geb?ude, Wasserver- und entsorgung, oder genereller: Infrastrukturen. Zur Anpassung an solche Gef?hrdungen w?re es daher naheliegend, betroffene Infrastrukturen widerstandsf?higer oder robuster auszulegen. Eine neue Studie der Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik an der HU Berlin zeigt nun das Gegenteil: Es kann kostengünstiger sein, sich im Klimawandel für verletzlichere Infrastrukturen zu entscheiden.

Die Bedeutung der Anpassung an Klimafolgen ist in den vergangenen Dürrejahren und mit der Ahrtal-Katastrophe politisch st?rker ins Bewusstsein gerückt. Da der Klimawandel aber kontinuierlich fortschreitet, und sein genaues Ausma? zudem unsicher ist, sind gute Strategien nicht immer offensichtlich. Gerade bei langlebigen Infrastrukturen k?nnen sich heutige Entscheidungen für eine robustere Auslegung in wenigen Jahren als Fehlinvestitionen erweisen -- etwa wenn der Klimawandel die Erwartungen überholt, und sich die Auslegung nachtr?glich nicht leicht ?ndern l?sst. Daher kann es sich lohnen, kritische Infrastrukturen künftig mit kürzeren Lebensdauern zu planen. Damit k?nnen sie zu einem früheren Zeitpunkt erneut angepasst werden. Es k?nnten auch Investitionskosten gespart werden, wenn sie weniger robust sind.

Klaus Eisenack, Professor für Ressourcen?konomik an der Humboldt-Universit?t zu Berlin und Leiter der Studie: ?Bildlich gesprochen sollte man unter bestimmten Bedingungen bei schnellerem oder unsicherem Klimawandel besser auf Holzh?user setzen als auf Bunker". Die Studie leitet solche Bedingungen her. Wenn man davon ausgeht, dass die Unsicherheiten des Klimawandels zunehmend aufgekl?rt werden, bietet sich bei Investitionen mit relativ kurzen Lebensdauern eine weitere Verkürzung an. Dies k?nnen beispielweise Kommunikationsnetzwerke, Kühl- oder Windenergieanlagen sein. Extrem langlebige Infrastrukturen wie Brücken oder Abwasserleitungen sollten aber weiterhin ertüchtigt werden, so die Studie.

Publikation

Eisenack, Klaus, and Marius Paschen. ?Adapting Long-Lived Investments under Climate Change Uncertainty“. Journal of Environmental Economics and Management 116: 102743. Link zur Studie. [open access]

Zur Person

Klaus Eisenack ist Professor für Ressourcen?konomik an der HU. Er ist ausgewiesen für seine Forschung zur Anpassung an den Klimawandel, neuen Archetypen der transnationalen Kooperation, und zur Energiewende. Weitere Forschungsinteressen sind Klima- und Umweltpolitik von St?dten und die Aufl?sung von politischen Implementierungslücken für umweltpolitische Instrumente. Zudem setzt er sich für Wissenschaftskommunikation ein, insbesondere mit dem Klimaspiel Keep Cool.

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Zur Arbeitsgruppe Ressourcen?konomik an der Humboldt-Universit?t

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Prof. Dr. Klaus Eisenack
Resource Economics Group
Humboldt-Universit?t zu Berlin

klaus.eisenack@hu-berlin.de

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