Martin Wagner und Gustav Jakobsen erhalten Tiburtius-Preis 2024
Für Ihre Doktorarbeiten werden am 27. November Martin Wagner und Gustav Jakobsen mit dem Tiburtius-Preis der Berliner 金贝棋牌n ausgezeichnet. Ausgelobt wird der Anerkennungspreis für hervorragende Dissertationen j?hrlich von der Landeskonferenz der Rektor*innen und Pr?sident*innen der Berliner 金贝棋牌n (LKRP).
Dr. phil. Martin Wagner besch?ftigt sich in seiner interdisziplin?ren Arbeit ?Kollektive Disziplinierung. Die Transformation totalit?rer Herrschaft nach Stalin und Mao“ mit der Frage, wie sich totalit?re Gewaltherrschaft überwinden l?sst. An den Beispielen der Sowjetunion nach Josef Stalin und Chinas nach Mao Zedong untersucht seine Dissertation, wie politische Ordnungen, die von Alleinherrschaft, Willkür und Terror gepr?gt sind, sich von innen heraus wandeln und die Gewalt einhegen k?nnen. Entgegen der g?ngigen Forschungserz?hlung argumentiert Martin Wagner, dass dieser Prozess nicht das Beiprodukt eines Machtkampfes, sondern das Ergebnis einer kollektiven Disziplinierung war. In Moskau wie in Peking schlossen sich die Erben der Macht nach dem Tod des Diktators zusammen, um den ?bergang in eine neue Ordnung zu bew?ltigen. Dabei verglichen sie einander und lernten voneinander.
Seine Dissertation wurde von Prof. Dr. J?rg Baberowski, Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU), Prof. Dr. Daniel Leese, Institut für Sinologie der Universit?t Freiburg, und Prof. Dr. Robert Kindler, Osteuropa-Institut der Freien Universit?t Berlin (FU), betreut.
Martin Wagner studierte Geschichte sowie Chinastudien in Berlin, Peking und Moskau. Nach Forschungsaufenthalten in St. Petersburg, Princeton und Hongkong wurde er an der HU im Fach Geschichtswissenschaften promoviert. Derzeit arbeitet er am Osteuropa-Institut der FU an einem weiteren Buch, ?China und Russland. Kurze Geschichte einer langen Beziehung“ (mit S?ren Urbansky), das im Februar 2025 erscheint.
Dr. rer. nat. Gustav Uhre Jakobsen untersucht in seiner Dissertation ?Gravitationsstreuung kompakter K?rper aus der Weltlinien-Quantenfeldtheorie“ theoretische Vorhersagen für die Bewegung Schwarzer L?cher. Er nutzt moderne Methoden der Quantenfeldtheorie und deren Anwendung auf die klassische allgemeine Relativit?tstheorie. Mit Hilfe der Weltlinien-Quantenfeldtheorie k?nnen die relative Bewegung zweier schwarzer L?cher, wie zum Beispiel deren Energieverlust und Gravitationswellenform bestimmt werden. Seine Forschung zielt darauf, analytische und theoretische Vorhersagen für die Form von Gravitationswellen zu treffen. Zukünftig kann damit die Beobachtung von Gravitationswellen mit Detektoren vollst?ndig ausgewertet werden. Die Erforschung und der experimentelle Nachweis von Gravitationswellen erweitert das Verst?ndnis des Universums und der physikalischen Gesetze. So wird etwa untersucht, ob Einsteins allgemeine Relativit?tstheorie eine genaue Beschreibung der beobachteten Gravitationswellen ist oder ob unser derzeitiges Verst?ndnis der Schwerkraft ge?ndert werden muss.??
Seine Dissertation wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Plefka, Insitut für Physik der HU, sowie von Prof. Dr. Alessandra Buonanno und Dr. Jan Steinhoff, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam, betreut.?
Gustav Uhre Jakobsen studierte Physik in Kopenhagen und promovierte an der HU. Der Postdoc forscht seit 2023 in der Gruppe von Jan Plefka an der HU in Zusammenarbeit mit der Abteilung ?Astrophysikalische und Kosmologische Relativit?t“ am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.
Tiburtius-Preis
Die Landeskonferenz der Rektor*innen und Pr?sident*innen der Berliner 金贝棋牌n (LKRP) verleiht j?hrlich drei Preise sowie zus?tzlich drei Anerkennungspreise an Doktorand*innen der Berliner 金贝棋牌n für hervorragende Dissertationen und drei Preise an Absolvent*innen der Berliner 金贝棋牌n für Angewandte Wissenschaften für hervorragende Masterarbeiten. Der Preis ist benannt nach dem Professor Joachim Tiburtius, der von 1951 bis 1963 Senator für Volksbildung in Berlin war. In diesem Jahr werden jeweils drei Masterarbeiten und sechs Dissertationen ausgezeichnet. Die Preise sind je nach Kategorie mit 500 bis 4.000?Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 27.?November 2024 an der Technischen Universit?t Berlin statt.