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Mosse Lectures: Theater der Gegenwart

Die Mosse Lectures erkunden im Wintersemester 2021/22 die Selbstinszenierung der Gegenwart.

Was Gegenwart ist und wie sie sich zeigt, wird sp?testens seit der Wende zum 19. Jahrhundert kontrovers diskutiert. Die Ambivalenz einer schwindenden und zugleich sich ausdehnenden Gegenwart l?sst sich auch für den r?umlichen Bedeutungshorizont des Gegenwartsbegriffs festhalten. Gerade die Jahre 2020 und 2021 haben deutlich gemacht, dass wir in einer Zeit des eklatanten Anwesenheitsschwundes leben, wobei sich die Pr?senz von Personen, R?umen und Gegenst?nden scheinbar nur mit einem Klick herstellen l?sst. Mehr denn je hat sich Gegenwart darüber hinaus als etwas erwiesen, das nicht einfach da ist, sondern im Rahmen medialer, politischer, kultureller und sozialer Praktiken hergestellt und organisiert wird.

Die Mosse Lectures wollen jene Performanz des Gegenw?rtigen, aber auch gegenw?rtige Performanzen genauer in den Blick nehmen: Welches sind die Schaupl?tze, an denen Aktualit?t und Pr?senz zur Aufführung gelangen? Neben hochgradig performativen Settings wie dem Parlament, dem Gerichtssaal und dem Theaterraum selbst sind hier auch weniger offenkundige Bühnen, Transitzonen und digitale Kommunikationsr?ume angesprochen, in denen ganz neue Fragen und Formen der (flüchtigen) Anwesenheit aufgerufen werden. W?hrend sich viele Theater bemühen, die Krisen der Gegenwart und ihre Akteure auf ihre gro?en und kleinen Bühnen zu holen, wird die Stra?e als politische Bühne wiederentdeckt und fusioniert die Performance mit den sozialen Netzwerken.

Im Hinblick auf diese Vielfalt theatralischer R?ume und theatralischer Praktiken erkunden die Mosse Lectures im WS 2021/22 die Selbstinszenierung der Gegenwart.

Mosse Lectures im Wintersemester 2021/22

Die Mosse Lectures werden im Senatssaal der HU, Unter den Linden 6, stattfinden. Es gelten die 3-G-Regel sowie die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.

Zus?tzlich werden die Lectures als Livestream?verfügbar?sein. Zur Teilnahme an den Pr?senz-金贝棋牌 wird um Anmeldung per Mail:?info@mosse-lectures.de?gebeten.

Programm

Juliane Vogel:??Die Beweglichkeit der Szene?

mit Stefan Willer

Donnerstag, den 4. November 2021?|?19.15 Uhr?| Senatssaal der HU, Unter den Linden 6 (Berlin) bzw.?Livestream?via YouTube

Die Szene ist eine volatile und bewegliche Form. Ihrer ursprünglichen Bedeutung ?Zelt“ nach bezeichnet sie eine provisorische Struktur, die überall errichtet und wieder abgebaut werden kann. Der Vortrag verfolgt dieses Merkmal des Provisorischen in historischer Perspektive, im Kontext des Dramas und darüber hinaus.?

Juliane Vogel?ist seit 2007 Professorin für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universit?t Konstanz.

Barrie Kosky:??Die Gegenwart der Kom?die?

– mit Ethel Matala de Mazza

Donnerstag, den 9. Dezember 2021?|?19.15 Uhr?|Senatssaal der HU, Unter den Linden 6 (Berlin) bzw.?Livestream?via YouTube

Barrie Kosky?ist ein deutsch-australischer Opern- und Theaterregisseur, seit 2012 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin.

Milo Rau:??Performance und Politik?

– mit Karin Krauthausen

Donnerstag, den 13. Januar 2022?|?19.15 Uhr?| Senatssaal der HU, Unter den Linden 6 (Berlin) bzw.?Livestream?via YouTube

Milo Rau?ist ein schweizer Theater- und Filmregisseur sowie Dramenautor; Arbeit für zahlreiche internationale Theaterh?user und -festivals.

Hans Ulrich Gumbrecht:??Welche Pr?senz braucht die Gegenwart? ?ber Dispositive der Reflexion und Rituale der Intensit?t?

– mit Jonas Lüscher

Donnerstag, den 27. Januar 2022?|?19.15 Uhr?| Senatssaal der HU, Unter den Linden 6 (Berlin) bzw.?Livestream?via YouTube

Hans Ulrich Gumbrecht?ist ein deutsch-amerikanischer Literaturwissenschaftler, Romanist und Publizist, der bis zu seiner Emeritierung 2018 den Lehrstuhl für Komparatistik an der Stanford University innehatte.

Ildikó Enyedi:??Dramaturgy, a secret weapon?

– mit Lothar Müller

Donnerstag, den 10. Februar 2022?|?19.15 Uhr?| Senatssaal der HU, Unter den Linden 6 (Berlin) bzw.?Livestream?via YouTube

Ildikó Enyedi?ist eine ungarische Filmregisseurin und Drehbuchautorin; 1989 filmisches Debüt mit dem Spielfilm?Mein 20. Jahrhundert, für den sie die Goldene Kamera für den besten Nachwuchsfilm in Cannes erhielt.