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Millionenf?rderung für an optischen Nanofasern aufgereihte Superatome

Dreik?pfiges Forscher-Team mit Beteiligung der Humboldt-Universit?t wird vom Europ?ischen Forschungsrat mit acht Millionen Euro gef?rdert
Alternativtext

Darstellung einer verjüngten Glasfaser mit Nanofaser-Taille,
an die eine Reihe von Superatomen gekoppelt ist
Abbildung: Humboldt-Universit?t zu Berlin

Sowohl ein zukünftiges abh?rsicheres Quanten-Internet als auch der Quantencomputer verwenden Prinzipien und Methoden der Quantenoptik. Diese wissenschaftliche Disziplin besch?ftigt sich mit der Wechselwirkung von Photonen, also Lichtteilchen, mit Quantenemittern wie Atomen oder Molekülen. Besondere Fortschritte gab es zuletzt auf dem Gebiet der nichtlinearen Quantenoptik. Dort untersucht man Photonen, die sich ?hnlich wie elektrisch geladene Teilchen anziehen oder absto?en. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse bringen das grundlegende Verst?ndnis der Licht-Materie-Wechselwirkung voran und k?nnten es erm?glichen, zentrale Bauelemente für die Quantenkommunikation und Quanteninformationsverarbeitung zu realisieren. Allerdings beeinflussen sich Photonen unter normalen Umst?nden?nicht. Will man das ?ndern, muss man gewisserma?en dafür sorgen, dass sie sich nicht aus dem Weg gehen k?nnen und sich gleichzeitig an ein und demselben Atom treffen.

Dieser Aufgabenstellung wird sich das Forschungsprojekt ?Superatom Waveguide Quantum Electrodynamics“ (SuperWave) für die n?chsten sechs Jahre widmen. SuperWave erh?lt einen renommierten Synergy Grant des?Europ?ischen Forschungsrats (ERC) und wird mit über 8 Millionen Euro gef?rdert. Koordiniert wird das Projekt von Arno Rauschenbeutel vom Institut für Physik der Humboldt-Universit?t sowie seinen Kollegen Sebastian Hofferberthvon der Universit?t Bonn und Thomas Pohl von der Universit?t Aarhus. Das Projektteam vereint das Fachwissen und die Methoden von drei Forschungsgruppen, die bisher individuell zu Fragen der Quantenoptik geforscht haben. ?Das ist eine gro?artige Auszeichnung! Der ERC Synergy Grant wird es uns erm?glichen, gemeinsam mit den Teams aus Aarhus und Bonn ein neues Forschungsfeld ins Leben zu rufen und dieses voranzutreiben“, erkl?rt Arno Rauschenbeutel. ?Da schon vorher ein reger Austausch und Zusammenarbeit zwischen uns dreien stattfand, bin ich mir sicher, dass wir viel Freude beim gemeinsamen Forschen haben werden.“

In SuperWave geht es darum, Photonen durch optische Nanofasern zu leiten, entlang derer sogenannte Superatome aufgereiht sind. Solche Glasfasern, die mehr als 100mal dünner sind als ein menschliches Haar, nutzt Arno Rauschenbeutel in seiner Arbeitsgruppe, um geführte Photonen mit gew?hnlichen Atomen wechselwirken zu lassen. Dies erm?glichte wegweisende Experimente im Feld der Wellenleiter-Quantenelektrodynamik. Um die Wahrscheinlichkeit der Atom-Photon Wechselwirkung weiter zu erh?hen, kommt bei SuperWave nun ein Trick zum Einsatz, der von Sebastian Hofferberth perfektioniert wurde. Er erlaubt?es, einige tausend Atome in einer optischen Pinzette dazu zu bringen, sich so zu verhalten, wie ein einziges riesiges Atom. Dieses Superatom ist gr??er als der Querschnitt der Nanofaser, sodass die Photonen nicht mehr an ihm vorbeik?nnen. Was sich einfach anh?rt, birgt allerdings eine ganze Reihe von Herausforderungen. Um diese zu meistern, baut das Forscher-Team auf die langj?hrige Expertise von Thomas Pohl, der sich aus theoretischer Sicht mit Superatomen und Wellenleiter-Quantenelektrodynamik befasst und viele Ideen und Konzepte zu den beiden Feldern beigetragen hat.

?Der Synergy Grant für Arno Rauschenbeutel und sein Team ist in der Tat eine gro?artige Nachricht für Berlin“, sagt Prof. Christoph Schneider, Vizepr?sident für Forschung der Humboldt-Universit?t zu Berlin. ?Diese Forschung wird Berlins Position als wichtiger Standort für die Entwicklung und Nutzung von Quantentechnologien st?rken. Das SuperWave-Projekt erg?nzt die Forschung der Berlin Quantum Alliance und der Einstein Research Unit zu Quantenprozessoren und –computern, die beide an der Berlin University Alliance angesiedelt sind, auf sehr fruchtbare und sinnvolle Weise.“ Mit der Berlin Quantum Alliance, die kurz vor ihrem Start steht, unterstützt das Land Berlin Projekte im Bereich der Quantentechnologie und des Quantencomputings über einen Zeitraum von 5 Jahren mit insgesamt 25 Millionen Euro.

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Arno Rauschenbeutel
Institut für Physik,?Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: +49 30 2093 82152
arno.rauschenbeutel@hu-berlin.de

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