Humboldt-Universit?t zu Berlin

Pr¨¹fungsangst

Es gibt die einen, die von sich sagen "Ich bin einfach kein Pr¨¹fungstyp. Die Wochen vorher mach ich mich schon verr¨¹ckt."?Und es gibt die anderen, die sich wundern: "Ich hab so viel gelernt! Ich hab es in der Lerngruppe sogar den anderen noch erkl?rt! Aber in der Pr¨¹fung bin ich total aufgeregt und wei? nichts mehr!"

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Was passiert da eigentlich???

Was ist Pr¨¹fungsangst?

Wie bei allen ?ngsten: ein extrem unangenehmer Zustand der k?rperlichen und geistigen Aufregung:

  • Schon die Lernf?higkeit ist eingeschr?nkt, d.h. Sie sind durch die Angst abgelenkt und das Wissen gelangt eher nicht ins?Langzeitged?chtnis.
  • Und auch die Leistungsf?higkeit ist eingeschr?nkt, d.h. vorhandenes Wissen und F?higkeiten stehen Ihnen beim Lernen nicht voll zur Verf¨¹gung.
  • Damit ist Pr¨¹fungsangst eine Leistungsangst, bei der die vorhandenen F?higkeiten und das Wissen nicht im gewohnten Ausma? gezeigt werden k?nnen.

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Machen Sie den Check:?Die vier Zeitpunkte der Pr¨¹fungsangst

So verschieden?die Menschen sind, so unterschiedlich erleben sie?auch eine Pr¨¹fungsangst:

  • Zeitpunkt 1: F¨¹r manche beginnt es schon, wenn der Termin nur bekannt gegeben wird oder der Startschuss zum Lernen gefallen ist. Also schon viele Wochen vorher. Sie stellen sich dann?vor, wieviel noch zu tun ist und ob das alles ¨¹berhaupt gelingt.
  • Zeitpunkt 2: Die letzten Tage vor der Pr¨¹fung erleben viele wie eine Qual: mit Zweifeln, Schlafst?rungen, ihnen ist ¨¹bel und Panik ¨¹berkommt sie. Jetzt wird immer mehr dar¨¹ber nachgedacht, was man alles noch nicht kann, nicht verstanden hat oder noch gar nicht bearbeitet.
  • Zeitpunkt 3: Tats?chlich gibt es Studierende, die sich wochenlang vorher gut vorbereiten k?nnen und eher zuversichtlich sind. Doch dann in der Pr¨¹fung, wenn es wirklich darauf ankommt, stehen sie neben sich.
  • Zeitpunkt 4: Dieser Moment danach ist vielen gar nicht so bewusst: die Pr¨¹fung ist n?mlich vorbei. Und vielleicht sogar ganz gut gelaufen. Doch dann kommen Zweifel. Und von anderen h?rt man vielleicht, was die geschrieben und geantwortet haben. Nat¨¹rlich alles Dinge, an die man selbst nicht gedacht hat.

Machen Sie den Pr¨¹fungsangst-Check und finden Sie f¨¹r sich heraus: welche?der Zeitpunkte sind bei mir relevant und daher unbedingt gezielt zu bearbeiten? Download beim Buchverlag:?https://www.utb.de/doi/suppl/10.36198/9783838555775

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Was kann ich?selbst gegen Pr¨¹fungsangst tun?

Die richtigen Lerntechniken

Ganz wichtig vorweg: Pr¨¹fungsangst geht nicht weg, wenn Sie besonders viel und auf "Nummer Sicher" lernen. Andererseits sind die richtigen Lern- und Arbeitstechniken eine gute Grundlage, weil Sie damit schon mal ein gutes St¨¹ck?auf der sicheren Seite sind.

  • Informieren Sie sich, wie man sinnvoller Weise lernt. Beispielsweise im Ratgeber "Ohne Pr¨¹fungsangst studieren" finden Sie ein "Best of..." der Lern- und Arbeitstechniken.
  • Haben Sie dabei von Dingen erfahren, die Sie genau so machen? Sehr gut - dann behalten Sie diese bei.
  • Mussten Sie feststellen, dass Sie etwas gar nicht oder?anders machen? Dann ¨¹bernehmen Sie die Tipps St¨¹ck f¨¹r St¨¹ck und ver?ndern nachhaltig Ihr Lernverhalten.

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Positive Gedanken

Dies ist der psychologische Hauptpfeiler in der Bearbeitung von ?ngsten. Es ist seit langem bekannt und erforscht, wie unsere Gef¨¹hle zu einem Gro?teil durch unsere Gedanken ausgel?st werden. Daher m¨¹ssen aus den negativen, also die Angst bewirkenden Gedanken, solche?werden, die stattdessen unterst¨¹tzen. Dies ist ein Lernprozess, den Sie mit folgenden Schritten aktiv angehen und?gestalten:

Einer Ihrer angstausl?senden Gedanken k?nnte sein "Ich lerne zwar, aber in der Pr¨¹fung f?llt mir dann bestimmt alles nicht mehr ein." Es hilft nicht, wenn man nun einfach behauptet "Ach, das passiert schon nicht!" Vielmehr muss ein neuer, unterst¨¹tzender Gedanke dieselben Inhalte ansprechen, dazu Ihre eigenen, positiven Worte und Formulierungen nutzen und zu guter Letzt auch noch realistisch bleiben:

  • Vier Regeln:

1. Gleicher Inhalt wie der negative Gedanke,

2. Ihre eigenen Worte,

3. positiv formuliert,

4. realistisch.

  • So w¨¹rde jetzt der Beispielsatz lauten: "Ich lerne und ¨¹be - in der Pr¨¹fung will ich versuchen, das Gelernte anzuwenden."
  • Legen Sie sich Karteikarten an, jeweils mit dem alten Gedanken und dem neuen, positiven Satz.
  • Wie beim Vokabel-Lernen: schauen Sie sich so oft wie m?glich die neuen S?tze an. Wenn die vier Regeln eingehalten wurden, kann die Psyche sie mit der Zeit als eigenen Gedanken?¨¹bernehmen.
  • Wann immer Sie negativ an die Pr¨¹fung denken: suchen?Sie in den?Karteikarten den passenden Gedanken und widmen Sie sich stattdessen?dem positiven Gedanken.
  • Noch ein Beispiel:

Alt: "Wenn ich sehe, dass die anderen schon schreiben, krieg ich die Krise!"

Neu: "Ich schaue auf meine Aufgaben und Notizen und versuche, die Aufgabe zu bearbeiten."

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K?rperliche Entspannung

Eine Entspannungs¨¹bung spricht die Sprache des Autonomen Nervensystems: sie setzt?direkt am K?rper an und?signalisiert dem Gehirn, dass es den Stress runterfahren kann:

  • Lernen Sie eine einfache Entspannungs¨¹bung (z.B. die "Ein-Ruhe-Atmung"), in dem Sie diese jeden Tag f¨¹r ein paar Minuten machen. Schon nach kurzer Zeit wei? das Gehirn, dass diese Sache grunds?tzlich?etwas Angenehmes bedeutet?und kann immer schneller von?Anspannung, Stress und Angst in einen ruhigeren Zustand wechseln.
  • Benutzen Sie die ?bung auch im Alltag als kurze Pause zwischendurch, um dann erfrischt weiter zu arbeiten. Aber Vorsicht: wenn Sie eine Entspannungs¨¹bung zum besseren Einschlafen machen, dann ist das ab sofort ausschlie?lich eine Einschlaf-?bung. Sie brauchen dann eine andere ?bung gegen die Angst und?als Pause.
  • So funktioniert die "Ein-Ruhe-Atmung": Setzen Sie sich so locker wie m?glich hin, schlie?en die Augen und achten auf Ihre Atmung. Denken Sie im Stillen beim Einatmen das Wort "Ein" und beim Ausatmen das Wort "Ruhe" (oder etwas ?hnliches). Atmen Sie auf diese Weise so viele Z¨¹ge wie Sie wollen. Beenden Sie die ?bung, indem Sie im Stillen bis 10 z?hlen, ?ffnen die Augen, strecken sich und machen da weiter, wo Sie aufgeh?rt hatten.
  • Diese ?bung ist so einfach und unauff?llig: Sie k?nnen Sie w?hrend der Busfahrt, am Arbeitsplatz in der Bibliothek oder direkt beim Warten auf eine Pr¨¹fung machen. Niemand w¨¹rde bemerken k?nnen, dass Sie gerade eine Entspannungs¨¹bung machen.
  • Werden Sie dabei m¨¹de oder bekommen Kopfschmerzen? Nein, nicht durch die ?bung! Sie kommen nur zur Ruhe, sind nicht mehr abgelenkt und BEMERKEN erst jetzt, was schon l?nger da war.

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Welche Profis k?nnen mir helfen???

Die Psychologische Beratung der HU

Sie sind ja schon auf unserer Internet-Seite und haben unser kostenloses Angebot an drei Standorten vielleicht schon gesehen? Sie k?nnen mit uns ein erstes Beratungsgespr?ch vereinbaren, wo wir uns Ihre Situation in Ruhe anschauen und die n?chsten Schritte erarbeiten.

Und Sie k?nnen an einem?unserer Vortr?ge, einer Gruppe?oder einer sonst. Veranstaltung?teilnehmen. Diese sind immer zu speziellen ½ð±´ÆåÅÆ.

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Die Psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstelle des Studierendenwerks

Diese Beratungsstelle ist eine?Alternative zu unserem Angebot: auch dort k?nnen Sie eine Beratung oder eine Gruppe (vor allem ein regelm??iges Angebot gegen Pr¨¹fungsangst) kostenlos?nutzen. Wenn die Wartezeiten bei uns zu lang sind, gibt es dort vielleicht eine fr¨¹here M?glichkeit. Und f¨¹r manche ist es angenehmer, nicht an der Uni selbst diese Angebote zu nutzen. Oder die beiden Standorte sind f¨¹r Sie besser erreichbar?

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Der Hochschulsport der HU

Sport ist ein super Stress-Killer:?ein k?rperlicher Ausgleich f¨¹r die geistige Anspannung.?

Verzichten Sie w?hrend der Lernphase und dann zwischen den Pr¨¹fungen gerade NICHT auf Ihren Sport. Die Zeit, die Sie daf¨¹r aufw?nden, zahlt sich am n?chsten Tag w?hrend des Lernens aus.

Wenn Sie bisher keinen Sport machen oder eine Entspannungsmethode suchen, dann schauen Sie mal in das Angebot unseres Hochschulsports: Viele Sportarten, aber auch?Yoga oder Progressive Muskelentspannung geh?ren regelm??ig dazu.?

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Der Ratgeber "Ohne Pr¨¹fungsangst studieren"

Alle hier gegebenen Tipps finden Sie viel ausf¨¹hrlicher in diesem Ratgeber. Er enth?lt alle Inhalte aus unseren evaluierten Gruppen gegen Pr¨¹fungsangst, aber Sie k?nnen diese hiermit allein bearbeiten. Genau das m¨¹ssen Sie dann nat¨¹rlich auch tun: nur Lesen hilft da nicht viel... Wenn Sie aber die ?bungen und?Anleitungen mitmachen und anwenden, k?nnen Sie St¨¹ck f¨¹r St¨¹ck Ihre Pr¨¹fungsangst abbauen.

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Quelle:?Holger Walther: Ohne Pr¨¹fungsangst studieren, ?2. ¨¹berarb. Aufl., UVK-Verlagsgesellschaft, Konstanz und M¨¹nchen 2015

Bei der ½ð±´ÆåÅÆaufnahme zu Einrichtungen der Studienabteilung werden zum Teil personenbezogene Daten erfasst und bearbeitet. Die Verarbeitung personenbezogener Daten, beispielsweise des Namens, der Anschrift, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer einer betroffenen Person, erfolgt stets im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) und in ?bereinstimmung mit dem f¨¹r die Humboldt-Universit?t geltenden Berliner Datenschutzgesetz (BlnDSG). Weitere ½ð±´ÆåÅÆ dazu, zu Ihren Rechten und M?glichkeiten finden Sie unter /de/hu/impressum/datenschutzerklaerung

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½ð±´ÆåÅÆ

Beratungsb¨¹ro Adlershof: Brook-Taylor-Str. 2, Aufgang C, 1. Etage, Raum 1`302

Beratungsb¨¹ro Mitte: Unter den Linden 6, Erdgeschoss, Raum 1047, Terminvereinbarung f¨¹r Pr?senztermine und ½ð±´ÆåÅÆ Do 13-14 Uhr unter Tel. 030 2093-70298?

Au?erdem erreichen Sie uns unabh?ngig von den o.g. Zeiten ¨¹ber unser ½ð±´ÆåÅÆformular

½ð±´ÆåÅÆ nach der EU-DSGVO

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