Humboldt-Universit?t zu Berlin

Lernstrategien

Hier finden Sie einen zusammenfassenden ?berblick ¨¹ber die hilfreichsten Lern- und Arbeitstechniken, die Ihnen beim Selbststudium behilflich sein k?nnen. Sie k?nnen Ihr bisheriges Arbeitsverhalten ¨¹berpr¨¹fen und bei Bedarf gezielt ver?ndern.

Laden Sie sich zun?chst das Handout unserer Veranstaltung herunter, um die hilfreichen Tipps, die Sie gleich lesen, dort hervorzuheben oder durch eigene Notizen sofort zu erg?nzen.

Planung & Zeiteinteilung

Der Studienplan

Machen Sie sich eine pers?nliche, grobe Vorstellung von der gew¨¹nschten und realistischen Dauer Ihres Studiums. Denn es macht beispielsweise einen Unterschied, ob Sie genug Baf?g bekommen, oder jobben m¨¹ssen. Oder, ob Sie z¨¹gig studieren wollen/m¨¹ssen, oder aber alle Zeit der Welt haben. Ber¨¹cksichtigen Sie daher:

  • Was gibt die Studien- und Pr¨¹fungsordnung Ihre Studiengangs vor?
  • Alleinerziehend? Job oder Baf?g? Leistungssport? Fernbeziehung? U.v.m.

Erst dann, wenn Sie eine ungef?hre Vorstellung von "Ihrem" Studium haben, k?nnen Sie gezielt die Anforderungen f¨¹r ein bevorstehendes Semester ableiten und einen Semesterplan erstellen:

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Der Semesterplan

Auch hier geht es wieder um eine Mischung aus dem, was Sie m¨¹ssen (z.B. Pflichtveranstaltungen, Referate, Pr¨¹fungen...) und dem, was Sie wollen (Zeit f¨¹r Familie, Sport, interessante ½ð±´ÆåÅÆ, politische Arbeit...)

  • Was gibt die Studien- und Pr¨¹fungsordnung konkret f¨¹r dieses Semester her? Pflichtveranstaltungen, Wahlmodule, Pr¨¹fungszeitraum, etc.
  • W?hlen Sie mindestens eine Veranstaltung aus Interesse. F¨¹r die Motivation!
  • Vorsicht: schnell ¨¹bersch?tzt man sich aus ?bereifer oder schlechtem Gewissen. Pr¨¹fen Sie daher schon nach kurzer Zeit: Halte ich das bis zum Semesterende durch oder sollte ich besser etwas streichen?
  • Bei Referaten und Pr¨¹fungen: Wann beginne ich besser mit den Vorbereitungen?

Und daraus leitet sich jetzt endlich der Tages- und Wochenplan ab, der Ihnen verdeutlicht, wann genau diese Aufgaben bearbeitet werden:

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Der Tages- und Wochenplan

Dieser Plan macht die individuellen Lebens- und Studiengewohnheiten am besten deutlich, denn an 7 Tagen der Woche muss alles untergebracht sein. Vielen hilft es, wenn dieser Plan ausgedruckt an der Wand h?ngt. Denn: Konkreter geht es nicht. Und alles auf einen Blick.

  • ALLES EINTRAGEN Tragen Sie nicht nur die offensichtlichen, terminierten "Verpflichtungen" ein (½ð±´ÆåÅÆ, AG-Treffen, Chorprobe, Sportverein, Fahrzeiten), sondern auch die Mahlzeiten, Ihre Job-Zeiten, Kind aus der Kita abholen, etc.
  • BEGRENZTE ENERGIE Gehen Sie von h?chstens 6-8 Stunden Arbeitszeit aus. Denn Sie m¨¹ssen auch noch etwa 6-8 Stunden schlafen. Und Sie brauchen 6-8 Stunden f¨¹r alles, was nicht Arbeiten und Schlafen ausmacht: Familien- oder WG-Leben, Essen, K?rperhygiene, Hobbys, Sport, Faulenzen, etc.
  • PAUSE Arbeit braucht Pausen! Ein F¨¹nftel der Lernzeit ist Pause. Probieren Sie mal den Rhythmus 45 Min. Arbeit + 15. Min. Pause (da sollen Sie sich extra mit allem besch?ftigen, was NICHT Arbeit bedeutet. Pause eben.

Wenn Sie unter Zeitdruck stehen, dann streichen Sie deshalb nicht Ihren Ausgleich in Form von Schlaf, Hobby, Sport. Praktizieren Sie diese Dinge jetzt erst Recht, damit Sie am n?chsten Tag wieder ausgeglichen und fit an die Arbeit gehen k?nnen.

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Mehr davon? Schauen Sie sich unsere gesonderte FAQ zum Thema "Zeitmanagement" an.

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Motivation

Wie funktioniert Motivation?

Wir haben von Natur aus ein paar Dinge mitbekommen, die uns antreiben, Wissen aufzunehmen. Dazu geh?ren etwa Neugier, Angst vor Gefahr oder ein gewisses Geltungsbed¨¹rfnis. Aber auch die gelernte Vermeidung von Strafe oder einem Misserfolg oder die positive Wirkung von Belohnung und Erfolg bewirken, dass wir uns aktivieren.

  • Was aber, wenn die Arbeit (z.B. ein schwieriger, langer Text) vor uns liegt und wir uns einfach nicht aufraffen k?nnen?
  • Nutzen Sie gezielt den einfachen, aber wirkungsreichen Motivationsmechanismus (den Sie ¨¹brigens auch in den Dingen wiederfinden, die Sie von sich aus tun).

Dies ist der grundlegende Motivationsmechanismus:

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So sorgen Sie f¨¹r mehr Motivation

Aus drei Schritten besteht der Motivationsmechanusmus, den Sie etwa in allen Dingen wiederfinden, die wir gern und ohne lange zu z?gern machen:

  • FESTLEGEN DES ZIELS Werden Sie ganz konkret: In der n?chsten Stunde will ich versuchen, 10-15 Seiten des schwierigen Textes zu lesen (statt: "Ich mach was f¨¹r die Uni.").
  • ERREICHEN DES ERGEBNISSES Bleiben Sie wirklich eine Stunde dabei und stellen Sie am Ende fest, dass Sie z.B. 10 Seiten geschafft haben. Na, bitte! (statt: "Es sind aber keine 15 geworden...").
  • BELOHNUNG Geben Sie sich jetzt eine Belohnung und gehen Sie in die Cafeteria, um sich mit einer Pause einen Kaffee zu g?nnen (statt: "Geht doch - gleich noch mal 10 Seiten!")

Besonders effektiv ist es, wenn Sie die Belohnung VORHER festlegen, damit Sie sich quasi darauf freuen k?nnen oder ein "Licht am Ende des Tunnels" sehen. Eine Belohnung sollte immer angemessen zum Ziel sein, also: eine Zigarette nach einer Stunde Arbeit oder zwei Wochen Urlaub nach allen Pr¨¹fungen am Ende des Semesters.

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Die drei Motivations-Regeln
  • ERFOLG VERST?RKT ERFOLG Etwas verstanden oder gel?st zu haben, abhaken zu k?nnen oder belohnt zu werden, motiviert zu weiteren Taten - beim n?chsten Mal.
  • MEHR FRUSTRATIONSTOLERANZ Je h?ufiger und gr??er die Erfolgserlebnisse, desto leichter stecken Sie einen Misserfolg weg.
  • GROSSE AUFGABEN AUFTEILEN Teilen Sie ein l?ngere Aufgabe (Buch mit 350 Seiten lesen) in mehrere k¨¹rzere Aufgaben auf (50 Seiten pro Tag). Sie haben dadurch jeden Tag einen Teilerfolg und registrieren, dass Sie St¨¹ck f¨¹r St¨¹ck dem Ende des Aufgabe n?her kommen (statt: "Puh, erst 50 Seiten! Den gro?en Berg hab ich immer noch vor mir.").

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Mehr davon? Schauen Sie sich unsere gesonderte FAQ zum Thema "Motivation" an.

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Ged?chtnis und Lernen

Die drei Ged?chtnisformen

Um gelerntes Wissen wirklich abrufbar zu haben, muss dem Gehirn klar gemacht werden, welche der vielen ½ð±´ÆåÅÆ um uns herum im Langzeitged?chtnis gespeichert werden sollen. Das ist ein aktiver, von Ihnen gestalteter Prozess - Lernen eben.

  • Das Ultrakurzzeitged?chtnis Das ist die Momentaufnahme, wo ich etwas bewusster wahrnehme, z.B. in dem ich dort kurz hingucke. Beispiel: Sie schauen auf eine Uhr, sehen, dass die Zeit unbedeutend ist und machen da weiter, wo sie ultrakurz unterbrochen hatten. W¨¹rde man Sie jetzt fragen, wie sp?t es denn sei, dann w¨¹ssten Sie es nicht und m¨¹ssten noch mal hingucken. Die Information hatte ja f¨¹r Sie keine Bedeutung.
  • Das Kurzzeitged?chtnis Das ist quasi wie der Arbeitsspeicher des Computers, es dauert wenige Minuten. Die Formulierung "Ich schau mir das heute Abend an, dann hab ich es morgen in der Pr¨¹fung im Kurzzeitged?chtnis" ist daher falsch. Beispiel: Sie schauen auf eine Uhr, sehen die Uhrzeit und denken "Ah, Halb Elf - nur noch eine Viertelstunde, dann ist Schluss!" Wenn Sie jetzt gefragt werden, wie sp?t es denn sei, k?nnen Sie es noch benennen oder herleiten "Ich hatte doch gedacht, nur noch eine Viertelstunde, also Halb Elf!" Es ist noch pr?sent, weil Sie sich damit besch?ftigt haben. Es ist damit aber nciht f¨¹r immer gespeichert, denn so wichtig ist ja nun wirklich nicht, sich morgen noch daran zu erinnern, dass Sie zu Ihrem Sitznachbarn "Halb Elf" gesagt haben.
  • Das Langzeitged?chtnis Alles, was hier einmal angekommen ist, steht uns prinzipiell dauerhaft zu Verf¨¹gung - der Weg dorthin ist jedoch langwierig: Nur durch mehrmaliges Wiederholen werden die Prozesse ausgel?st, die eine dauerhafte Speicherung bewirken. Das sollte eher aktiv geschehen - dabei helfen die folgenden Lernhilfen.

Schauen Sie sich jetzt die konkreten Lernhilfen an, die u.a. dabei behilflich sind, dass ½ð±´ÆåÅÆ dauerhaft gespeichert bleiben und damit unser Wissen ausmachen:

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Lernhilfen - so wird Wissen abrufbar

Menschen sind unterschiedlich schnell gestresst. Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten:

  • Mehrkanaliges Lernen Gemeint sind hier die Sinneskan?le: Benutzen Sie beim Lernen m?glichst viele Sinne, da das Gehirn dann dieselbe Information an mehreren Stellen "ablegen" kann und Sie sp?ter mehr M?glichkeiten des Zugriffs haben. Gelesenes w¨¹rde zun?chst im visuellen Ged?chtnis abgespeichert. Lesen Sie aber auch laut, gibt es zus?tzlich eine akustische Repr?sentation. F¨¹hlen, Riechen und Schmecken geht nicht so leicht, k?me aber etwa bei Sport (F¨¹hlen) oder Chemie (Riechen) sogar automatisch dazu.
  • Subjektive Bedeutsamkeit Warum wollen Sie etwas unbedingt erinnern? Und warum gerade die Information, die auf dem Zettel steht? Vielleicht weil Sie einen pers?nlichen Grund haben! Bekommen Sie etwa den Hinweis "Das kommt auf jeden Fall in der Pr¨¹fung dran!", dann haben Sie einen solchen Grund. Oder Sie denken "Ah, das m?chte ich in meinem Vortrag unbedingt erw?hnen!", dann entsteht f¨¹r Sie eine subjektive Bedeutsamkeit.
  • Die Netzbautechnik Wenn wir etwas bereits gut k?nnen, dann kennen wir diesen Effekt: In einer Sprache beispielsweise, die ich schon gut spreche, lerne ich ein neues Wort. Dieses beh?lt das Gehirn deutlich schneller als zu Beginn des Sprachenlernens. Denn inzwischen gibt es ein engmaschiges Info-Netz, in dem die neue Information leichter "h?ngenbleibt". Auf diesen Effekt m¨¹ssen Sie aber auch warten, denn ein gewisser Grundstock an ½ð±´ÆåÅÆ muss ja erst vorhanden (gelernt) sein.
  • Verteiltes Lernen Das Gehirn langweilt sich relativ schnell. Sie halten es wachsam, in dem Sie die Inhalte, mit denen Sie sich besch?ftigen, h?ufig wechseln. Oder die T?tigkeit wechseln. W¨¹rden Sie sich beispielsweise auf zwei F?cher vorbereiten m¨¹ssen, dann kommt das eine vormittags und das andere nachmittags dran. Wenn Sie den ganzen Tag f¨¹r ein Fach zur Verf¨¹gung haben, dann wechseln Sie die T?tigkeiten - Beispiel Sprache: eine Stunde lesen, in einer andere Stunde Karteikarten mit neuen Vokabeln anlegen, in einer anderen Stunde mit den Karteikarten ausw?ndig lernen.
  • Wiederholungslernen Wie oft und in welchen Abst?nden muss man sich einer neuen Information widmen, damit Sie im Langzeitged?chtnis zur Vef¨¹gung steht? Damit hat sich Hermann Ebbinghaus schon Ende des 19. Jahrhunderts besch?ftigt. Er fand heraus: Die Abst?nde zwischen den Lernvorg?ngen m¨¹ssen immer gr??er werden. Und mindestens 5 Lerndurchg?nge sind notwendig. Beispiel: Im Sport-Training bekommen Sie einen neuen Bewegungsablauf gezeigt. Den k?nnten Sie nun w?hrend dieses Trainings 100 Mal nachmachen. Das w?re f¨¹r das Gehirn EIN Durchgang! Besser: Sie wiederholen die Bewegung am selben Tag. Dann erinnern Sie sich einen Tag danach daran und f¨¹hren die Bewegung durch (vielleicht gelingt Ihnen das nur 100 %ig mit Aufzeichnungen vom Vortag. Nun werden die Abst?nde immer gr??er. Insgesamt sieht das so aus:

?? -> Wiederholung am selben Tag

?? -> Wiederholung einen Tag danach

?? -> Wiederholung nach einer Woche

?? -> Wiederholung nach vier Wochen

?? -> Wiederholung nach einem halben bis ganzem Jahr.

Sie sehen: etwas, was Sie zu Beginn des Semesters h?ren und ¨¹ben, kann diese Zeiten bis kurz vor den Pr¨¹fungen sicher durchlaufen, denn die letzte Wiederholung w?re unmittelbar in der Pr¨¹fungsvorbereitung.

Mit der Lernkartei (real als Karteikasten oder virtuell als App) k?nnen Sie das Wiederholungslernen perfektionieren.

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Die Lernkartei

Ideal f¨¹r: Vokabeln, Formeln, Definitionen, Gesetze u.?. Die urspr¨¹ngliche Variante ist ein l?nglicher Karteikasten mit 5 F?chern (Sebastian Leitner, 1973). Neue Karteikarten befinden sich im ersten Fach. Die zu lernende Information wandert in das n?chste Fach, wenn sie auswendig gewusst wurde. Wenn nicht, muss sie dort verweilen. Das sind die Vorteile der Lernkartei:

  • Hat eine Information alle 5 F?cher durchlaufen, ist sie garantiert im Langzeitged?chtnis.
  • Eine leicht zu merkende Information wandert schnell durch und erh?lt nur so viel Aufmerksamkeit, wie n?tig.
  • Eine schwer zu merkende Information braucht viele Sonderrunden und erh?lt damit die notwendige Aufmerksamkeit, bis sie endlich sitzt.
  • Sie sehen unmittelbar Ihren Lernerfolg: Je mehr Karten ganz hinten ankommen, umso mehr wissen Sie wirklich. Das best?tigt und motiviert!

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Lesen & Mitschreiben

Passen Sie die Lesetechnik Ihrem jeweiligen Text an

Die Lesetechnik sollte sich nach Textbekanntheit und Textschwierigkeit richten:

  • Ein schnelles diagonale Lesen (quer Lesen) kann lediglich einen ersten ?berblick ¨¹ber den neuen Text ergeben - wirklich gelesen hat man da h?chstens eine Zusammenfassung, das Inhaltsverzeichnis und ?berschriften, und hier und da eine Info aufgeschnappt. Zum oberfl?chlichen Mitreden gen¨¹gt das vielleicht. Diagonales Lesen nutzt man auch f¨¹r einen gelesenen Text, um sich den Inhalt in Erinnerung zu rufen.
  • Ein eilendes Lesen bleibt an interessierenden Stellen h?ngen, so dass einzelne Abs?tze gr¨¹ndlicher bearbeitet werden. Auch hier ist aber der Text in seiner Gesamtheit nicht erfasst.
  • Ein verweilendes Lesen ist das wirklich gr¨¹ndliche Lesen und Durcharbeiten des Textes. Nat¨¹rlich braucht diese Lesetechnik am meisten Zeit, sie ist aber auch diejenige, die garantieren kann, alle Inhalte erfasst und gepr¨¹ft zu haben.

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Die vier Lese-Regeln
  • Je mehr zu einem Thema gelesen wurde, umso gr??er ist der Wortschatz - jeder weitere neue Text kann durch ein schnelleres Verst?ndnis z¨¹giger bearbeitet werden.
  • W?hlen Sie die Texte aus (und lesen Sie nicht wild drauf los). Fragen Sie sich: Was ist wirklich relevant? Was interessiert mich? So lesen Sie bei Fachb¨¹chern m?glicherweise nur einzelne Kapitel.
  • Bereiten Sie sich auf den Text vor: Gewinnen Sie mit dem Inhaltsverzeichnis und der Zusammenfassung einen ?berblick, Formulieren Sie dann Fragen an den Text. Nun erst entdecken Sie den Text beim Lesen.
  • Lesen Sie ein Fachbuch / einen Fachtext nicht wie einen Roman. Sondern: Lesen Sie kapitelweise, machen sich Lesenotizen oder Zusammenfassungen. Unterscheiden Sie zwischen Fakten und Meinungen / Hypothesen. Pr¨¹fen Sie, ob Sie das Gelesene wirklich verstanden haben.

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So gelingt das Mitschreiben in der Veranstaltung

Sie k?nnen sich darauf verlassen: Zum notwendigen "Multitasking", hier bestehend aus Zuh?ren, Zugucken, Mitdenken und Mitschreiben, ist unser Gehirn grunds?tzlich in der Lage. Es muss ihm aber durch Gewohnheit (tats?chlich: durch ?bung) und ein Sich-Anstrengen und Konzentrieren (Ich will das jetzt tun!) signalisiert werden, dass es mehrspurig arbeiten soll.

  • Wenn in einer Vorlesung beispielsweise nicht nur die Folien vorliegen, sondern immer ein aufgeklapptes Laptop oder Papier und Stift bereit liegen, wei? das Gehirn, dass es nicht nur aufmerksam zuh?ren, sondern das bereitgestellte "Werkzeug" auch noch benutzen soll.
  • Im Idealfall haben Sie zu Beginn der Veranstaltung bereits ein Handout, die w?hrend des Vortrags erl?uterten Folien, oder das gesamte Vorlesungsskript schon vorliegen. Nun m¨¹ssen Sie nicht erst ?berschriften oder wichtige Fakten mitschreiben, sondern Sie k?nnen diese mit eigenen Notizen erg?nzen.

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Die vier Mitschreib-Regeln
  • Schriftliche Notizen werden eine Woche sp?ter 7x besser erinnert - da lohnt sich doch der ganze Aufwand (siehe dazu auch "Ged?chtnis & Lernen").
  • Sie schreiben keine grammatisch vollst?ndigen S?tze - Sie k?nnen sp?ter immer noch erg?nzen, um etwa Stichworte verst?ndlich oder lesbar zu machen.
  • Nutzen Sie vorgegebene Bilder, Schemata, Tabellen und Flussdiagramme und erg?nzen Sie um eigene Bemerkungen. Umgekehrt: Geben Sie komplexen Inhalten eine Struktur, in dem Sie selbst eine Zeichnung anfertigen oder bei beispielsweise drei vorgestellten Theorien diese ganz klar durch "1., 2. und 3." gliedern oder mit einer Grafik gegen¨¹ber stellen.
  • Je h?ufiger mitgeschrieben wird, umso besser gelingt die Balance zwischen "zu viel" und "zu wenig" - man bekommt mit der zeit ein Gef¨¹hl f¨¹r die notwendige Menge, die sp?ter noch verstanden werden kann.

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Der Arbeitsplatz?

Welcher Ort ist zum Arbeiten am besten?

Probieren Sie es aus: K?nnen Sie sich zuhause gut abgrenzen und relativ st?rungsfrei und ruhig arbeiten? Oder hilft es Ihnen, an einen gesonderten Arbeitsplatz zu fahren, wo mehr Arbeitsatmosph?re herrscht, wie etwa in der Bibliothek?

  • In jedem Fall: Trennen Sie ganz klar zwischen Arbeit und Pause/Entspannung/Freizeit - r?umlich und zeitlich. Test: Wenn man Sie von Au?en beobachtet, kann man dann eindeutig bestimmen, was Sie gerade tun?
  • Schaffen Sie sich einen guten Arbeitsplatz: Der Tisch soll gro? genug f¨¹r Ihre Bed¨¹rfnisse sein, ein von der H?he passender Stuhl und alle wichtigen Materialien sind griffbereit.
  • Ablenkungen geh?ren nicht auf den Schreibtisch. Nur das Arbeitsmaterial sollte in Ihrer N?he sein. Wenn ein Tisch multifunktional genutzt wird, wird alles andere zur Seite geschoben (oder besser: wegger?umt)
  • Konditionieren Sie sich: Durch Arbeiten am selben Ort wird es zunehmend leichter, dort in einen Arbeitsmodus zu kommen.
  • In den Pausen oder am Ende des Arbeitens verlassen Sie den Platz oder Raum und besch?ftigen sich mit etwas ganz anderem. Daf¨¹r mein Tipp: Das Smartphone ist ausgestellt und Sie schlie?en es sogar in der Bib mit ein - in der Pause d¨¹rfen Sie dann alles lesen und beantworten. Eine sch?ne Pause, in der Sie garantiert nicht mehr arbeiten!

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Welche Arbeitsmaterialien brauche ich?

Jede*r entwickelt im Laufe der Zeit eigene Gewohnheiten, beispielsweise zun?chst Notizen im Text oder auf Papier festzuhalten, um diese sp?ter in einer Datei auf dem PC vollst?ndiger zu ¨¹bertragen. Oder eben gleich ins Laptop/PC zu tippen.

  • Finden Sie heraus, ob Sie schon eigene Gewohnheiten entwickelt haben.
  • Haben Sie das f¨¹r Ihre pers?nliche Arbeitsweise notwendige Material immer dabei. Beispiel: Wenn Sie beim Lesen eines Textes auf Papier mit verschiedenen Farben markieren, denen Sie jeweils eine eigene Bedeutung geben, dann brauchen Sie bei jedem Lesen Ihre Stifte, um Ihr "System" anwenden zu k?nnen. Sie ben?tigen zus?tzliche (und verschwenden dabei) Energie, wenn Sie die bunten Marker vergessen haben und nun nur mit Kugelschreiber arbeiten k?nnen. Sie m¨¹ssen sich jetzt n?mlich spontan ein neues System ausdenken, statt das vertraute einfach nur zu benutzen.
  • In Ihrer WG gibt es sicher gen¨¹gend Locher. Wollen Sie ein paar Seiten abheften, gehen Sie doch einfach eine T¨¹r weiter und fragen nach dem Locher. Pech! Schon werden Sie in eine Diskussion um Putzen, Abwaschen oder Ausgehen verwickelt. Das kann dauern! Dabei wollten Sie nur den Text lochen, was h?chstens 5 Sekunden dauert. Wenn Sie Stifte, Locher, Hefter, Taschenrechner o.?. regelm??iger benutzen, dann schaffen Sie sich eigenes Material an, damit Sie Ihre Arbeit nicht unn?tig unterbechen und sich ablenken m¨¹ssen.
  • Arbeitsmaterialien geh?ren in die unmittelbare N?he des Arbeitsplatzes, idealeweise ist das ein Schreibtisch. Wenn ein Tisch f¨¹r mehrere Dinge genutzt wird, Sie jetzt aber arbeiten wollen, dann schaffen Sie - wie ein Handwerker - das m?glicherweise gebrauchte "Werkzeug" herbei.

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Das Licht

Helles Licht macht alles Arbeiten leichter und l?sst die Augen nicht so schnell erm¨¹den.

  • Ein Schreibtisch sollte in der N?he eines Fensters stehen, um das Tageslicht zu nutzen.
  • Ist k¨¹nstliches Licht n?tig, haben Sie immer zwei Lichtquellen: ein diffuses Raumlicht, das den Raum vielleicht nur so erhellt, dass man sich darin bewegen kann, z.B. eine Deckenlampe. Und ein Arbeitslicht auf dem Schreibtisch, die klassische Schreibtischlampe. Oder beim Lesen im Sessel neben sich ein helles Leselicht.

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L?rm und Musik

Warum wird Beides hier in einem Atemzug genannt? Weil zun?chst beides Ger?usche sind, die das Arbeiten st?ren k?nnten. Und dies geschieht immer dann, wenn die Ger?usche unsere Aufmerksamkeit binden - und uns damit von dem, was wir eben noch taten, ablenken. Ablenkungen sollten beim Arbeiten jedoch so gut wie m?glich vermieden werden. Deshalb ziehen viele den ruhigeren Arbeitsplatz in der Bibliothek vor, weil zuhause in der WG oder mit Familie immer etwas los ist. Aber:

  • Einmalige, pl?tzliche neue Ger?usche lenken uns ab: ein Knall auf der Stra?e l?sst uns sicher sofort am Fenster nachschauen, was geschehen ist. Oder im Radioprogramm mit Musik kommt ein gesprochener Beitrag, z.B. das Wetter am Abend: da h?ren wir besser mal hin, weil wir noch in den Park wollen.
  • Ger?usche mit Bedeutung lenken ebenso schnell ab: das "Bing" vom Smartphone sagt uns ja, dass da eine neue Nachricht ist. Das macht doch neugierig, oder? Wird in der K¨¹che der Tisch gedeckt? Schon sind wir gedanklich mehr bei der bevorstehenden Pause als beim Arbeiten.
  • Bekannte Musik: ein vertrauter Ger?uschpegel von bekannter, emotional positiv besetzter Musik st?rt die Konzentration nicht.
  • Unbekannte Musik: hilft nur bei uninteressanter Routine. Aufr?umen, Putzen, Abheften von Unterlagen in die Aktenordner, B¨¹cher im Regal sortieren - all das geht flotter mit einem Radiosender oder neuer Musik.
  • Wenn Sie sonst bestimmte Ger?usche gewohnt sind, dann kann dagegen sogar eine Stille irritieren. Manchen ist es daher in der Bibliothek "zu ruhig" und sie k?nnen dort nicht gut arbeiten.

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Quellen: Holger Walther: Ohne Pr¨¹fungsangst studieren.? 2. ¨¹berarb. Aufl., UVK-Verlagsgesellschaft, Konstanz und M¨¹nchen 2015

J¨¹rgen H¨¹holdt: Wunderland des Lernens: Lernbiologie, Lernmethodik, Lerntechnik. Verlag f¨¹r Didaktik, Bochum 1993

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½ð±´ÆåÅÆ

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