Humboldt-Universit?t zu Berlin

Laudatio: Prof. Dr. Roland Berbig

Das Pr?sidium der Humboldt-Universit?t zeichnet Herrn Prof. Dr. Roland Berbig aus dem Institut für deutsche Literatur der Philosophische Fakult?t II mit dem in diesem Jahr erstmalig vergebenen Humboldt-Preis für gute Lehre aus. Mit dieser Entscheidung würdigt die Jury Prof. Berbigs herausragende Leistungen im Bereich der akademischen Lehre, vor allem in der Verbindung dieser Lehre mit aktuellen Forschungsfragen und der beruflichen Praxis. In seiner seit Jahren ununterbrochenen T?tigkeit am Institut für deutsche Literatur vermittelt Prof. Berbig sowohl methodische als auch theoretische Grundlagen stets mit wachem Blick für aktuelle literarische und literaturwissenschaftliche Entwicklungen.

Immer wieder bringt Prof. Berbig bei der Erarbeitung und Pr?sentation von Seminarergebnissen innovative Lehr- und Lernformen ein und f?rdert dadurch die eigenst?ndige wissenschaftliche Arbeit seiner Studierenden schon w?hrend der akademischen Ausbildung. Prof. Berbig st?rkt darüber hinaus durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Universit?ten, Archiven, Bibliotheken und wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland die Stellung der Humboldt-Universit?t innerhalb der deutschen Forschungslandschaft.

Als ein Beispiel unter vielen sei hier das mit einer ?ffentlichen Tagung abgeschlossene Projektseminar ?Das Jahr 1959“ angeführt. Wie so oft stand dabei neben der Lektüre und Diskussion der einschl?gigen Forschungsliteratur vor allem die eigenst?ndige Erarbeitung neuer Erkenntnisse durch die Studierenden im Vordergrund. Mehrere Exkursionen in die wichtigsten Literaturarchive Deutschlands, die Prof. Berbig für seine studentische Projektgruppe organisierte und begleitete, brachten bislang unerforschte Aspekte des literarischen und kulturpolitischen Lebens Ende der 1950er Jahre zu Tage. Die viel beachtete Publikation der Ergebnisse des Projekts in den Berliner Heften enth?lt zahlreiche studentische Beitr?ge.

Des Weiteren hat Prof. Berbig den umfangreichen Briefwechsel Ernst Jüngers und der Journalistin Margret Boveri gemeinsam mit den HU-Studenten Walter Kühn und Tobias Bock bearbeitet und – was keineswegs selbstverst?ndlich ist – auch gemeinsam mit den Studenten herausgegeben. Ein in Kürze erscheinender Sammelband zum Werk Ilse Aichingers beruht auf Ergebnissen eines von Prof. Berbig betreuten Projekttutoriums und versammelt einmal mehr Forschungsbeitr?ge von Studierenden. Nicht nur im Druck, auch im Internet werden Ergebnisse aus Seminaren Prof. Berbigs ver?ffentlicht und erfüllen dabei h?chste wissenschaftliche Standards: Das seit nunmehr drei Jahren unter Beteiligung vieler Studierender laufende, webbasierte Editionsprojekt ?Nachlass Franz Brümmer“ zeigt eindrucksvoll, mit welch innovativen Mitteln es Prof. Berbig gelingt, den Studierenden berufsrelevante Kompetenzen zu vermitteln und neue T?tigkeitsfelder zu erschlie?en.

Dies zeigt auch die Tatsache, dass die Studentin Maria Weisse, einer Anregung Prof. Berbigs folgend und unter seiner wissenschaftlichen Leitung, gegenw?rtig in einem Projekttutorium Einblick in den au?erordentlich umfangreichen Nachlass Walter Kempowskis in der Akademie der Künste gewinnt und diesen mit der Projektgruppe erschlie?en kann.

Bei allen herausragenden Leistungen im Bereich der universit?ren Lehre ist nicht zuletzt Prof. Berbigs vorbildliche Betreuung von Seminar- und Abschlussarbeiten und sein unermüdliches Engagement für zahlreiche angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unbedingt hervorzuheben. Die aufmerksame Betreuung und Beratung einer Vielzahl von Studierenden durch Prof. Berbig ist in einer gro?en Einrichtung wie dem Institut für deutsche Literatur von besonderer Wichtigkeit für den Erfolg der universit?ren Lehre.

Prof. Berbigs Engagement als Lehrender und Forschender tr?gt in jeglicher Hinsicht Vorbildcharakter. Wir freuen uns daher, seine herausragenden Leistungen mit dem diesj?hrigen Humboldt-Preis für gute Lehre auszeichnen zu k?nnen.