Humboldt-Universit?t zu Berlin

?Ich war mehr Tennis spielen als in der Uni.“

Ernst Rosenberg (1914-2008) studierte Jura in Berlin und wehrte sich gegen nationalsozialistische ?bergriffe. Nachdem er als ?Marxist“ aus der Universit?t ausgeschlossen worde war, wanderte er nach Pal?stina aus, kehrte jedoch in den 1950er Jahren nach Deutschland zurück.

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Ernst Rosenberg
  • 1914 in Berlin geboren
  • 1932 Jurastudium an der Berliner Universit?t
  • 1933 Relegation aus politischen Gründen
  • 1933 Emigration nach Pal?stina
  • bis 1948 T?tigkeit bei der britischen Mandatspolizei
  • 1948-1953 israelischer Polizist
  • 1953 Rückkehr nach Deutschland
  • 1953 bis 1971 T?tigkeit bei der Kriminalpolizei
  • 2008 gestorben in Nordrhein-Westfalen

Selbstverteidigung an der Uni

Ernst Rosenberg nahm 1932 sein Jurastudium an der Berliner Universit?t auf und engagierte sich in verschiedenen Organisationen wie der jüdischen Studentenverbindung ?Sprevia“ und dem sozialdemokratischen Kampfbund ?Reichsbanner“. H?ufig erlebte er, wie nationalsozialistische Studenten Kommilitonen und Kommilitoninnen in der Eingangshalle angriffen und vertrieben. Auf Initiative des führenden Reichsbannermitglieds Theodor Haubach übten Studierende mit einem Polizisten konkrete Techniken, um sich besser gegen diese Angriffe zur Wehr setzen zu k?nnen. Ernst Rosenberg wurde vom jüdischen Kartell-Convent als Delegierter zu diesem Training geschickt. Ernst Rosenberg erinnert sich, dass die Angriffe der nationalsozialistischen Studenten infolgedessen nachlie?en, weil die organisierte Abwehr sie eingeschüchtert hatte.

Studium und Relegation

Ernst Rosenberg studierte in Berlin Jura, interessierte sich aber besonders für die 金贝棋牌 des Zeitungswissenschaftlers Emil Dovifat. Doch stellte sich ihm und seinen Freunden angesichts wachsender antisemitischer Tendenzen an der Universit?t die Frage, ob es sinnvoll sei, das Studium fortzusetzen. Die Antwort kam indessen von anderer Seite. Wegen seiner politischen Aktivit?ten wurde Ernst Rosenberg von der Universit?t vorgeladen, durch SA-Studenten verh?rt und als ?Marxist“ von der Universit?tsleitung relegiert.

Auswanderung und Rückkehr

Auf Dr?ngen seines Vaters verlie? Ernst Rosenberg schnellstm?glich das Land und emigrierte nach Pal?stina. In Tel Aviv wandelte er sich zum überzeugten Zionisten, er schrieb seinen Eltern sogar englische Briefe, um die deutsche Sprache zu vermeiden. Eine Wiederaufnahme des Studiums scheiterte und für einige Jahre trat er in den Dienst der britischen Mandatspolizei. Nach der israelischen Staatsgründung im Mai 1948 wurde er von der israelischen Polizei übernommen, lie? sich jedoch von seiner Mutter überzeugen, nach Deutschland zurückzukehren. 1953 siedelte er nach Nordrhein-Westfalen über und arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei der Kriminalpolizei in Düsseldorf. Allerdings ernüchterten ihn die Einblicke in Personalakten etlicher Kollegen, die im Zweiten Weltkrieg an Verbrechen beteiligt gewesen waren.

Ernst Rosenberg starb 2008 bei Düsseldorf.

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