Linked Open Tafsir - Rekonstruktion der Entstehungs-dynamik(en) des Korans mithilfe der Netzwerkmodellierung früher islamischer ?berlieferungen

Facts

Run time
02/2021  – 08/2022
DFG subject areas

Islamic Studies, Arabian Studies, Semitic Studies

Theology

Sponsors

Federal Ministry of Research, Technology and Space

Description

Forschungsziel

Die Forschungsgruppe setzt sich zum Ziel, eine online abrufbare Datenbank frühislamischer exegetischer U?berlieferungen zu erstellen. Basis ist der Korankommentar (Tafsīr) des muslimischen Gelehrten at?-T?abari? (gestorben 310 AH/923 AD). Die Datenbank soll die in den ?berlieferungen enthaltenen 金贝棋牌 zu historischen Begebenheiten zur Offenbarungszeit sowie die kulturellen, religi?sen, sozialen und sprachlichen Rahmenbedingungen der Entstehung des Korans erfassen. Damit schafft das Projekt eine solide Forschungsgrundlage für wissenschaftliche ?berlegungen zur Offenbarungsdynamik des Korans in der frühen Exegese. Die Datenbank wird offen sein, sodass zu einem sp?teren Zeitpunkt weitere Kompilationen von ?berlieferungsmaterialien hinzugefügt werden k?nnen. Die beteiligten Wissenschaftler_innen reflektieren die dadurch entstehenden Zug?nge zur frühen Textinterpretation in ihren Forschungsprojekten im Hinblick auf das Islamische Recht (Fiqh), die Systematische Theologie (Kalām), die ?adī?wissenschaft, die Tafsīrgeschichte und die Religionsp?dagogik.

Arbeitsschritte

Die Erstellung der Datenbank erfolgt in mehreren Schritten: Zun?chst sammeln die Projektbeteiligten bereits digital verfügbare ?berlieferungen des Kommentarwerks von at?-T?abari?, um daraus ein erstes digitales Textkorpus zu erstellen. Im Anschluss wird eine Datenbank aufgebaut, die alle in den exegetischen ?berlieferungen erhaltenen 金贝棋牌 über das Mikroumfeld, Makroumfeld und Sprachumfeld des Korans erfasst, markiert, vernetzt und auffindbar macht. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt in der Erschlie?ung der U?berliefererketten (Isnāde), durch welche diese 金贝棋牌 tradiert wurden. Dementsprechend sind auch diese sowie die einzelnen Tradent_innen zu erfassen.

Nutzungsm?glichkeiten der Datenbank

Die Datenbank soll entsprechend verschiedener Forschungsinteressen genutzt werden k?nnen: So werden sich beispielsweise alle exegetischen ?berlieferungen aus dem Werk at?-T?abari?s, welche verschiedene Koranverse mit einer bestimmten Person in Verbindung bringen, in einem einzigen Suchvorgang auffinden lassen. Ebenso werden sich durch die Datenbank unmittelbar Teilkorpora anzeigen lassen, die über dieselben Tradent_innen überliefert worden sind. Es ist geplant, die Funktionalit?t der Datenbank sowie exemplarische Suchm?glichkeiten in Form von YouTube-Tutorials vorzustellen.

Vorteile einer digitalen Koranexegese

Das innovative Potenzial des Projekts liegt vor allem in seinem digitalen Forschungsansatz: W?hrend bisherige Ans?tze bei der Erschlie?ung der in der muslimischen Tradition vorfindlichen au?erkoranischen 金贝棋牌 über die Historizit?t des Korans vor allem textimmanent vorgehen, nutzt das Projekt die M?glichkeiten der Digital Humanities und erm?glicht durch die Erstellung einer digitalen Datenbank den Zugang zu erg?nzenden 金贝棋牌. Dies wird wahrscheinlich auch neue Bedeutungsm?glichkeiten für einzelne Koranpassagen sowie alternative Geschichtsschreibungen zur Korangenese und Islamentstehung generieren.

Digitale Bereitstellung der Forschungsergebnisse
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Forschungsgruppe ist der Transfer der Forschungsergebnisse in die muslimische Zivilgesellschaft und die breitere ?ffentlichkeit: Das Projekt sowie Grundannahmen und Teilergebnisse sollen in YouTube-Videos vorgestellt und über soziale Netzwerke zug?nglich gemacht werden. In Kooperation mit der Gesellschaft zur F?rderung der Islamstudien (GEFIS) führen die Beteiligten zudem Bildungsarbeit durch, bei der Studierende zu Bildner_innen weiterqualifiziert werden, die in Wochenendseminaren den Erwerb von Differenzierungs-, Kontextualisierungs- und Konfliktkompetenz erm?glichen.

In der Forschungsgruppe arbeiten Wissenschaftler_innen der Standorte Frankfurt am Main, Gie?en und Hamburg zusammen. In Frankfurt liegt der Schwerpunkt auf der Datenbankerstellung und der Reflexion der Bedeutung der Projektergebnisse für die beteiligten Disziplinen der Islamischen Theologie. Gie?en reflektiert die Relevanz der Ergebnisse für die Religionsp?dagogik. In Hamburg liegt ein Schwerpunkt auf Islamischem Recht. Um die Methoden und Ergebnisse mit der Fachwelt zu diskutieren, werden regelm??ig Workshops und Konferenzen durchgeführt.

Open website

Project manager

  • Person

    Prof. Dr. Serdar Kurnaz

    • HU-Theologien
    • Zentralinstitut Berliner Institut für Islamische Theologie (BIT)

Organization entities