Minderheitensprachen in Südosteuropa: Die slavischen Minderheiten in Nordgriechenland (?g?is-Makedonien und West-Thrakien)

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02/2007  – 03/2008
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Die wissenschaftliche Besch?ftigung mit den slavischen Minderheiten in Nordgriechenland (?g?is-Makedonien und West-Thrakien) stellt ein vorrangiges Desiderat der Slavistik dar, da diese gr??te dachlose Dialektsprechergruppe der Slavia in den letzten 50 Jahren praktisch nicht erforschbar war. Dies gilt gleicherma?en für die in ca. 270 D?rfern lebenden, noch ca. 200.000 potentiellen christlich-orthodoxen Slavischsprecher in Griechisch-Makedonien, die keinen legalen Minderheitenstatus besitzen, ebenso wie für die ca. 25.000 muslimischen Slavischsprecher, die sog. Pomaken in Griechisch-Thrakien, die lückenlos erfa?t und deren Sprachgebrauch dokumentiert und beschrieben werden soll.
Der Minderheitensprachraum weist eine multiple Fragmentierung auf: Der Vergleich der nationalen Minderheit im Grenzraum Florina mit der vom Sprachtod bedrohten, ethnolinguistischen Minderheit in Zentral- und Ostmakedonien ebenso wie mit der türkisch-griechisch-slavischen Dreisprachigkeit der bis Ende 1995 in milit?rischem Sperrgebiet lebenden Pomaken ist erkenntnisgenerierend bei der Erforschung der Rolle von Sprache in Ethnisierungs-, Minorisierungs- und Assimilationsprozessen.
Auf der Schablone der soliden dialektologischen Forschung aus Sofia und Skopje sollen vorrangig die dort ausgeblendeten soziolinguistischen Fragestellungen verfolgt werden, n?mlich Sprachkontakt- und Bilingualismusph?nomene ebenso wie Sprachwechsel und Sprachtod. Dieses Projekt knüpft inhaltlich und methodisch an das Projekt Die slavische Minderheit in Albanien an.