Presseportal

Bemalt und ungenormt: Frauen im Ostpunk

Eine Veranstaltung des Instituts für Europ?ische Ethnologie

Der Westen hat von ihnen kaum Notiz genommen, der Osten selbst dafür umso mehr: den Punks der DDR. Jugendliche dieser Subkultur lebten im radikalen Gegensatz zu den ?sozialistischen Normen“ und erlitten besonders harte staatliche Repressionen. Frauen bildeten unter ihnen eine Minderheit. Ihre Rolle ist bislang kaum thematisiert worden. Anl?sslich des 20. Jahrestages von friedlicher Revolution und Mauerfall veranstaltet eine Studentengruppe des Instituts für Europ?ische Ethnologie der Humboldt-Universit?t in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin einen Filmabend mit anschlie?ender Diskussion und Punk-Disco.


??St?rung Ost – Punks in der DDR 1981-1983“
Ein Film von Mechthild Katzorke und Cornelia Schneider
zu sehen am

Freitag, 13. November 2009, um 20.00 Uhr
im Jugendwiderstandsmuseum Galil?a-Kirche, Rigaer Str. 11,
101247 Berlin-Friedrichshain


?St?rung Ost“ (1996) beschreibt die Begegnung ehemaliger Punks w?hrend einer Dampferfahrt auf der Spree. Die Regisseurinnen und früheren Punkerinnen sind Pfarrerst?chter, denen die Oppositionsarbeit ihrer Eltern zu brav war. Was die Aufbegehrenden jedoch verband, war die westliche Musik. Die schmuggelten ihre Gro?mütter – reisemündige DDR-Bürgerinnen – über die Grenze. Im Westen aber nahm man von den bunten, lebenshungrigen Jugendlichen kaum Notiz. Sie passten nicht in das Bild, das man dort von ?der grauen Zone DDR“ hatte. In Stasiakten fanden die Regisseurinnen Dokumente, die belegen, wie sehr die Punkbewegung im eigenen Land von der DDR-Regierung als Bedrohung wahrgenommen wurde. Die Dialoge des Films machen deutlich, wie einschneidend beispielsweise Erfahrungen wie Gef?ngnisaufenthalte für das gesamte weitere Leben der Punkerinnen waren. Gleichwohl stellt der Film auch Freude, Fr?hlichkeit und Ausgelassenheit dar, die das Leben der Punks in der DDR ebenso auszeichneten.

In der anschlie?enden Diskussion tauschen sich die Regisseurin Mechthild Katzorke, die Autorin und ehemalige Punkerin Anne Hahn und die Punkerin ?Tupfer“ über ihre Erfahrungen als Punk in der DDR aus. Warum wurden sie zu Punkerinnen und wie nahmen sie die Szene wahr? Die zentralen Fragen der Diskussion befassen sich mit dem Alltag, Diskriminierungen durch Staat und Gesellschaft, aber auch Freir?umen der Punkerinnen. Die Diskussion wird von Historiker Dr. Dirk Moldt moderiert.

Anschlie?end sind alle Besucherinnen und Besucher eingeladen, mit dem in der ehemaligen DDR bekannten Punker ?Speiche“ in die musikalische Welt des Ost- und Westpunks einzutauchen.

Der Eintritt ist frei.


Anfahrt:
U5 Frankfurter Tor oder Tram M10, 21 Bersarinplatz



WEITERE INFORMATIONEN

Sophia Bickhardt
Tel.: 0176 29930406
Mail: Landeszentrale@senbwf.berlin.de

www.landeszentrale-berlin.de
http://ungenormt.blogsport.de