Der Arbeiter als Zukunftstr?ger der Nation. Bildpropaganda im faschistischen Italien und im peronistischen Argentinien in transnationaler Perspektive (1922-1955) (DFG)
Auf einen Blick
DFG Sachbeihilfe
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Projektbeschreibung
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise initiierten die autorit?ren Regime in Europa umfassende Reformen der Wirtschafts- und Arbeitsordnung. Das italienische System des "Corporativismo" nahm eine Vorreiterrolle ein und diente in vielen anderen Staaten als Vorbild. Als sich das korporatistische Modell seit den 1930er Jahren auch in Lateinamerika verbreitete, orientierten sich argentinische Politiker und Wirtschaftsexperten ma?geblich am italienischen Pr?zedenzfall. Nicht nur das wirtschaftliche Reformprogramm, sondern auch die damit zusammenh?ngende Ideologie spielte in der staatlichen Propaganda beider Regime eine herausragende Rolle. In der historischen Forschung ist dies bislang kaum untersucht worden. Insbesondere gibt es kaum Studien zur Bildpropaganda, die das Thema der Arbeit und die Figur des Arbeiters vielfach aufgriff. Auf der Grundlage neuer Massenmedien diente die Bildpropaganda als erzieherisches Mittel, um die neue korporative Arbeitsordnung zu verbreiten und Konsens in der Bev?lkerung zu erzielen. Im transnationalen Vergleich der bildlichen Darstellungen von Arbeit und Arbeitern in der visuellen Propaganda des faschistischen Italiens und des peronistischen Argentiniens werden institutionelle Funktionsmechanismen sowie Beziehungen zwischen Propaganda und konkreten Arbeitsreformen beleuchtet. Angesichts des sozialrevolution?ren und nationalistischen Diskurses im italienischen Faschismus und im argentinischen Peronismus wird die Bildpropaganda überdies auf ihr Verh?ltnis zu nationalen ikonographischen Traditionen wie auch zu internationalen Str?mungen geprüft. Unter Berücksichtigung des Transfers wirtschafts- und sozialpolitischer Konzepte und deren propagandistischer Darstellung zielt das Projekt darauf, eine vergleichende politische Ikonographie von Arbeit zu erstellen, um sowohl nationale Spezifika als auch transnationale Verflechtungen in der propagandistischen Inszenierung des korporatistischen Ordnungsmodells zu verdeutlichen.