Ein Spaziergang im Park: Eine Studie zur emotionalen Mimikry in einem ?kologisch validen Kontext

Auf einen Blick

Laufzeit
01/2020  – 12/2022
DFG-Fachsystematik

Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie

F?rderung durch

DFG Sachbeihilfe DFG Sachbeihilfe

Projektbeschreibung

Für positive soziale Beziehungen ist es wichtig, auf das Erleben und den Ausdruck von Emotionen anderer, situationell angemessen zu reagieren. Eine fundamental bedeutsame Form der Reaktion ist emotionale Mimikry – die Imitation des Emotionsausdrucks des Interaktionpartners. Mimikry wird wegen ihrer wichtigen Rolle für soziale N?he oder Affiliation auch als ?sozialer Klebstoff“ bezeichnet. Menschen ziehen es vor diejenigen zu imitieren, die ihnen nahe sind, und wollen denjenigen nahe sein, die sie imitieren. Die ?Emotional Mimicry in Social Context“-Theorie von Hess und Fischer (2013) betont die Wichtigkeit des sozialen Kontexts als Moderator der Absicht N?he zu suchen und damit der Mimikry. Das geplante Projekt will diesen Ansatz um einen bisher vernachl?ssigten Aspekt, die situationell ausgel?sten Emotionen, erweitern, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Interaktionen typischerweise in emotional gef?rbten Situationen stattfinden und diese wiederum den Wunsch nach N?he beeinflussen.
Das geplante Projekt untersucht den Einfluss des emotionalen Zustands des Beobachters und der affiliativen Charakteristiken des Interaktionspartners in einem ?kologisch validen Setting, in dem Emotionen durch Umgebungsstimuli ausgel?st werden. In einem virtuellen ?Parkspaziergang“ treffen Probanden auf emotionsausl?sende Situationen und sehen dort andere Personen (Eigen- versus Fremdgruppen, Personen mit affiliativen/dominanten Gesichtern), die situations(un)angemesse Emotionen zeigen (Freude, Trauer, ?rger).
Wir erwarten, dass der affektive Zustand in dem Probanden ihre virtuellen Interaktionspartner treffen, die Angemessenheit deren Emotionsausdrücke, sowie deren affiliativer Charakteristiken, den Wunsch nach N?he und damit emotionales Mimikry der Probanden moderieren. Spezifisch negative, hocherregende Situationen, sollten wenig mimikryf?rderlich sein, mit Ausnahme der Mimikry von hochaffiliativen Eigengruppenmitgliedern. Dagegen sollte in angenehmen Situationen, wenn Probanden mehr psychologische Ressourcen haben, die situationsangemessenen Ausdrücke auch wenig n?heinladender Personen (Fremdgruppenmitglieder, wenig affiliative Personen) imitiert werden.
Das geplante Projekt untersucht Mimikry mit einem neuen, innovativen Ansatz der uns erlaubt eine wichtige Lücke in unserem Verst?ndnis dieses zentralen Menschen verbindenden Faktors in der sozialen Interaktion zu schlie?en.