FOR 1120: Sexuelle Moderne und Wahn. Die Figur der verrückten Frau in der urbanen Bohème 1890-1933

Auf einen Blick

Laufzeit
02/2009  – 12/2013
DFG-Fachsystematik

Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europ?ische Geschichte der Neuzeit und Au?ereurop?ische Geschichte)

Ethnologie und Europ?ische Ethnologie

F?rderung durch

DFG Sachbeihilfe DFG Sachbeihilfe

Projektbeschreibung

Das Projekt untersucht die Schnittstelle zwischen der Entdeckung der Sexualit?t als wissenschaftliches und soziales Feld und einer zeitspezifischen Psycho-Pathologisierung von Weiblichkeit. Im hegemonialen Diskurs um die Moderne wird Weiblichkeit in Motivzuspitzungen wie Krankheit, D?monisierung (Fin de Siècle), Prostitution (Expressionismus/DaDa) und Amoralit?t (Neue Sachlichkeit) allegorisiert und sexualisiert. Den umf?nglichen Forschungen zur strukturellen Misogynie der Epochenselbstwahrnehmung soll damit eine Untersuchung sozialer und textueller Praktiken von Akteurinnen gegenübergestellt werden, die solche Anrufungen unterl?uft. Ausgangspunkt ist die These, dass eine bislang nicht als diskursive Formation wahrgenommene weibliche Sexuelle Moderne von radikalen Feministinnen, Sexualreformerinnen, Autorinnen und Künstlerinnen mit einer Neuen sexuellen Ethik experimentiert und deshalb vielfach für verrückt erkl?rt wird. Dieser im Schwellenraum einer urbanen Bohème performativ ausagierte Wahn-Sinn soll als Normkritik gelesen werden und danach gefragt werden, wie diese Wahnsinnsetikettierung ironisch besetzt, resignifiziert und dissidentisch produktiv gemacht wurden.

Projektwebsite ?ffnen