FOR 5389: Kontexteinflüsse auf dynamische Lernprozesse in sich ver?ndernden Umgebungen: Grundlegende Mechanismen und klinische Implikationen
Auf einen Blick
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Medizin
DFG Forschungsgruppe
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Projektbeschreibung
Die F?higkeit, aus ungeordnetem Input Regelm??igkeiten sowie ihre Ver?nderungen zu erkennen und die eigene Vorstellung immer wieder optimal anzupassen, ist für mentale Gesundheit elementar. Optimales Lernen in sich ver?ndernden Umgebungen erfordert eine dynamische Anpassung der Lernrate (Dynamisches Belief Updating = DynBU) abh?ngig davon, ob es sich um tats?chlich relevante Ver?nderungen (Wendepunkte) oder einfach um verrauschte Datenpunkte eines ansonsten stabilen, aber probabilistischen Prozesses handelt. Gelingt diese Anpassung nicht, kommt es zu einer verzerrten Vorstellung der Wirklichkeit. Bei psychischen St?rungen kann sich dies beispielsweise darin ?u?ern, dass an ?berzeugungen festgehalten wird, die sich nicht mehr mit realen Erfahrungen decken. Allerdings ist die Annahme, dass Psychopathologie aus Schwierigkeiten im DynBU resultieren k?nnte, bislang nicht systematisch untersucht. Auch sind die Mechanismen von DynBU weitgehend unbekannt. Wir gehen davon aus, dass Wendepunkte eine Kaskade von ?berraschung, tonischem Arousal und kortikalem Netzwerkreset ausl?sen. Abweichungen in dieser Kaskade mit Auswirkungen auf die Lernrate k?nnten zu psychischen St?rungen beitragen. Zudem gehen wir davon aus, dass DynBU innerhalb bestimmter Entwicklungsphasen oder getriggert durch bestimmte Ereignisse verst?rkt erfolgt. Ein besseres Verst?ndnis dieser Kontextabh?ngigkeit w?re nicht nur ein Beitrag zu einem verbesserten Verst?ndnis von adaptiven Prozessen an sich, sondern k?nnte auch helfen, die Entwicklung und Kontextabh?ngigkeit von Psychopathologie nachzuvollziehen. Diese Forschungsgruppe zielt in neun innovativen Projekten darauf ab 1) zugrundeliegende Mechanismen von DynBU zu entschlüsseln, 2) klinisch relevante entwicklungsbedingte und ereignis-getriggerte Kontexteinflüsse zu identifizieren, und 3) Probleme in DynBU zu spezifizieren, die Psychopathologie begünstigen. Um die untersuchten Populationen und Kontextfaktoren zwischen Projekten vergleichen zu k?nnen, verwendet jedes Projekt eine pr?diktive Inferenzaufgabe mit wiederholten Wendepunkten und erhebt vergleichbare behaviorale, klinische, neuronale und psychophysiologische Daten. Die Integration über Projekte hinweg erfolgt in geteilten Datenanalysen mittels kognitiver Modellierung. Zur Erreichung der ambitionierten Ziele setzt sich die interdisziplin?r ausgerichtete Forschungsgruppe aus 13 etablierten Forscher:innen und einem Mercatorfellow zusammen, die die notwendige Expertise in Psychopathologie, Entwicklung, Lernmechanismen, neuronaler Verarbeitung und kognitiver Modellierung mitbringen. Die fundamentalen Einsichten in die Mechanismen von DynBU und in den moderierenden Einfluss ontogenetischer und ereignisausgel?ster Kontextfaktoren werden unser Verst?ndnis darüber, wie Menschen lernen und sich anpassen, signifikant erweitern. Dies wird uns helfen, klinisch relevante Abweichungen zu identifizieren und es verspricht Ansatzpunkte für innovative und entwicklungsoptimierte Intervention.
Projektsprecher*innen
Beteiligte Einrichtungen
Institut für Psychologie
Anschrift
Wolfgang K?hler-Haus, Institutsgeb?ude, Rudower Chaussee 18, 12489 Berlin
Kooperationspartner*innen
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Freie Universit?t Berlin
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Universit?t Hamburg
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Universit?t Leipzig
- KooperationspartnerDeutschland
Universit?tsklinikum Hamburg - Eppendorf